Kapitel 4

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Alec

Was wollte er nur von ihm? Wobei ich mir diese Frage schon gut selbst beantworten konnte, da er es offensichtlich gemacht hat, dass er sein Geld wollte, indem er mir vorgeworfen hat, dass ich derjenige bin, der an sein Geld will. Wieso kam er ausgerechnet jetzt? Ich hatte solche Angst, dass Magnus ihm glauben wird und nicht mit mir nach Hause kommt, aber jetzt standen wir beide vor der Tür und ich führte den Schlüssel ins Schlüsselloch ein. Meine Hände zitterten, denn ich war furchtbar nervös. Hier würde sich alles entscheiden. Wird er sich jemals wieder erinnern oder wird er mich irgendwann verlassen, weil er mich einfach nicht mehr liebt und sich nicht erinnern kann es je getan zu haben?

„Willkommen Zuhause." Sagte ich gespielt fröhlich. Ich beobachtete ihn, wie er sich langsam umschaute, ganz vorsichtig, als dürfte er gar nicht hier sein und spürte einen Stich in meiner Brust. Daran hatte ich mich schon gewöhnt. Der Stich gehörte schon seit einer Woche zu mir.

„Möchtest du etwas trinken oder etwas essen? Ich kann uns was kochen, wenn du willst." „Ich habe also jemanden geheiratet der kochen kann? Das sind gute Neuigkeiten." Sagte er schmunzelnd und ich musste ebenfalls lächeln. So gerne hätte ich ihn in den Arm genommen und geküsst, seit einer Woche habe ich nichts dergleichen gemacht und mir fehlte seine Nähe, aber ich wollte ihn nicht verschrecken. „Aber um deine Frage zu beantworten. Ich hätte große Lust was zu essen. Das Essen im Krankenhaus war nicht gerade schmackhaft."

Ich bereitete alles vor und wollte sein Lieblingsessen kochen, vielleicht würde das ja helfen. „Machst du etwa Mango-Curry? Das ist..." „Dein Lieblingsessen...ich weiß." Beendete ich seinen Satz und er sah mich überrascht an. „Du scheinst mich wirklich gut zu kennen, Alexander." Da war er wieder, der Stich. „Scheint so. Nach 5 Jahren merkt man sich manche Dinge..." „Entschuldige...du hast recht...ich wollte nicht..." „Ich weiß. Wenn du willst kannst du dich ein bisschen im Haus umsehen, während ich koche. Vielleicht erinnerst du dich ja an etwas." „Wenn es dir nichts ausmacht, dann würde ich das lieber mit dir machen. Falls ich Fragen zu etwas habe, dann würdest du sie mir zumindest gleich beantworten können. Ich würde dir lieber helfen." Sagte er nun zu meiner Überraschung.

Als wir nun so nebeneinander in der Küche standen, vergaß ich fast für einen Moment die Tatsache, dass er mich nicht mehr kannte und war sogar relativ glücklich. Es fühlte sich alles so vertraut und normal an, wie vor dem Umfall.

Beim Essen saßen wir uns gegenüber und ich spürte seine Blicke auf mir, aber versuchte nicht ihn anzuschauen, weil ich nicht wollte, dass er aufhörte mich anzugucken. „Wie lange sind wir schon verheiratet?" Fragte er plötzlich. „Ich habe dir den Antrag vor 2 Jahren gemacht und vor einem Jahr haben wir geheiratet." „Du hast mir den Antrag gemacht?" Ich lächelte als ich daran zurückdachte. Er hatte sich so gefreut und sogar geweint. „Ja, ich muss sagen, es war gar nicht so leicht das vor dir geheim zu halten, weil du mich wie ein offenes Buch lesen kannst und weißt, wenn ich etwas plane oder vor habe. Mit der Hilfe von unseren Freunden habe ich es aber geschafft dich auf die falsche Fährte zu locken."

„Kannst du...kannst du es mir vielleicht erzählen?" Ich atmete kurz schwer ein und aus, weil es mir wirklich nicht leicht viel daran zu denken, wenn er sich an diesen Moment nicht mehr erinnern konnte, aber fing dann an zu erzählen.

„Wir hatten uns mit den Anderen verabredet, entschuldige, wenn ich immer die Anderen sage und du gar nicht weißt wen ich meine...ich kann dir ja später Bilder zeigen. Jedenfalls waren wir verabredet mit unseren Freunden, in deinem Lieblingsrestaurant, ‚Takis'. Alles war ganz harmonisch, bis ich so getan habe, als würde ich einen wichtigen Anruf von meinem Chef bekommen, auch das war mit ihm abgesprochen, dass er mich anrufen sollte, damit du seine Nummer auch auf meinem Handy siehst und denkst, dass es echt ist. Da das hin und wieder schon vorkam, hast du auch keinen Verdacht geschöpft und mich stattdessen schon genervt angeschaut. Als ich dann aufgelegt habe, hast du mich gleich gefragt was er um diese Zeit schon wieder von mir will und ich tat so als wäre ich ganz fertig, weil er wollte, dass ich mir noch schnell eins von den Projekten anschaue, welches für den nächsten Tag fertiggestellt werden sollte und sehr wichtig war. Ich meinte, dass es schnell gehen würde und entschuldigte mich. Du warst richtig sauer und ich musste mich mehr als zusammenreißen, dass ich nicht lache, denn dann wäre unser ganzer Plan in die Hose gegangen. Jedenfalls bist du bei den Anderen geblieben und ich bin stattdessen nach Hause gefahren und nicht in die Firma und habe da alles vorbereitet. Izzy habe ich dann eine Nachricht geschrieben als alles fertig war und so sorgten die Anderen dafür, dass euer Abend schneller zu Ende ging, auch wenn du einfach nicht nach Hause wolltest, weil du immer noch so sauer warst. Ich hatte im Schlafzimmer schwaches Licht brennen und Rosenblätter auf dem Bett verstreut und die Tür war aber geschlossen, sodass du es nicht schon von Weitem sehen konntest. Ich selbst wartete im Bad und als ich hörte, wie du nach Hause kamst, tat ich so als wäre ich selbst eben erst nach Hause gekommen und würde mich im Bad fertig machen. Als ich hörte, dass du Richtung Schlafzimmer gingst, öffnete ich die Badtür leise und folgte dir unauffällig und als du dann die Tür zum Schlafzimmer geöffnet hast, warst du ganz überrascht und in dem Moment wo du dich umgedreht hast, um nach mir zu sehen und zu fragen was es damit auf sich hat, kniete ich schon hinter dir auf dem Boden und hatte die Schachtel mit dem Ring in meiner Hand. Bevor ich überhaupt angefangen habe etwas zu sagen, hast du sofort ‚Ja, ich will! Ich will auf jeden Fall!' Gerufen und dich zu mir runter gekniet um mich zu küssen. Das Ganze blieb natürlich nicht nur beim Küssen, weil wir meistens die Finger nicht voneinander lassen können und als wir dann nach dem Sex im Bett lagen, habe ich dir gesagt, dass du den Ring noch nicht einmal gesehen hast und gemeint, dass es ja auch sein könnte, dass er dir gar nicht gefällt, aber du hast nur erwidert, dass es dir vollkommen egal ist welchen Ring du trägst. Hauptsache ich bin für immer an deiner Seite." 

Falling in Love, twice (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt