Chapter 4

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Durch die grellen Sonnenstrahlen, die auf mein Gesicht trafen, wachte ich auf. Ich war zuerst verwirrt, doch dann fiel mir wieder ein, dass wir ja umgezogen sind.

Langsam stand ich auf und schleppte mich ins Bad. Dort erschreckte ich erstmal bei dem Anblick, der sich mit bot. Meine Haare waren komplett zerzaust und ich hatte vom Schlafen angeschwollene Augen, unter denen sich bläulich schimmernde Augenringe zierten.

Man muss schon sagen: Ich bin richtig hot.
Nicht.

Seufzend zog ich mir mein riesiges T-Shirt, meine Shorts und Unterwäsche aus. Ich stellte mich unter die Dusche und lies das, diesmal warme, Wasser auf mich prasseln. Dann schäumte ich meine Haare mit meinem Lieblingsshampoo ein. Danach nahm ich mir noch mein Duschgel und reiche mich damit ein.

Hmm. Ich sollte mich mal wieder rasieren.

Ich murrte auf, weil das so lästig ist. Trotzdem überwand ich mich und ging dann frisch geduscht und rasiert aus der Dusche und kuschelte mich in meinen Bademantel.

Nun stand ich vor meinem Spiegel im Badezimmer und versuchte meine Haare zu entwirren.
Als dies dann auch geschafft war, ging ich in mein Ankleidezimmer und wusste wie immer nicht, was ich anziehen soll.

Schließlich entschied ich mich für eine Jeans, einem lavenderfarbenen T-Shirt und einem schwarz weiß gestreiften Shirt, was ich unter das T-shirt anzog. Das Oberteil stopfte ich in die Hose und machte einen schwarzen Gürtel um.

Meine Haare waren inzwischen trocken und ich machte mir Spangen auf beiden Seiten rein.

Dann machte ich mir noch ein bisschen Make-up drauf und ging schließlich barfuß runter. Ich tapste in die Küche, in der ich auf meine Mutter und Tim traf.

Wir wünschten uns einen guten Morgen und ich aß ein paar Cornflakes. „Ich geh später ein bisschen die Gegend erkunden.", sagte ich beiläufig und meine Mutter nickte. „Nimm aber dein Handy bitte mit, ja?", ich nickte und stand auf. Ich stellte meine Schüssel in die Spüle und ging aus dem Raum raus. „Siehst gut aus heute.", rief Tim mir noch zu. „Tu ich doch jeden Tag.", rief ich kichernd zurück und ging nach oben.

Dort ging ich in mein Zimmer und nahm mir meine Jacke und mein Handy, das ich in meine Jackentasche steckte. Ich zog mir noch Socken an, um dann in meine Vans zu schlüpfen. Ich hüpfte die Treppenstufen runter und nahm mir einen der Schlüssel von der Kommode neben der Tür. „Ich bin dann mal weg!", schrie ich, bevor ich die Tür aufmachte. Ich bekam ein ‚okay', zurück und ging aus dem Haus. Ich atmete die frische Luft ein und ging die Einfahrt runter. Dann lief ich einfach die Straße hinunter und sah mich um. Hier sind nur pompöse Villen und Häuser.

Was arbeitet Tim bitte?

Ich nahm mir vor, ihn das später zu fragen.

Plötzlich vernahm ich eine Stimme. Ich drehte mich in die Richtung aus der es kam und sah ein Mädchen mit blonden Haaren und einer super Figur. „Hey, du bist neu oder? Ich habe dich noch nie hier gesehen.", ich nickte und sie kam auf mich zu. Sie blieb vor mir stehen und lächelte mich lieblich an. „Ich bin Summer.", sagte sie und gab mir die Hand. „Ich bin Hazel.", sagte ich und lächelte zurück. „Der Name passt voll zu dir.", sagte sie begeistert. „Danke. Deiner aber auch.", ich vernahm noch eine Stimme, die ihren Namen rief. Ich guckte zum Haus und sah eine Jungen, der vielleicht ein Jahr älter ist als wir. „Sorry, mein Bruder muss immer alles zerstören.", sie sah zu ihm, der uns musterte. „Ich komm ja schon, Jack!", schrie sie und sah dann augenrollend zu mir. Sie umarmte mich kurz. „Wir treffen uns morgen vor der Schule, ja? Ich geb dir kurz meine Nummer.", sie holte ihr Handy raus und ich speicherte ihre Nummer ein. Wir verabschiedeten uns und sie lief zu ihrem Bruder und ich setzte meinen Weg fort.

Später drehte ich um und ging den Weg wieder zurück. Ich schaute auf den Boden und lief weiter. Es ist komisch. Diese Gegend ist relativ ruhig. Mal fahren Autos vorbei, aber wirklichen Verkehr gibt es hier nicht.

Auf einmal stoß ich gegen etwas und stolperte nach hinten. Ich machte mich schon bereit, den Boden zu begrüßen. Doch der Moment kam nicht. Stattdessen spürte ich einen starken Arm um meine Taille.

Wie in einem Liebesroman.

Dazu sag ich jetzt mal nichts.

„Du solltest mal aufpassen wo du hingehst.", sagte die Person vor mir und lies mich los. Ich schaute in braune Augen, die mich genervt anguckten. „Das kann ich nur zurückgeben.", sagte ich und er zog eine Augenbraue hoch. „Hättest du aufgepasst, wo du hinläufst, wärst du mir aus dem Weg gegangen und wir wären nicht zusammengestoßen.", erklärte ich und stemmte die Hände in die Hüften. Er sah mich kurz belustigt an, doch das verwandelte sich schnell wieder in den gelangweilten Gesichtsausdruck. Seine braunen, etwas längere Haare waren an den Seiten kurz rasiert und fielen oben durch einen Mittelscheitel zu den Seiten und ein bisschen in sein Gesicht.
Er kam einen Schritt näher. „Weißt du eigentlich wer ich bin?", zischte er. Natürlich weiß ich wer du bist. Aiden King. „Du bist ein arroganter Arsch, der nicht auf andere achtet.", zischte ich zurück. „Nana, wir wollen mal nicht voreilige Schlüsse ziehen.", sagte er und kam mir unglaublich nah.

Ich kaute mir auf der Unterlippe, während ich mir überlegte, was ich nun sagen konnte. „Das war nicht voreilig. Ich habe nur dein Verhalten gedeutet.", sagte ich schließlich und zuckte mit den Schulter. Er schaute mich überrascht an. „Wer bist du?", fragte er mich. „Niemand, den du kennen musst.", er sah mich komisch an, also sprach ich einfach weiter, „Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, mein Geliebter wartet auf mich.", sagte ich und sah, dass wir nur ein paar Meter von unserer Einfahrt entfernt standen. Ich ging an ihm vorbei und stolzierte zur Haustür. Mit flinken Finger fischte ich die Schlüssel aus meiner Tasche und schloss die Tür auf, um gleich danach im inneren des Hauses zu verschwinden.

Ich ging in mein Zimmer, um mich dort, nachdem ich mich meiner Jacke und den Schuhen entledigt hatte, auf meine Fensterbank zu setzten und mich meinem Geliebten zuzuwenden. Einem Buch.

Ja, ihr habt richtig gehört. Ich liebe halt einfach Bücher.

Langsam ging die Sonne unter, als in den Zimmer, das gegenüber von meinem war, sich etwas regte. Das Licht ging an und ich traute meinen Augen nicht.

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Aiden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt