Kapitel 7

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Magnus

Der Abend verlief wirklich lustig und auch wenn ich mich an nichts erinnern konnte, so klangen die meisten Geschichten sehr nach mir und ich verstand auch, wieso ich mit diesen Leuten befreundet war. Als Alec und ich nun alle wieder verabschiedeten hatten, merkte ich, dass ich leicht beschwipst war.

„Das war wirklich ein schöner Abend." Säuselte ich Alec zu. „Ja, das fand ich auch. Jetzt müssen wir das Ganze nur noch mit Catarina, Ragnor und Raphael wiederholen, sonst werden sie sauer." Witzelte er während er anfing den Tisch abzuräumen. Ich konnte nicht anders als ihn dabei zu beobachten. Alec war wirklich ein schöner Mann und ganz nach meinem Geschmack, es war also vollkommen verständlich, dass ich ihn geheiratet habe, allerdings ging mir das mit meinem Vater immer noch nicht aus dem Kopf. Immerhin könnte Alec sich auch genauso gut jetzt liebevoll und fürsorglich geben, um meine Situation auszunutzen.

„Sag mal, wie ist das eigentlich zur Zeit mit meinem Job? Mein Vater meinte, dass ich ja eine Firma habe. Wer führt diese zur Zeit?" Mir entging nicht, dass sich seine Haltung für eine Sekunde verkrampfte als ich das Thema anschnitt. Lag es an der Tatsache, dass ich meinen Vater erwähnt habe oder lag es daran, dass ich so eine Frage gestellt habe? „Nun ja, du bist zur Zeit beurlaubt, weil ich bezweifle, dass du momentan in der Lage wärst eine Firma zu führen und ich bin ebenfalls diese Woche noch beurlaubt, weil ich mich um dich kümmern wollte und nicht von heute auf morgen alleine Zuhause lassen wollte, wenn du nichts und niemanden mehr kennst, aber ab nächster Woche werde ich dann wohl derjenige sein, der deine Firma leitet. Ich weiß, dass es nach der Aussage deines Vaters komisch klingt, aber ich bin nun mal deine rechte Hand in der Firma und weiß was vor sich geht. So hatten wir es damals abgesprochen. Ich bin quasi dein Stellvertreter, wenn du ausfällst." Mit gerunzelter Stirn sah ich ihn an. Und wenn mein Vater nun recht hatte und Alec wirklich versucht hatte mich loszuwerden, um die Firma selbst leiten zu können? „Mags, bitte..." sagte er nun sanft und nahm meine Hände in seine. „Ich würde dir nie deine Firma wegnehmen wollen, die du dir so hart aufgebaut hast. Es ist nur so, dass ich damals angefangen habe bei dir zu arbeiten, nachdem ich bei meinem alten Chef aufgehört hatte und auch wenn Beziehungen zwischen Kollegen nicht gerne gesehen sind, in unserem Fall sogar zwischen Mitarbeiter und Chef, aber so war es dann nun mal und du hast mich aber nie bevorzugt behandelt. Diesen Posten habe ich mir genauso erarbeitet wie alle anderen auch. Und ich verspreche dir, wenn du dich wieder in der Lage fühlst, dann kannst du sofort wieder an deinen ursprünglichen Platz zurückkehren und diese Firma leiten...glaube bitte nicht, was dein Vater dir erzählt hat." Ich schaute ihm in die Augen und konnte nichts bösartiges darin erkennen, sondern nur Wärme und ein bisschen Verzweiflung, weil er wollte, dass ich ihm glaubte. Die Situation war natürlich extrem ungewöhnlich und auch sehr verdächtig, aber was blieb mir anderes übrig als Alec zu vertrauen? Mein Vater hatte zwar den Vorteil, dass er zu meiner Familie gehörte, aber mich ließ das Gefühl nicht los, dass bei ihm etwas nicht stimmte.

Was wäre also, wenn Alec recht hat und mein Vater sich gar nicht für mich interessiert und jetzt die Gelegenheit gewittert hat einen Vorteil für sich daraus zu ziehen und Alec mich nur beschützen wollte? Von dem Ganzen bekam ich langsam Kopfschmerzen und das nicht gerade leichte.

„Wenn du möchtest nehme ich dich nächste Woche gerne mit in die Firma. Ich hoffe nur, dass es nicht zu viel für dich wird." Bot Alec mir an und beseitigte damit meine Zweifel, da ich nicht glaubte, dass er mir sowas anbieten würde, wenn er versuchen würde mir meine Firma zu stehlen. „Ich denke einen Versuch wäre es wert. Vielleicht hilft es ja meinen Erinnerungen auf die Sprünge." Sagte ich und lächelte ihn an. Als er allerdings zurück lächelte überkam es mich wie ein Schlag und ich beugte mich zu ihm vor, um ihn zu küssen. Ich wusste nicht woher dieses plötzliche Bedürfnis danach kam, aber das Verlangen war so groß, dass ich nicht einmal Zeit hatte darüber nachzudenken. Überrascht erwiderte Alec meinen Kuss aber sofort und zog mich an meinem Oberteil näher an sich ran. Als seine Zunge meine fand, konnte ich bei ihm ebenfalls leichten Alkohol schmecken und schlussfolgerte, dass er auch etwas angetrunken sein musste. Aber lag mein Verhalten wirklich am Alkohol oder handelte mein Unterbewusstsein für mich, welches alle Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit vor mir verborgen hielt? Meine Hände wanderten zu seiner Hüfte und ich presste ihn enger an mich als ich diese umfasste. Er seufzte zufrieden in meinen Mund als sich unsere Mitten berührten. Fordernd legte er eine Hand auf meine Brust und drückte mich Richtung Couch ohne unseren Kuss zu unterbrechen.

Als er mich nun sanft auf diese drückte und sich sofort über mich legte und gleichzeitig seine Hand unter mein Oberteil gleiten ließ, entkam nun auch mir ein zufriedener Seufzer. Meine Hände wanderten zu seinen Haaren und ich vergrub meine Finger darin. Sie waren so voll und weich. Behutsam zog ich leicht daran während Alec sich zu meinem Hals runter küsste und mit seiner anderen Hand anfing meine Hose aufzuknöpfen. Ich war verwundert über mich selbst, dass ich nicht für eine Sekunde daran dachte ihn davon abzuhalten, ganz im Gegenteil, ich wollte das alles hier.

Ein plötzlicher Schmerz im Kopf ließ mich jedoch laut aufstöhnen und mein Körper verkrampfte sich. „Magnus? Was ist los?" Ich konnte ihm nicht antworten, aber vor meinem geistigen Auge erschienen immer mehr Bilder. Von Alec und mir, von meinem Vater, von Isabelle und den anderen in einem Wald, ein Hotelzimmer mit einem riesigen Bett in dem Alec und ich lagen. Mein Kopf drohte zu explodieren und ich hatte das Gefühl in Ohnmacht zu fallen, aber kurz vorher hörte es wieder auf und ich fiel erschöpft in Alec's Arme, der sie bereits besorgt um mich gelegt hatte. „Ist alles in Ordnung, Mags?"

 „Ist alles in Ordnung, Mags?"

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„Ich...ich glaube ich hatte sowas wie eine Reizüberflutung und es sind vereinzelte Bilder in meinem Kopf aufgetaucht...jedoch ohne Geschichte dazu." Seine Augen leuchteten auf. „Du erinnerst dich langsam wieder...auch wenn ich die Art und Weise nicht gerade gut finde, weil ich wirklich Angst um dich hatte, aber...du erinnerst dich langsam wieder..." sagte er sanft und gab mir einen Kuss auf die Stirn und in dem Moment war ich mir mehr als sicher, dass er nicht derjenige war, den mein Vater beschrieben hat, denn sonst würde er nicht so ein Gesicht machen, wenn ich mich anfange an die Vergangenheit zu erinnern. Jetzt wusste ich auch was zu tun war und das würde mein Test, meinem Vater gegenüber, werden.

Falling in Love, twice (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt