Der andere beste Freund

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"Fabian!", rief ich erfreut in den Hörer, sobald ich abgehoben hatte.
"Junge, schrei mir doch nicht das Ohr ab!", kam es lachend aus dem anderen Ende der Leitung, "Wie ist das Stadtleben? Ich sterbe hier übrigens vor Langeweile, nur als schönen Gruß an dein Gewissen!"
Ich verdrehte schmunzelnd die Augen.
"Das Dorf hier hat gerade mal 5 Tausend Einwohner, das ist bei Weitem noch keine Stadt! Außerdem hast du noch Cracker!"
"Mhm, und der hat ja zum Glück super viel Zeit, wenn seine neue Freundin die ganze Zeit bei ihm ist.", antwortete mein bester Freund vor dem Umzug sarkastisch.
Ich legte mich auf mein Bett, und wir erzählten uns eine ganze Menge. Ich hatte natürlich viel zu erzählen; von der neuen Schule, meiner Klasse - Michael ließ ich erst einmal aus dem Spiel, immerhin wollte ich nicht jetzt schon mit irgendwas aufgezogen werden - und Fabian hörte zu und gab nicht selten lustige Kommentare dazu ab.
Es tat gut, mit ihm zu plaudern, wenn auch gleichzeitig ein Gefühl des Heimwehs in mir aufkam.
Vorsichtig sah ich mich in meinem Zimmer um. Noch standen kaum Möbel und die Wände waren nicht gestrichen. Würde ich mich hier jemals Zuhause fühlen?
"Maurice? Hörst du mir zu?"
Blinzelnd kehrte ich in die Gegenwart zu meinem beleidigten Freund zurück.
"Sorry, war kurz abgelenkt. Was hast du gesagt?", fragte ich entschuldigend nach.
"Nur, dass wir die schlimmsten Lehrer haben! Erinnerst du dich an letztes Jahr Sport mit dem ollen Greis?! Den haben wir jetzt in Mathe, da ist der noch schrecklicher!"

Fabian erzählte noch eine ganze Weile, dann wieder ich, dann wieder er und schließlich redeten wir noch über die neuesten Computerspiele.
Er war begeistert, als er erfuhr, dass meine Klasse große Fans von WoW waren, weshalb ich versprach, ihm Bescheid zu geben, sollten wir einmal gemeinsam spielen.
Als wir nach guten zwei Stunden wieder auflegten, seufzte ich wehmütig.
Ich legte mich auf den Rücken, starrte an die Decke und dachte dabei an unser altes, viel zu kleines Haus, an die Straße mit dem Nachbarshaus, in welchem Fabian wohnte. Unseren gemeinsamen Schulweg, die Streiche von ihm und Wintercracker - ein guter Freund aus Fabis Klasse -, in welchen ich nur sehr ungern beteiligt gewesen war.
Und aus dem Nichts kreuzte Micha wieder in meinen Gedanken auf.
Ich stellte mir vor, wie wohl das folgende Jahr mit ihm sein würde.
Würde sich unsere Freundschaft überhaupt vertiefen? Würden wir viel gemeinsam unternehmen? Könnte es wirklich sein, dass eines Tages, eines wunderschönen Tages-
"Maaau! Nicky weigert sich voll, mit mir zu spielen!"
Lisa stürmte, sich laut beschwerend, in mein Zimmer, kletterte zu mir auf's Bett und sah mich abwartend an.
Zögernd begann ich: "Soll ich mit dir-"
"Kannst du bitte bitte mit mir Bauernhof spielen? Ist auch gar nicht schwer, hab schon alles aufgebaut!"
Seufzend erhob ich mich und nahm sie auf den Arm.
"Aber klar doch..."

Michael... Bei ihm hatte ich das Gefühl, Zuhause zu sein.

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Ihr könnt mir nichts vormachen, ihr dachtet alle, es würde jemand Anderes anrufen, muhaha! :] XD

Warum sind meine Kapitel in letzter Zeit so kurz? ;-;
Stört es euch sehr? Bitte in die Kommentare schreiben 🙈

Gute Nacht an alle die, die das zu der späten Stunde noch lesen xD
Und sonst bis zum nächsten Kapitel ^^
~ Harmony 💕

Zomdado - A (more or less) basic school story 🏫Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt