Teil 14

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Albus schloss die Tür etwas verzögert, so dass er gerade noch sehen konnte, wie Gellert mit schnellen Schitten die Straße nahm, die aus Godric's Hollow herraus führte, lies sie dann aber mit einem leisen Klicken ins Schloss fallen, ehe er sich umderehte um durch die Küche und den Wohnraum zu durchqueren, was er schließlich auch tat.
Er verließ das Haus durch den Hintereingang und sah Aberforth und Ariana, wie sie auf der großen Wiese hinter dem Haus Ziegen fütterten.
Er ging weiter nach oben zurück und sah sich noch einmal seine Notizen an.
Er mochte es über die Heiligtümer nachzudenken und nach kleinen Hinweisen auf ihre jetzige Existenz zu suchen.
Zu seinem eigenen erstaunen viel ihm das klare nachdenken um einiges leichter, doch trotzdem verspüre er wieder diese gewisse leere in sich, wie immer wenn Gellert nicht bei ihm war.
Doch da war auch etwas Anderes, das er bei Gellert spürte, das ebenfalls etwas war, das er noch nie zuvor verspürt hatte, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß.
Es war ein Gefühl von unterlegen sein, das er nicht vollständig auf seine Liebe gegenüber Gellert zurückführen konnte, sondern viel mehr auf den Blick, der noch vor weniger als einer halben Stunde auf ihm lag.
Er wusste zwar unterbewusst von Anfang an, dass der Blonde nicht nur seine liebevolle und zuvorkommende Seite hatte, doch hatte er nicht gedacht, dass er so früh mit ihr in Kontakt treten würde.
Er saß noch eine Weile in Gedanken da dann entschloss er sich zu seinem eigenen erstaunen hinunter zu Aberforth und Ariana zu gehen, die immernoch draußen bei den Ziegen waren.
Er trat aus der Tür in den Garten.
"Hallo"
"Hallo Albus."
Sagte Aberforth freundlich. Mitlerweile saßen sie am kleinen Gartentisch und tranken etwas.
Albus setzte sich zu ihnen.
"Albus, ich hätte nicht mit dir gerechnet"
Ariana lächelt erfreut.
"In letzter Zeit konnte man eher weniger mit dir rechnen"
Aberforth war eher weniger fröhlich, aber dafür war er nicht unhöflich oder abweisend, was sonst immer der Fall war.
"Mit einer zugewanden Haltung deinerseits auch nicht."
Er bemühte sich, nicht all zu patzig zu klingen, was zwar nicht ganz gelang, jedoch überhörte sein Bruder er gekonnt und lächelte nur leicht, wenn auch recht grob.
"Was machst du eigentlich alles mit dem Neffen von Professor Bagshot? Wie war gleich sein Name? Gelert?"
Ariana gab sich ruhig, doch Albus konnte ein Glänzen in ihren Augen sehen, was ihm sagte, das sie genau von der letzten Nacht wusste, oder es zumindest vermutete.
"Äähm... Eigentlich nicht viel."
Er wusste dass seine Stimme etwas zu lässig klang und er redete rasch weiter.
"Wir interessieren und beide für... das Studium der Zauberei und haben ein paar Erkenntnisse ausgetauscht und wir verstehen uns auch sonst ganz gut."
Aberforth nickte nur.
Dann saßen sie schweigend da und atmeten die frische Luft ein.
Sie war durchsetzt von dem Geruch von Ziegen und Feldern und das letztere genoss Albus sehr.
"Für ganz gut, war die Umarmung aber sehr herzlich..."
Aberforth schaute zu ihm und seine Schwester wirkte mit einem mal wieder sehr interessiert.
"Willst du etwas andeuten?"
Albus anfängliche Euphorie für das Gespräch versiegte rasch und er kehrte schnell zu seiner abwehrenden Haltung zurück.
"Vielleicht"
Aberforth zuckte mit seinen Schultern.
"Aber eigentlich freue ich mich nur für dich. Wirklich viele Menschen konntest du nie zu deinen Freunden zählen."
Albus zweifelte immer noch an seinem Bruder, was ihn dazu verleitete, seine Pläne, seiner Familie von Gellert und ihm zu erzählen, zu verwerfen.
Er nickte nur und sah dann Gedankenverloren in den Himmel.
Nun schwiegen alle und irgendwie wurde die Stille unangenehm. Sogleich stand Albus auf und ging wieder in sein Zimmer bevor ein neuer Streit entstehen konnte.
Dort ließ er sich auf sein Bett nieder und sah aus dem Fenster.
Eine der Nachbarn goss die Blumen im Vorgarten aber von Gellert war Nichts zu sehen.
Sogleich wanderte sein Blick wie automatisch zu seinem Fenster. Dort brannte Licht.
Was Gellert wohl gerade so wichtiges zu erledigen hatte?
Er konnte auch nach längerer Zeit des überlegens keine Antwort darauf finden und auch ein erneuter Blick zu Gellerts Zimmerfenster gab ihm keine andere Informaion, als die, dass er in seinem Zimmer saß und ansheinend von seinem Ausflug zurück war.
Nach einiger Zeit gab er seine erfolgslosen Versuche auf und nahm sich ein Buch aus seinem Regal, welches er lustlos an der Stelle aufschlug, an welche er das dunkelrote Lesezeichen, das in Golde mit dem Wappen der Gryffindors bestickt war, zuletzt gelegt hatte.

