p a g e f i f t e e n

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moonlight in your eyes

shining bright

in this perfect summer night.

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somewhere in southern france, 1986

pov. jeongguk:

Wir waren eine Zeit lang so still gewesen, dass mich die Müdigkeit übermannt hatte und ich in seinem Schoß eingeschlafen war. Ich bemerkte erst in welcher Situation ich mich befand, als ich mitten in der Nacht aus dem Schlaf erwachte.

Die Kerzen waren abgebrannt, nur der Geruch des geschmolzenen Wachses lag noch in der Luft. Das Fenster zum Garten hinaus war geöffnet und ließ einen kleinen Windhauch durch das Kämmerchen wehen, welcher in der elendigen Sommershitze ein willkommener Gast war.

Die Dunkelheit und Stille hatten sich über das Zimmer gelegt, draußen hörte man die Blätter der Pappeln im Wind rauschen, vereinzelt ein paar Grillen zirpen. Der Mond war von aufziehenden Wolken verdeckt, die dünne Sichel schien kaum sichtbar.

Mein Körper war auf dem Sofa gebettet, ich hatte die Beine an mich gezogen, eine dünne Decke aus Leinen ward über mich gelegt. Ich trug noch die Klamotten des Vorabends, eine kurze Hose, die locker an meinen Oberschenkeln lag, so wie ein dünnes Shirt, was meinen Oberkörper umhüllte. Meine nackten Füße hingen barfuß über die Sofakante hinaus, fühlten den leichten Windzug, der ihnen eine angenehme Kälte beschaffte.

Taehyung hingegen schlief tief und fest auf seinem Bett. Es war nicht sonderlich groß, aber dennoch breit genug, dass er seine Beine auseinandergestreckt auf dem Oberkörper liegend spreizen konnte.

Es erinnerte mich an einen überfahrenen Frosch, den ich einmal auf der Landstraße nach M. gesehen hatte. Damals war ich mit dem Rad unterwegs gewesen, um frische Brötchen aus der Stadt zu holen, da meine Mutter eine Gesellschaft vorgeladen hatte. Der Asphalt war heiß und der Frosch hatte sich dementsprechend zusammengezogen und eine runzlige Haut bekommen. Die Beine waren faltig und dünn gewesen, und ich hatte kurz überlegt, mir einen Spaß zu machen und den Frosch als Mitbringsel für Madame Dubois auf den Küchentisch in Papier einzuwickeln, ließ es dann allerdings doch bleiben. Dem zur Strafe folgendem Kartoffelschälen wollte ich wenn möglich entgehen.

Taehyung hingegen schien noch recht lebendig. Sein Atem ging langsam und stetig, fast zu überhören, aber immer da. Sein Körper wurde von einer Decke bekleidet, die sich um seinen Torso geschlungen hatte, seine Arme und Beine hingegen lagen frei.

Ich richtete mich ein wenig, auf, um nach ihm zu sehen. Er hatte seine Augen sanft geschlossen, seine Gesichtszüge waren entspannt, genau wie sein Mund. Meine Mutter hatte mir einmal erzählt, dass ich als Kleinkind immer im Schlaf gelächelt hatte, doch bei Taehyung schien das nicht der Fall zu sein.

Sein Mund stand nicht offen, sondern war so entspannt, dass seine Wangen nach unten rutschten und auf einmal so viel voller als sonst waren. Alles an seinem Gesicht sah so geschwollen und aufgequillt aus, dass man hätte denken können, er hätte am Vorabend geweint.

Es war wohl nicht annähernd der Begriff eines lieblichem Gesichtes im Schlaf, aber dennoch konnte ich nicht anders als zufrieden zu lächeln. Es sah friedlich und ruhig aus, wie er schlief, so vollkommen befreit und besinnlich, dass mir das Herz warm wurde.

Ich stellte ganz sachte meine beiden Füße auf den Boden, bevor ich mit leisen Schritten zu ihm an die Bettkante schlich. Ohne ein Knarzen der Holzdielen zu verursachen, kniete ich mich an den Rand des Bettes, legte meine beiden Arme auf die Matratze, bettete meinen Kopf zwischen meinen Armen, um in sein Gesicht zu schauen.

Das Licht im Zimmer war unzureichend, um all die Merkmale in seinem Gesicht ausfindig zu machen, aber ich erkannte gar wohl die Umrisse seiner Augenbrauen, seiner Nase und seinen Lippen.

Durch den Neigungswinkel seines Kopfes fielen ihm einige Strähnen seines Ponys in sein Gesicht, die ich hätte hinter sein Ohr streichen können, wenn ich nur meinen Arm ausgestreckt hätte.

Ich seufzte leise auf und schmiegte mich noch näher an den Stoff des Bettes, sog seinen Duft auf und schloss meine Augen. Auch wenn der Untergrund der Dielen mehr als unangenehm war, so wollte ich doch nicht zu ihm ins Bett steigen. Allein bei dem Gedanken, wie nah unsere Körper hätten zusammen rücken müssen, wurden meine Wangen warm und ich musste mir ein kichern verkneifen.

Taehyung war unendlich hübsch und ich konnte es nicht für voll nehmen, wenn er mich so neckend ansah, während ich ihn aus dem Augenwinkel betrachtete. Am Tage schien er es immer zu bemerken, wenn meine Blicke auf ihm lagen. Und auch, wenn es ihn vielleicht nicht störte und er nichts dazu sagte, so war es mir dennoch unangenehm, ihn so offensichtlich für so lange Zeit zu betrachten.

Aber jetzt, wenn er schlief, konnte ich meine Augen so oft ich wollte über seinen Körper wandern lassen, an einer Stelle verweilen oder zu einer anderen zurückkehren, er würde es nicht bemerken. Ich genoss es, ihn im Stillen zu betrachten, wenn kein anderer mich dabei störte.

Ich verschwendete keinen Gedanken daran, dass es vielleicht unanständig war. Viel mehr genoss ich das Privileg, was mir in diesem Moment geteilt wurde. Wenn es wirklich so sündhaft war, wie alle sagten, warum verlor ich mich dann darin wie in einer nebelweißen Wolke? Und warum dachte ich nicht einmal daran, einen Weg nach Draußen zu finden?

[12/3/19]

thanks for reading.

je t'aime | taeggukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt