Alec
„Magnus, mir ist wirklich nicht wohl bei dem Gedanken, wenn du alleine zu deinem Vater fährst, lass mich bitte mitkommen." Flehte ich ihn jetzt schon seit einer halben Stunde an. „Na gut, aber du wartest bitte in einem anderen Zimmer, während ich mit ihm rede, in Ordnung?" „Natürlich. Nach mehr verlange ich auch gar nicht. Ich will nur da sein, falls etwas passieren sollte, da ich ihm keinen Zentimeter über den Weg traue." Sagte ich wahrheitsgemäß. Er erwiderte meine Aussage nur mit einem Kopfnicken und ich war immer noch furchtbar nervös, da er mir nicht sagen wollte, was er vor hatte und wieso wir zu seinem Vater fahren mussten.
„Willst du mich nicht lieber vorher in deinen Plan einweihen, Mags?" Versuchte ich ihn zu überreden, als wir bereits vor dem Haus seines Vaters, in meinem Auto saßen. „Nein, Alexander. Da muss ich jetzt selbst durch." Und schon öffnete er die Tür und ich folge ihm schnellen Schrittes, damit er mich nicht doch noch zurück ließ.
„Weiß er überhaupt, dass wir kommen?" Fragte ich verwundert und Magnus klingelte in dem Moment an der Tür. „Nein, das wird eine Überraschung."
Na großartig, dachte ich mir nur, aber sagte nichts mehr. Es kam mir fast vor wie eine Ewigkeit, bis endlich jemand durch die Sprechanlage antwortete und uns fragte, wer denn den großen Mr. Bane belästigen würde. „Ich bin es Vater..." mehr brauchte es nicht und schon ging die Tür auf.
„Hallo mein Junge, wie schön dich zu sehen. Wieso hast du denn nicht bescheid gesagt, dass du vorbeikommst? Und dass du IHN mitbringst." Sagte er abfällig und schaute in meine Richtung. „Dürfen wir reinkommen? Ich hätte da etwas mit dir zu bereden." Sagte Magnus trocken und sein Vater ging ein paar Schritte zur Seite, damit wir vorbeikonnten.
Als wir in seinem Wohnzimmer standen, fiel mir ein wie lange wir schon nicht mehr hier waren. Der letzte Besuch muss mindestens 2 Jahre her sein und da war es auch nur einer von sehr wenigen Versuchen seinen Vater zur Vernunft zu bringen, um normalen Kontakt haben zu können.
Allerdings endeten solche Versuche immer in einer halben Katastrophe, weil am Ende immer Worte gefallen sind, die man nicht mehr ungesagt machen konnte und Magnus und ich mussten immer wieder ernüchternd feststellen, dass sein Vater sich wohl nie ändern würde.
„Ich würde gerne unter vier Augen mit dir reden, Vater. Mein Mann wird in der Zeit hier warten." Bei den Worten schaute ich ihn verdutzt an. Er hat es schon immer gemocht mich vor seinem Vater als seinen ‚Mann oder Ehemann' zu bezeichnen, aber eigentlich konnte er sich daran doch gar nicht mehr erinnern? Vielleicht war es ja nur Zufall oder ein Instinkt? Wir wechselten einen kurzen Blick und ich ließ mich auf die Couch fallen, um zu signalisieren, dass ich damit einverstanden war und hier warten würde.
„Aber natürlich, mein Junge. Der Lightwood-Junge muss ja auch nicht alles wissen." Erwiderte sein Vater und legte eine Hand auf seinen Rücken, um ihn aus dem Zimmer zu schieben.
Kaum waren sie aus dem Raum raus, folgte ich ihnen und platzierte mich so, dass ich sie in der Küche reden hören können. Eigentlich bin ich nicht so und habe Magnus' Privatsphäre immer respektiert, aber das war eine vollkommen andere Situation und da Magnus mir nicht erzählt hat, was er vor hatte, machte ich mir Sorgen.
„Was beschäftigt dich denn? Hat Lightwood sein wahres Gesicht schon gezeigt oder dir Dinge über mich erzählt, die gar nicht stimmen, damit ich in einem schlechten Licht dastehe?" Fragte er abfällig und meine Hände bildeten sich zu Fäusten.
Er war doch derjenige, der mich von Anfang an schlecht geredet hat und versucht hat uns auseinander zu bringen, weil er der Meinung war, dass ich nicht gut genug für Magnus bin oder er einfach nicht wollte, dass sein Sohn glücklich ist.
„Ehrlich gesagt, Vater, musste er das gar nicht...ich kann mich nämlich wieder an alles erinnern und würde gerne wissen, was du damit bezwecken wolltest. Dachtest du, du könntest meine Lage so leicht ausnutzen und es würde alles glatt über die Bühne laufen oder was? Oder ich würde mein Gedächtnis niemals zurückbekommen?"
Ich war ganz verwirrt. Magnus hatte doch sein Gedächtnis gar nicht wieder, oder? Zumindest wusste ich ja nur von ein paar kleinen Ausschnitten, aber er hatte mir nie erzählt, dass er sich an etwas von seinem Vater erinnern konnte.
„Du kannst dich also wieder erinnern? Das...sind natürlich erfreuliche Nachrichten, mein Sohn..." ich konnte an seiner Tonlage erkennen, dass er das alles andere als erfreulich fand.
„Aber seien wir doch mal ehrlich...dir wäre das bisschen Geld doch gar nicht weiter aufgefallen oder wenn du deinem alten Herrn ein paar Anteile deiner Firma abgedrückt hättest..." säuselte er. „Und wieso hast du Alexander versucht das Ganze in die Schuhe zu schieben?" Fragte Magnus weiter. „Weil ich ihn nicht leiden kann! Er macht dich so weich! Du bist ein Geschäftsmann und die sollten sich auch vollkommen auf ihr Geschäft konzentrieren und nicht ihre Mitarbeiter vögeln." Spuckte sein Vater ihm entgegen. Na das war ja nichts Neues. Ich kannte diese Leier schon. „Ich vögel ja auch nicht meine MitarbeitER, sondern nur einen von ihnen und dieser ist zufällig mein Ehemann! Was glaubst du eigentlich wer du bist? Einfach nach so einem Unfall bei mir aufzutauchen und mir weiß machen zu wollen, dass mein Mann ein Arschloch ist, das mich schlecht behandelt und nur an mein Geld und meine Firma will, wenn du selbst derjenige bist, der das möchte? Du hättest mein ganzes Leben zerstören können. Welcher Vater tut seinem eigenen Kind so etwas an?"
„Was weißt du schon vom Elterndasein? Nichts! Und das wirst du auch nie erfahren, wenn du nicht anfängst normal zu sein und dir eine ordentliche Frau suchst und mit ihr Kinder zeugst!" „Ok, ich habe genug gehört. Wir gehen wieder." Sagte Magnus trocken und ich lief schnellen Schrittes wieder ins Wohnzimmer und schaffte es mich in letzter Sekunde auf die Couch zu setzen, bevor Magnus reinkam, mich an der Hand packte und nach draußen zerrte.
Als wir wieder im Auto saßen, schaute ich ihn besorgt an. Sollte ich ihm sagen, dass ich gelauscht und alles gehört hatte?
„Du hattest Recht, Alexander...mein Vater ist derjenige, der mich hinters Licht führen wollte und nicht du, wie er es behauptet hat." Magnus sah mich traurig an. „Er hat den Test, den ich mir ausgedacht habe bestanden und mir somit verraten, dass er gelogen hat. Es tut mir leid, dass ich überhaupt jemals an dir gezweifelt habe." Sagte er nun und legte eine Hand auf meine Wange.
Ich legte meine eigene auf seine und lächelte ihn liebevoll an. „Das ist vollkommen in Ordnung, Magnus. Wenn verschiedene Leute auf dich einreden und du selbst nicht mehr weißt, was wahr ist und was nicht, dann ist es logisch, dass du erstmal allen misstraust." „Lass uns bitte nach Hause fahren, ja?" Sagte er nun und lächelte mich ebenfalls an.
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Falling in Love, twice (wird überarbeitet)
Romance-Malec Story- (Bild von max_maks_art von Instagram) Magnus hat nach einem Unfall seine Erinnerung an Alec und ihre gemeinsame Zeit verloren. Beide nimmt diese Situation sehr mit, aber Alec will Magnus nicht einfach so aufgeben. Wird er es schaffen...