Er setzte sich und las bis spät in die Nacht, als er endlich mit dem Buch durch war und eben dieses wieder zurück in das Regal stellte.
Dann ging er erschöpft ins Bett und schlief rasch ein.
Am nächsten Morgen wachte er früh auf und ihm war nicht nach aufstehen zumute, also blieb er weiterhin in seinem Bett liegen.
Er blieb weiter liegen und nach einigen Minuten schaute er mit verschlafenen Augen auf seine Uhr.
05:13.
Müde lies er sich zurück in sein Bett sinken.
Seine Gedanken kreisten um alles Mögliche, von den Heiligtümern über Gellert und weiter zu seiner Familie, als er eine Tür ins Schloss fallen hörte und anschließend Schritte, die an seinem Haus vorbei gingen, bis sie kurz darauf nicht mehr zu hören waren.
Er sah aus dem Fenster und sah Gerade noch Aberforth und Ariana um die Ecke verschwinden.
Warscheinlich unternahmen sie einen einfachen Spaziergang was jedoch trotzdem recht selten geschah.
Er lehnte sich zurück, doch sogleich hörte er ein fernes klopfen was von der Tür herrührte.
Er ging nach unten und öffnete rasch, doch sobald die Tür aufgeschwungen war, blieb er rasch stehen und sein Herz fing an zu klopfen.
Vor ihm stand Gellert, mit einem lässigem Blick und eine Strähne seines blonden Haares viel über seine Augen.
"Hallo"
Murmelte Albus und blieb unverwandt in der Tür stehen.
"Guten Morgen"
Lächelte Gellert und machte keine Anstalten, von sich aus sein Anliegen vorzutragen.
"Was machst du hier? Es ist irgendwas um sechs Uhr rum"
Er gähnte und strich sich seine unordentlichen Haare aus seinem Gesicht.
"Ich wollte mit dir in die Muggel Stadt, ganz in der Nähe, aber wenn ich mir dich so anschaue, wird es wohl eher nichts…"
Gellert lachte leicht, was Albus automatisch breit lächeln lies.
"Komm einfach rein, wir können das viel besser besprechen, wenn wir eine Tasse Tee dabei trinken."
"Ja klar"
Gellert lächelte.
Albus ließ ihn hinein und ging in die Küche um Tee zu machen. Gellert folgte ihm und setzte sich an den Kleinen Küchentisch. Albus hatte den Tee bereits fertig und zusammen gingen sie ins Wohnzimmer, wo sie sich setzten und eine Weile vor sich hin schwiegen.
"Wann genau wolltest du denn in die Stadt?"
Albus schaute mit leicht roten Wangen in seine bereits halb geleerte Tasse.
"Und vorallem warum?"
Wieder musste Gellert lachen, auch wenn es dieses mal eher einem Schmunzeln glich.
"Welche Frage soll ich denn jetzt als erstes beantworten?"
Albus wurde noch ein Stückchen roter, was der Blonde zum Anlass nahm, beide gestellten Fragen seines Gegenübers gleichzeitig aus der Welt zu schaffen.
"Also ich würde möglichst bald losgehen"
Er machte eine kurze Pause
"Und wieso sollte man dafür einen genauen Grund brauchen?"
"Ich weiß nicht… okay"
sagte Albus.
Er war immernoch etwas rot und versuchte es zu überbrücken indem er sagte:
"Dann lass uns losgehen."
Er erhob sich und folgte Gellert in den Flur, wo er sich seine Jacke und Schuhe anzog.
Danach traten sie zusammen aus der Haustür.
Gelltert nahm Albus' Hand und sie Disappatierten.

Es fühlte sich gut an, Godric's Hollow zu verlassen, doch wusste er ebenfalls um die Gespräche, die anschließend wieder aufkommen werden.
Sein Gedankengang wurde durch einen sanften Druck an seiner Hand unterbrochen, ehe sie losgelassen wurde.
"Wir sind da, Al"
"Ah, tut mir leid"
Er lachte verlegen
"Ich war in Gedanken"
Gellert lächelte aufmunternd, was Albus die leicht iritierten Blicke, die ihnen vereinzelnt zugeworfen wurden, vergessen lies.
"Ach, ist alles gut… trotzdem solltest du versuchen, etwas weniger wie ein Kappa zu schauen"
Albus lächelte
"Wo sollen wir jetzt hin gehen?"
fragte er.
"Ich weiß nicht."
Gellert zuckte mit den Schultern
"lass uns einfach ein wenig spazieren und gucken wo wir auskommen."
"Okay."
Gemeinsam gingen sie die Straße entlang und Albus genoss es mit ihm einfach dahinzugehen und nicht darauf zu achten wo sie hinliefen.

Sie redeten, befreit von jeglichen Zwängen, einfach frei über belanglose Dinge, doch die Situation war perfekt, mit dem leichten Wind, der durch die Straßen glitt und leicht die Hüte der anderen Passanten umspielte, sowie mit der sanften Sonne, die leicht von Wolken bedeckt gerade begann, ihr Anglitz zu enthüllen und die Dunkelheit der Nacht zu verdrängen.
Albus hing gespannt an Gellerts Lippen, wärend dieser eine Anekdote aus seiner früheren Kindheit erzählte, woraufhin beide zu lachen begannen.
"Wollen wir vielleicht irgendwo etwas frühstücken? Ich habe heute einen Apfel gegessen und das war vor ein bis zwei Stunden."
Doch er musste keine wörtlich ausgesprochene Antwort abwarten, da Albus Magen diese Aufgabe mit freuden übernahm, indem er ein leises Geräusch von sich gab.
"Ich denke, das hört sich sehr gut an"
Ergänzte er es dann dennoch für das bessere Verständnis und das Vermeiden von Missverständnissen.

Albus Dumbledores ~ When Grindelwald was arrived (Grindeldore)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt