Episode 7: Eine Perle unter Säuen Teil 1.

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Cale's Sicht:
Die Stimmung auf dem Schiff war, nach dem verkünden meines nächsten Reiseziels, mehr als nur düster gestimmt. Von Vette und Cena mal abgesehen, die den Planeten und dessen Bewohner wohl gut zu kennen schienen und sich deshalb auch sofort verkrümmelten, waren es wie zu erwarten die Klone die protestierten und sich dagegen aussprachen den Sektor anzufliegen. Sie meinten dass es zu gefährlich sei, mit ihres gleichen, so weit in das Territorium der Seperatisten vor zu dringen und das wir, sobald sie entdeckt würden, höchstwahrscheinlich große Probleme bekämen. Natürlich versuchte ich ihnen klar zu machen, dass sie, so lang sie auf dem Schiff blieben, nicht entdeckt würden und sich daher keine Sorgen machen müssten. Doch trotzdessen ließen sie nicht locker und versuchten mich immer wieder doch irgendwie noch umzustimmen, sogar mit zwischenzeitlicher Unterstützung von Cena. Als wir dann schließlich den Hyperraum verließen und Zygerria vor uns sahen, gaben sie es dann endlich auf und verzogen sich mit den Worten >>Ich habe da ein ganz mieses Gefühl!<< in ihre Kajüten. Zwar war mir von Anfang an klar gewesen, dass man bei diesem Vorhaben nicht auf ihre Zustimmung hoffen konnte, geschweige denn auf ihre Hilfe, aber dass sie sich so stur stellen würden hätte selbst ich nicht erwartet. Quinn, mit dem ich nun wieder allein im Cockpit war, wendete sich mir zu >>Soll ich die Planetenöberfläche ansteuern?<< Von der Diskussion erschöpft, ließ ich mich in den Copilotensitz fallen und rieb mir die Augenlieder >>Sei so gut Quinn, ich hoffe da unten geht es nicht genauso tobulent zu.<< Quinn >>Dieser Planet lebt vom Sklavenhandel, ich befürchte also dass ihr was das angeht enttäuscht werdet.<< Ich >>Du weißt wirklich wie man jemandem Hoffnungen machen kann, Quinn.<< Ich vernahm ein leises Lachenn und als ich zu meinem, normalerweise zum Sarkasmus aufgelegten, Sitznachbar schaute, staunte ich nicht schlecht als ich bei diesem doch tatsächlich ein Schmunzeln entdeckte. Grinsend schüttelte ich mit dem Kopf und das Schiff passierte mit einer kurzen Erschütterung den Rand der Atmosphäre des Planeten. Im Gegensatz zu Vassek, war der Sinkflug dieses mal zum Glück deutlich ruhiger und auch die Landung verlief wiedermal tadellos. Um nicht aufzufallen, hatte ich Quinn befohlen in einen öffentlichen Hangar zu fliegen und obwohl wir nicht das einzige Schiff waren, was nicht aussah als ob es gerade aus einer Raumschlacht entkommen war, schien es als hätten sich in dem Moment wo wir aufgesetzt hatten, gleich mehrere Dutzend Augenpaare zu uns gewandt. Quinn schluckte >>Vielleicht sollten wir doch ein bisschen Geld für einen privaten Hangar locker machen! Vom normal illegalen Umgang auf diesem Planeten mal abgesehen, bekomme ich nämlich gerade auch ein ganz mieses Gefühl.<< Ich verzog spöttisch das Gesicht >>In diesem Schiff schläft wohl der gefürchtetste Wachhund der gesammten Galaxis! Niemand, der als Baby nicht mindestens dreimal auf den Kopf fallen gelassen wurde, würde sich daher trauen es zu betreten, geschweige denn es zu stehlen!<< Quinn verstand, schien allerdings trotzdem nicht sonderlich begeistert von der Idee. Als wir daraufhin das Schiff verlassen wollten und die Laderampe herunterfahren ließen, tauchte vor uns ein im Gegnsatz zu mir etwas kleinerer, allerdings etwas stämmigerer und überaus unfreundlich drein blickender Zygerrianer auf und begann uns aufmerksam zu mustern. Sein geschulter Blick schien unsere Stärken und Schwächen in Sekundenschnelle erfassen und verarbeiten zu können und gleichzeitig erstellte das Gehirn eine Liste mit Aufgabe, für die wir als Sklaven wohl geeignet wären. Als er jedoch realisierte, wer da eigentlich vor ihm stand, änderte sich sein Gesichtsausdruck von genervt erzürnt, zu mässig freundlich und mit einer fast schon lächerlich sanften Verbeugung, begrüßte er uns. ??? >>Es ist mir eine Ehre euch auf dem Planeten Zygerria begrüßen zu dürfen, Lord Cale.<< Ich zog erstaunt eine Augenbraue hoch >>Ihr kennt mich!?<< ??? >>Selbstverständlich, euer Auftauchen hat schließlich bereits einiges an Staub aufgewirbelt und gerade bei uns im Outer Rim, bleibt so etwas nicht unbemerkt.<< Beeindruckt sah ich zu Quinn, der jedoch nur mit dem Kopf schüttelte und mir damit zu verstehen gab, dass wir uns lieber nicht auf irgendwelche Konversationen mit den Planetenbewohnern einlassen sollten. Ich nickte und wandte mich wieder dem Zygerrianer zu >>Nun, dann Danke ich euch für eure Gastfreundschaft und hoffe hier viele Sklaven zu finden, die es sich lohnt zu kaufen.<< ??? >>Ich bin mir sicher euer Lordschaft wird mit unserem Angebot sehr zufrieden sein, dennoch möchte ich euch, vor unserem Abschied, noch bitten die Nachricht unserer geliebten Herrscherin, Königin Miraj Scintel, anzuhören.<< Verblüfft weiteten sich meine Augen und während ich den mir gegenüber stehenden beobachtete, wie er ein Holopad aus seiner Tasche zog, spürte ich wie sich die Neugier im mir regte. Schweigend hielt er das Pad vor sich und im nächsten Moment erschien darauf das bläuliche Abbild einer Zygerrianerin, im königlichen Gewand. Miraj >>Ich grüße euch Lord Cale! Wenn ihr dies seht, heißt dass das mein Berater euch gefunden und meine Willkommensgrüße vermittelt hat. Eigentlich wollte ich euch diese selbst überbringen, doch leider wurde ich zu einem unplanmäßigen Treffen des Seperatistenrats gerufen und hatte deshalb nicht die Möglichkeit, dies in die Tat umzusetzen. Dennoch seid ihr bei Atai in guten Händen, er wird euch überall hinführen und alles zeigen was ihr sehen wollt und so fern dies in eurem Interesse ist, würde ich euch gerne noch zu einem Dinner, mit anschließender Übernachtung in meinem Schloss, einladen. Ich hoffe euch bald persönlich kennenlernen zu können und wünsche euch bis dahin, einen angenehmen Aufenhalt auf Zygerria.<< Die Aufzeichnung endete und Atai verstaute das Pad wieder in seiner Tasche. Mit Emotionsloser Mine, die jedoch Spuren auf Abneigungen gegen uns und seine jetzige Aufgabe aufwies, deutete er uns in Richtung des Hangarausganges zu gehen. Atai >>So fern ihr soweit seid, möchte ich euch bitten mir aus dem Raumhafen zu folgen.<< Ich nickte >>Geht voran guter Mann, ich freue mich schon seit einer ganzen Weile darauf euren berühmten Sklavenmarkt zu sehen.<< Nun sichtlich genervt, versuchte Atai sein Augenrollen zu verbergen und drehte sich in die Richtung in die er gezeigt hatte. Schnellen Schrittes marschierte er durch die Massen an Besuchern, die ihm einer nach dem Anderen Platz machten, was darauf zurückzuführen war dass sie wussten wer er ist und welchen Stand er auf dem Planeten hatte und mit Teils von Angst und Teils von Wut erfüllten Gesichtern begleitet, bahnten wir uns so einen Weg zum Ausgang. Als wir dort ankamen, nahm des Gedränge ab und wir waren wieder in der Lage, uns uneingeschränkt bewegen zu können, was Atai allerdings nicht als Grund nahm langsamer zu laufen. Ich deutete Quinn also, den Abstand etwas zu erhöhen und als Atai außer Hörweite war, sagte Quinn das was für mich schon von Anfang an klar gewesen war >>Das ist eine Falle!<< Ich >>Was du nicht sagst.<< Quinn >>Je länger wir hier bleiben, desto schwieriger wird es ohne große Verluste wieder zu verschwinden.<< Ich >>Macht euch keine Sorgen Quinn, ich habe nicht vor all zu lang meine Zeit hier zu verschwenden.<< Quinn >>Weshalb sind wir dann überhaupt hier gelandet?<< Ich grinste und drehte mein Gesicht etwas in seine Richtung >>Weil ich wissen will wer für diese Erschütterung der Macht verantwortlich war, die mich damals aus meinem Kälteschlaf gerissen hat.<< Quinn schien verwundert >>Eine Erschütterung der Macht? Und der Grund soll hier auf Zygerria sein?<< Ich nickte >>Damals weckte dieses Ereignis etwas in mir, was mich dazu trieb fast ein ganzes Batallion von Droiden mit meinen bloßen Händen zu zerstören. Angst, Wut, Trauer, Freude, Liebe oder Mitgefühl, nichts davon schien in diesem Moment in meinem Körper oder Geist vorhanden zu sein und obwohl ich Jahrtausende damit verbrachte die Leeren der Sith zu studieren, war mir eine Fähigkeit dieses Ausmaßes vollkommen unbekannt.<< Quinn >>Ich verstehe, aber ... warum hat bisher niemand außer euch, herausgefunden wo sich diese Person mit einer solch ungeheuren Kraft befindet?<< Ich >>Oh ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder der es wissen muss, weiß dass sich die Person hier befindet.<< Quinn >>Aber warum ist dann bisher niemand hier gewesen und hat...<< Ich >>Quinn, manche Fragen bedürfen keine Antwort und die Frage die du gerade stellen wolltest, ist eine solch.<< Für einen kurzen Moment schien Quinn verwirrt, nickte dann aber und blieb stehen. Ich drehte mich zu ihm und sah ihr erwartungsvoll an. Quinn >>Ich denke ich gehe lieber wieder zurück zum Schiff.<< Ich nickte >>Eine ausgezeichnete Idee Quinn,...<< und drehte mich um >>... ich kontaktiere dich dann nachher.<< Ich lauschte auf Quinn's, sich immer weiter entfernende Schritte und schloss dann wieder zu Atai auf. Als ich ihn eingeholt hatte, lag der Raumhafen bereits hinter uns und die Straßen, an denen sich Seite an Seite die Sklavenstände erhoben, bildeten sich. Atai sah mich an >>Wo ist denn euer Geführte?<< Ich >>Ich habe ihn zurück zum Schiff geschickt, schließlich galt die Einladung der Königin ja nur für mich.<< Atai schaute zuerst misstrauisch, gab sich dann allerdings doch mit meiner Antwort zufrieden und blickte die Stände entlang >>Je weiter man sich vom Raumhafen entfernt, desto besser wird die Qualität der Sklaven.<< Ich >>Und ich nehme mal an, am Schloss gibt es dann das Beste vom Besten?<< Atai >>Nahe beim Schloss, ein Gesetz verbietet den Handel ab einer gewissen Grenze.<< Ich >>Also selbst auf dem Kernplaneten des Sklavenhandels, gibt es Regeln zum vertreiben von Sklaven.<< Atai >>Natürlich, es ist ein Geschäft wie jedes Andere. Was unterscheidet uns denn von einem Farmer der sein Vieh verkauft?<< Ich >>Vom Grunde her nicht viel, aber das Vieh kann auch nicht irgendwann vor dir stehen und dir eine Knarre an den Kopf halten.<< Atai >>Und genau das, unterscheidet uns auch von jedem anderen daher gelaufenen Sklavenhändler.<< Ich >>Was?<< In diesem Moment fiel vor uns ein junger Nautolaner in den Dreck, geschubst von einem der vielen zygerrianischen Sklaventreiber. Er packte den am Boden liegenden an den Lekku und zog ihn daran hoch >>Steh auf du dreckiger Fisch!<< Atai lehnte sich kurz zu mir >>Wir wissen wie man einen Sklaven richtig bricht.<< und wendete sich dann dem Treiber zu >>Darts, was soll das hier? Siehst du nicht dass wir hier durch wollen.<< Darts >>Was ist? Pass lieber auf was du sagst, Atai! Nur weil die Königin nicht da ist, heißt das nicht dass du hier einen auf mächtig machen kannst.<< Atai >>Doch das heißt es, ich bin ihr Berater und Stellvertreter und somit die zweit höchste Befehlsgewalt hier auf Zygerria.<< Darts knurrte >>Seh ich für dich vielleicht so aus, als ob mich das interessiert?<< und warf den Nautolaner-Jungen zur Seite, wieder mals in den Dreck. Er und Atai kamen einander bedrohlich näher und obwohl sie rein Größentechnisch minimale Unterschiede aufwiesen, merkte der Kenner sofort dass ein Kampf zwischen ihnen auf einer Augenhöhe gewesen wäre. Ich machte einen Schritt zurück, da ich bereits ahnte das gleich die Fäuste fliegen würden, doch kurz bevor sie sich an die Gurgel gehen konnten, zerschnitt eine Stimme die Spannung zwischen den Beiden und ließ sie erschrocken zur Seite fahren. Miraj >>Atai! Darts! Was soll diese Streiterei und dann auch noch vor meinem Gast!?<< Blitzschnell und fast bis zum 90°-Winkel gebogen, verbeugten sich die beiden Streithähen vor der Königin von Zygerria, die sich mit ihrer persönlichen Leigarde an ihrer Seite vor ihnen aufgebaut hatte und riefen wie aus einem Munde >>Verzeiht uns euer Majestät!<< Miraj rümpfte die Nase und ließ ihren scharfen Blick zu mir wandern. Als sie daraufhin den meinen gelassenen traf, entspannten sich ihre Gesichtszüge und langsam kam sie auf mich zu >>Lord Cale, welch eine Freude euch endlich zu treffen.<< Sie hob ihre Hand, mit dem Rücken nach oben gewandt, die ich zärtlich ergriff und mit einem gehauchten Kuss, in einer tiefen Verbeugung, verzauberte. Miraj >>Ein Edelsmann wie er im Buche steht, von euch können die Männer auf diesem Planeten noch etwas lernen.<< Ich richtete mich auf >>Euer Majestät ist zu gütig, doch muss ich dies Angebot leider ablehen. Der Krieg ist schließlich immer noch im Gange und wir wollen doch nicht dass die falsche Seite gewinnt oder?<< Erwartungsvoll sah ich die Königin an, die meine Aussage jedoch nur milde belächelte. Miraj >>Selbstverständlich wollen wir das nicht und auch wenn ich bezweifle dass die Seite, die nicht in eurer Gunst steht, überhaupt eine Chance hat zu gewinnen, so möchte ich auch nicht euren Zorn auf mich ziehen, in dem ich euch länger als es in eurem Sinn steht aufhalte.<< Ich nickte >>Ich danke euch für euer Verständnis meine Königin und so fern...<< Bevor ich ausreden konnte trat Miraj an mich heran und schmiegte sich beinahe sinnlich an mich. Mit einer süßen Stimme flüsterte sie mir zu >>Doch wenn ihr unsere Gastfreundschaft schon nicht längerfristig nutzen wollt, dann doch zumindest für ein gemeinsames Dinner.<< Sanft berührte sie mit ihrer noch freien Hand meine Wange und glitt von dort herunter zu meinem Kinn, wo sie zärtliche meinen Ziegenbart um einen ihrer Finger wickelte. Langsam verformten sich meine Lippen zu einem seichten Lächeln und mit samtener Stimme sagte ich >>Für ein Dinner ist immer Zeit.<< Die Königin erwiderte mein Lächeln, drehte mir dann jedoch den Rücken zu und ging zurück zu ihrer Leibgarde. Miraj >>Dann begleitet mich in mein Schloss, ich werde euch da mit Freuden die besten Speisen von ganz Zygerria auftischen.<< Für einen kurzen Moment verwirrt, über dem plötzlichen Szenenwechsel, verbeugte ich mich erneut und sagte >>Vielen Dank und auf einen guten Appetit.<<
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