Kapitel 14

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Es blitze und ich zuckte zusammen. „Du hast Angst vor Gewitter ?, fragte Ryan mich. „Ja", gab ich peinlich berührt zu. Tatsächlich war es mir peinlich, dass ich Angst vor Gewitter hatte, weil sich viele darüber lustig machten.

„Hey, Angst vor Gewitter ist nichts wofür man sich schämen muss. Ich hatte früher auch Angst. Aber keine Angst, ich bin da und passe auf dich auf. Dir passiert nichts", beruhigte er mich.

Das war die schönste Reaktion, die ich jemals erlebt hatte.

Bei seinen Worten fing es an in meinem Bauch zu kribbeln. Er hatte sich als einer der wenigen nicht darüber lustig gemacht, dass ich Angst vor Gewitter habe. „Können wir ins Schlafzimmer gehen ? Ich will mir was gemütliches anziehen." „Klar." Ich suchte mir gemütliche Klamotten aus dem Schrank und verschwand dann ins Bad, um mich umzuziehen. Jogginghose und Schlabbershirt waren definitiv bequemer. „Steht dir", sagte Ryan, als ich umgezogen aus dem Bad kam.

Es donnerte.

Ich zuckte zusammen.

Ryan zog mich in seine Arme und flüsterte mir ins Ohr: „Keine Angst, ich bin da."

***

Es gewitterte draußen immer noch, allerdings nicht mehr ganz so stark. Ryan war gerade im Bad, weshalb ich die Zeit nutze um Liam zu schreiben.

Luna: Hi, bin bei Ryan und übernachte hier. 😊

Liam: Hi, ok. Viel Spaß <3 ich hoffe, dass er wegen dem Gewitter gut auf dich aufpasst 😉

Luna: Macht er. Gute Nacht <3

Liam: Gute Nacht <3

Gerade als Ryan das Zimmer betrat, legte ich mein Handy weg. „Hast du Liam geschrieben ?"

„Ja." Ryan legte sich neben mich ins Bett. Wieder donnerte es, diesmal allerdings deutlich lauter. Wieder zuckte ich zusammen. „Komm her", sagte Ryan und zog mich zu sich. Mein Kopf lag auf seiner Brust. Ich lauschte seinem regelmäßigen Herzschlag, der mich beruhigte. Er hatte einen Arm um mich gelegt.
„Ganz ruhig, ich bin bei dir", flüsterte er mir ins Ohr. Sein Atem prickelte auf meiner Haut.

In seinen Armen fühlte ich mich sicher und geborgen.

Mit der Zeit wurde ich immer müder, bis ich irgendwann einschlief.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich immer noch in Ryans Armen. Gefühlt hatte ich noch nie so gut wie heute Nacht geschlafen. Ryan hatte eine Wirkung auf mich, so viel war sicher.

Da ich dachte, dass Ryan noch schlief, versuchte ich vorsichtig aufzustehen ohne ihn wachzumachen. Ich hatte mich gerade aus seinen Armen befreit, da wurde ich von ihm zurückgezogen und landete wieder in seinen Armen. Er war also auch schon wach.

„Wolltest du vor mir flüchten?", fragte er mich verschlafen. Seine raue Morgenstimme löste bei mir Gänsehaut aus. „Eigentlich wollte ich nur ins Bad um mich fertig zu machen."

Ich schaute Ryan ein paar Sekunden einfach nur an. Er hatte seine Augen geschlossen. Seine dunkelblonden Haare waren durcheinander, was verdammt heiß aussah.

„Hör auf mich anzustarren. Ich weiß, dass ich gut aussehe", lachte er und öffnete seine Augen. Seine grünen Augen strahlten. Jetzt schaute er mich an. „Hör auf mich anzustarren", beschwerte ich mich. „Ich starre nicht. Ich schaue dich einfach nur ganz normal an", kam es von ihm.

Themenwechsel bitte !

„Wollen wir aufstehen und frühstücken?", fragte ich ihn. „5Minuten." Ryan zog mich noch stärker an sich, falls das überhaupt noch möglich war. „Ok, ich gebe mich geschlagen."

***

„Ich bin wieder da", rief ich durchs Haus, während hinter mir die Haustür ins Schloss fiel. „Küche."

Liam stand in der Küche am Herd und war gerade dabei sich Spiegeleier zu braten. „Hey."

„Hi, wie war's?" „Schön wie immer halt." „Willst du auch ein Spiegelei?" „Danke aber ich hab schon gefrühstückt." „Ok. Julian und Ben kommen später übrigens vorbei." „Ok. Ich bin in meinem Zimmer, falls irgendwas ist."

***

Stunden lang lag ich einfach nur im Bett und war am Handy, bis ich eine Nachricht von Ryan bekam.

Ryan: Hi, Austin, Jack und ich wollten ins Kino. Lust mitzukommen?

Luna: Hi, klar. Wann?

Ryan: Ich hole dich in 20 Minuten ab

Luna: Ok, bis dann 😊

Ryan: Bis gleich 😊

Kino hört sich doch gut an. Ich beschloss mich noch schnell umzuziehen. Ich zog eine hellblaue High-Waist-Jeans, ein bordeaux rotes Crop-Top und dazu bordeaux rote Converse an. Fertig.

„Luna", rief Liam von unten

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„Luna", rief Liam von unten. Schnell schnappte ich mir eine kleine Handtasche und packte dort meine Geldbörse, Schlüssel und Handy rein, bevor ich die Treppe herunter rannte. Zu meiner Überraschung standen Liam, Ben und Julian im Flur und unterhielten sich mit Ryan.

Ryan bemerkte mich als erstes. „Hi", begrüßte er mich. „HI. Ich will euch Jungs ja nicht bei eurem Gespräch stören aber ich bin mit Ryan verabredet." „Keine Angst, wir spannen ihn dir schon nicht aus", witzelte mein Bruder. Dafür kassierte er ein Killerblick von mir.

„Sehr witzig. Wir sehen uns dann heute Abend wieder. Bis dann", verabschiedete ich mich, nahm Ryan an die Hand und zog ihn so schnell wie möglich raus,.

Peinliche Situation mit meinem Bruder und seinen Freunden? Check !

***

„Ist dein Bruder eigentlich immer so chillig drauf?", fragte Ryan mich, als wir im Auto saßen und zum Kino fuhren. „Inwiefern meinst du chillig?", hakte ich nach. „Dass er nichts dagegen hat, wenn wir was zusammen machen. Ich kenne es nur so, dass große Bruder mich am liebsten umbringen würden." „Liam mag dich und die Jungs. Aber er konnte Zac zum Beispiel nie wirklich leiden."

„Also sollte ich mich geehrt fühlen, dass er mich mag?" „Fühl dich geehrt."

Nachdem wir im Kino waren, sind wir noch Essen gegangen und dann nach Hause gefahren. Als ich zu Hause ankam, war niemand zu Hause. Wahrscheinlich waren Liam, Ben und Julian feiern gegangen. Mein Vater war sowieso nicht da, weil er mal wieder auf Geschäftsreise war.

Allein zu Hause sein ist ja an sich nicht schlimmer aber laut dem Wetterbericht sollte es heute noch ein Gewitter geben. Gewitter und ich allein ist einfach keine gute Kombination. Den Gedanken an das Gewitter schob ich erstmal in die letzte Ecke meines Gehirns, während ich in mein Zimmer ging, um mir eine Jogginghose und ein Schlabbershirt anzuziehen.

Natürlich ließ das Gewitter nicht lange auf sich warten. Ich hatte mich gerade in mein Bett gelegt und den Fernseher angemacht, da fing es auch schon an zu donnern. Na toll !

Sofort fing ich an zu zittern.

Als ob es nicht schon reichte, dass es draußen gewitterte, klingelte es jetzt auch noch an der Tür. In welchem Horrorfilm war ich gelandet ?

Ryan #FirstBookAward2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt