Kapitel 1

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Diese Geschichte widme ich meiner besten Freundin, weil sie mich immer in allem unterstützt und zu dieser Story ermutigt hat. <3


Mein ganzer Körper schmerzte und das Atmen fiel mir schwer. Ich stöhnte auf und versuchte langsam meine Augen zu öffnen, aber alles um mich rum war so hell, sodass ich sie wieder zufallen ließ. „Magnus?" Hörte ich eine besorgte Stimme neben mir sagen und versuchte meine Augen erneut zu öffnen. Alles war weiß. Wo war ich nur und warum tat mir alles so weh? Plötzlich sah ich ein besorgtes Augenpaar vor meinem Gesicht. Ein junger Mann, mit schwarzen Haaren und haselnussbraunen Augen, die beruhigend und irgendwie vertraut auf mich wirkten. „Magnus...oh Gott, du bist endlich wach...ich...hatte solche angst, dass du nicht mehr aufwachen würdest." Ich spürte wie er meine Hand vorsichtig in seine nahm als ob er angst hätte, dass ich kaputt gehen würde, wenn er zu doll zudrückt. Mein Hals fühlte sich ganz trocken an und ich versuchte mich zu räuspern. „W-Was ist passiert?" Fragte ich mit belegter Stimme. „Du hattest einen Unfall...du...du warst gerade auf dem Weg nach Hause und jemand ist über rot gefahren und hat dich erwischt als du gerade über die Ampel gehen wolltest. Du lagst zwei Tage im Koma und...ich dachte du wachst nicht mehr auf." Ich schaute ihn an. Wer war er nur, wenn er sich solche Sorgen um mich machte? Wieso kannte ich ihn nicht?

„Endschuldige, aber...wer bist du?" Ich sah wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich und wie sich Tränen in seinen Augen bildeten. „D-Du erinnerst dich nicht mehr an mich?" „Ich versuche es, aber leider klappt es nicht..." Jetzt floß eine einzelne Träne seine Wange runter und mein Herz zog sich bei diesem Anblick zusammen. Schnell wischte er sie weg und stand auf. „Ich hole mal den Arzt." Er war bemüht zu lächeln, aber ich konnte sehen, dass er nur versuchte seine Trauer zu verbergen. Scheinbar musste er ein wichtiger Teil in meinem Leben sein, sonst hätte er auf meine Aussage nicht so reagiert. So sehr ich mich aber auch anstrengte, es kam keine einzige Erinnerung an ihn in meinen Sinn.

Nach wenigen Minuten stand auch schon ein Arzt vor mir und schaute sich meine Werte an und stellte mir Fragen. Immer wieder ging mein Blick zu dem jungen Mann, der auf und ab lief und sich dabei durch die Haare fuhr. Er war sichtlich nervös und beunruhigt. „Doktor...wieso kann ich mich nicht erinnern...an ihn?" Ich nickte in seine Richtung und er blieb endlich stehen und schaute mich mit verschleiertem Blick an. Seine Augen waren schon ganz gerötet und ich wusste nicht einmal seinen Namen.

„Das kann durchaus passieren, wegen dem Aufprall. Ihre Verletzungen waren aber zum Glück nicht so schwer, dass sie weitere Schäden davontragen werden. Die Erinnerung allerdings könnte wiederkommen, sie könnte aber auch für immer verschwunden sein." Nun wand er sich an den jungen Mann. „Mr. Lightwood, sie sollten ihn erstmal mit nach Hause nehmen, sobald er entlassen wird und ihm vertraute Objekte zeigen, vielleicht hilft auch schon, wenn er in seine vertraute Umgebung kommt und wenn das nichts bringt, dann erzählen Sie ihm von Erlebnissen oder zeigen Sie ihm Fotos und Videos...das hilft den meisten Patienten sich wieder zu erinnern. Ich drücke Ihnen die Daumen." Sagte er nun und verabschiedete sich von uns. Der Junge Mann setzte sich wieder in den Stuhl neben meinem Bett und schaute mich aus traurigen Augen an.

„Kannst du mir bitte sagen wer du bist? Wer du für mich bist?..." Er atmete schwer ein und wieder aus, sichtlich mit den Tränen kämpfend. „Ich...ich bin Alec, aber du nennst mich meistens Alexander und wir...ich...ich bin dein Ehemann...wir sind verheiratet Magnus." Erschrocken weitete ich meine Augen. Jetzt verstand ich vollkommen, wieso er solche Schmerzen hatte und so gekränkt war. Wir waren verheiratet und jetzt erinnerte ich mich nicht mehr an ihn, obwohl er vermutlich der wichtigste Mensch in meinem Leben sein sollte. Ich schaute runter zu meiner rechten Hand und war verwirrt wieso da kein Ring war. „Haben wir keine Eheringe?" Fragte ich nun und er musste lächeln. „Doch...natürlich." Sagte er und zog eine Kette aus seinem Pullover, an der ein Ring hing. Mit zitternden Finger nahm er diesen nun ab. „Möchtest du ihn wieder tragen oder soll ich lieber..." „Ja, das möchte ich! Bitte..." unterbrach ich ihn. Wenn ich ihn schon so verletzte, indem ich keinerlei Erinnerung an ihn und an uns hatte, dann wollte ich jetzt nicht noch das Symbol unserer Liebe abweisen. Mit einem traurigen Lächeln und zitternden Händen setzte er mir den Ring wieder auf und hielt meine Hand. „Wir wohnen zusammen oder? Wie lange sind wir schon zusammen?" Wollte ich nun wissen. „Wir wohnen zusammen ja, damals ging das alles relativ schnell und wir sind nach einem Jahr Beziehung gleich zusammengezogen...mittlerweile sind es schon 5 Jahre, die wir zusammen sind." Seine Stimme brach ab als er seinen Satz beendet hatte und er schluckte schwer. Das musste alles so schwer für ihn sein, wenn nur einer von uns sich an die letzten 5 Jahre erinnern konnte. „Ich werde alles tun, um mich wieder an dich erinnern zu können, Alexander." Sagte ich nun und drückte seine Hand ganz fest, woraufhin wieder Tränen seine Augen verließen, weil er diese nicht mehr zurückhalten konnte.

Falling in Love, twice (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt