Ein blonder Haarschopf schob sich zum entstandenen Türspalt hinein. Ein glückliches Lächeln ließ Queenies Gesicht strahlen. "Ihr glaubt nicht, wie froh ich bin, dass ihr endlich mal eure Gedanken ausgesprochen habt. Ist mir vorher noch nicht passiert, da war es immer nur ein >Omg, er ist so toll, aber erwidert meine Gefühle nicht.< oder-" "Queenie!", rügte Tina ihre Schwester, aber konnte sich ihr breites Grinsen ebenfalls nicht verkneifen. Dafür war sie gerade einfach viel zu glücklich. "Wenn sie nur gewusst hätte...", flüsterte Newt gerade so laut, dass Tina, die ihren Kopf an seine Seite geschmiegt hatte, ihn hören konnte. "Wenn ich nur gewusst hätte.." Süße Lachfältchen bildeten sich um Tinas Augen, als sie freudestrahlend den Kopf in den Nacken legte und zu dem Mann aufsah, den sie eigentlich von Anfang an geliebt hatte. "Jaja, genug Liebe für heute, wir müssen zu Rocha und ihm über diese bescheuerte Lage aufklären.. Kommt, wir haben keine Zeit zu verlieren.." Im selben Augenblick, in welchem sich Queenie wieder aus der Tür hinausstehlen wollte, quetschte Frank seinen massigen, mit Federn bedeckten Körper in das Pub hinein. Vorwurfsvoll sah er in die Runde, als wolle er sagen: "Habt ihr mich etwa vergessen?" "Sorry Frank", sagte Newt entschuldigend und trat näher an den Donnervogel heran, "Komm in den Koffer.. Du hast so schon bestimmt genug Aufmerksamkeit draußen erregt. Wir werden ein paar Leute obliviieren müssen..." Schon stand der Deckel von Newts geheimnisvollen Koffer offen und gewährte Frank den Eingang zu seinem ehemaligen Gehege. Bereitwillig kletterte das riesige Tierwesen in die Öffnung. Zunächst der Kopf, dann der breite Hals und muskulöse Körper, bis zuletzt Flügel und Schweif wie aus dem Nichts verschwanden. Mit einem Klicken schloss Newt den Koffer und verbarg erneut all die Magie, die darin versteckt war. Mit leichtem Staunen in den Augen hatten Queenie und Tina ihn beobachtet. Leicht verwirrt sah Newt sie nun an. "Kommt, wir gehen.." Wie selbstverständlich griff er nach Tinas Hand und zog sie mit nach draußen. Queenie eilte ihnen nach und lag ihnen durchgehend mit Theorien zu Grindelwalds Aufenthaltspunkt in den Ohren. Doch die zwei Zauberer hörten ihr gar nicht wirklich zu. Sie hatten nur Augen füreinander. Das erste Mal nahm sich Newt richtig Zeit, Tinas Gesicht mit all seinem Fein- und Unebenheiten zu betrachten, ohne vor Scham im Erdboden zu versinken. Sein Daumen malte unentwegt Kreise auf die weiche Haut ihres Handrückens. Sie hatte so wunderbar weiche Finger, ganz im Gegensatz zu seinen, die von der Arbeit ganz raue Hornhaut und feine Narben aufwiesen. Er genoss es darüber zu streicheln und das Gefühl zu haben, die weichen Federn eines Occamys zu berühren. Alles an Tina ließ ihn Vergleiche zu seinen magischen Geschöpfen ziehen, jedoch bemerkte er dadurch nur, wie sehr er sie schon in seiner ganz eigenen Welt akzeptiert hatte. Sie gehörte jetzt zu ihm. Mit jeder Faser ihres Seins. Er spürte es in jeder einzelner Körperzelle, jedem Atemzug, jedem Körperkontakt, jedem geflüsterten Wort.
Langsam vollführte Tina dieselben kreisförmigen Bewegungen wie er auf seiner Haut, als wolle sie ihm antworten. Diese ganz spezielle Verbindung schwebte wieder einmal zwischen ihnen und es bedarf keiner Erklärung oder unsicheren, abgehackter Worte. Sie wussten auch so, was der andere in diesem Moment in seinem Inneren spürte. Da war nichts als Wärme und Zuneigung. Tina stieg das kribbelnde, aufgeregte Gefühl bis in die Wangen, wo es sie rötlich verfärbte und angenehm brennen ließ. Sie fühlte sich einfach unglaublich wohl in seiner Gegenwart. Beide sahen sich kurz an und lächelten sich an.Endlich erreichten die drei nach dem kurzen Fußmarsch das Ministerium für Hexerei und Zauberei. Es erstrahlte golden in der gleißenden Mittagssonne und warf einen breiten, harten Schatten auf die Straße, auf der große und kleine Oldtimer hupend in beide Richtungen davonbretterten. Die Bordüren warfen farbige Reflektionen auf die Gebäude in der Umgebung. Kaum zu glauben, dass ich heute noch mit einer übellaunigen Tina hierher gegangen bin und jetzt sind wir.. Händchen haltend, bis über beide Ohren verliebt.. Newts Mundwinkel zogen sich, wenn das überhaupt möglich war, noch mehr in die Breite. Er hatte all dieses Glück einfach nicht verdient. All diese Freude, die ihm Tina nun schon bloß innerhalb eines einzigen Tages beschert hatte. Weiterhin schwirrten Queenies Worte um sie herum, während sie die schweren Eingangstüren aufschoben. Bevor Tina und Newt wieder bewundernd ihre Blicke hin und her schweifen lassen konnten, zog sie Queenie direkt nach oben, bis sie innerhalb von Sekunden vor Mister Rochas Büro standen. "Wieso habe ich bisher das Gefühl, dass diese Mission zum Scheitern verurteilt ist?", seufzte Tina verzweifelt und sah ihre Freunde und meinen Freund..? Hilfe suchend an. "Das wird schon..", raunte Newt in gesenktem Tonfall in ihr Ohr. Gerade rechtzeitig, bevor die Tür mit einem lautem Geräusch gegen die Wand knallte und Mr. Rochas Gesicht vor ihnen auftauchte.
"Wieso schauen sie so besorgt, was haben sie angestellt? Und oh, wer sind Sie denn?" Sein bewundernder Blick lag auf Queenie und zuckte für eine Sekunde eine Region tiefer als ihr Gesicht. "Das ist meine Schwester Queenie Goldstein.", sagte Tina unwirsch und schob sich an der wuchtigen Gestalt des Abgeordneten hinein in sein Büro. Durch ihre verschränkten Finger gezwungen folgte Newt ihr unsicher. Queenie, offensichtlicherweise geschmeichelt, kicherte kokett und trat ebenso in den Raum ein. Jetzt war Mr. Rocha der Einzige, der noch nicht in seinem eigenen Büro war. Kopfschüttelnd zog er die Tür hinter ihnen zu.
Mit einem unterdrückten Ächzen ließ sich Mr. Rocha in seinen großen Lederdrehstuhl sinken und starrte die drei hintereinander fragend an. "Also zuerst die wichtigste Frage: was ist in dieser Kneipe passiert? Keiner meiner Männer ist zurück und sie sehen erstaunlicherweise ziemlich unverletzt aus, wenn man von all dem Dreck und Staub auf ihren Kleidern mal absieht." Er hob beide Augenbrauen, wodurch sich seine Stirn in tiefe Denkfalten legte. Er wirkte dadurch noch besorgter, als ohnehin schon, was Queenie, die ja irgendwo für den Schlamassel verantwortlich war, nicht gerade beruhigte. Schuldbewusst starrte sie sich auf dem Boden fest und konnte einfach nicht aufblicken. Schließlich erzählten die drei dann doch zunächst stockend, dann immer fließender, was sich zugetragen hatte und wieso Queenie bei ihnen war. Auch, dass ein paar neugierigen Beobachtern das Gedächtnis gelöscht werden müsste, rückten sie nach ein paar Nachfragen von Mr. Rochas Seite aus dann doch heraus. Bloß alles um Tina und Newt ließen sie geflissentlich weg. Jetzt herrschte ein unangenehmes Schweigen. Der Mitarbeiter vom Ministerium schien noch nicht ganz zu wissen, was weiterhin geschehen sollte. Newts Hand schwitzte unangenehm in Tinas und irgendwie schämte er sich für seine Aufregung.
"Okay, ich weiß, wo ihr hinmüsst.", sagte Mr. Rocha laut in die gruselige Stille hinein.
"Wohin?", fragte Tina aufgeregt.
"In eine Bar."
"Was?", entfuhr es allen drei Freunden gleichzeitig erschrocken.
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Awkward Love🦎⚡ - Newtina Fanfiction [✔]
Fanfic-Nach dem Stand von Fantastic beasts 1&2- Den Magiezoologen Newt Scamander und die Aurorin Tina Goldstein schweißt eine ganz besondere Verbindung zusammen. Bevor die beiden sie allerdings entdecken, geht es drunter und drüber. Eine Mission verschläg...