it are the prince's eyes who see
how beautiful the world appears.
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somewhere in southern france, 1986
pov. jeongguk
Ich konnte mir mein Lachen nicht verkneifen, als ich die herunterfallende Kinnlade Taehyungs sah, während er die überteuerten Preise des Eises betrachtete. Wahrscheinlich hatte er wirklich nicht mit über zwei Euros pro Kugel gerechnet, aber in der Innenstadt des Touristenviertels wurde man öfters über den Tisch gezogen.
Seine Hände zitterten schon fast, als er das Geld über den Ladentisch reichte, doch der Geschmack der kühlen crème ließ ihn seine Sorgen bald wieder vergessen. Wir schlenderten still genießerisch schweigend durch die kleinen Straßen, beobachteten Leute in den Restaurants, auf den Balkons, die ihre Wäsche an die durch die Gassen gespannten Leinen hängten.
Viele der Menschen waren um die Mittagszeit in Restaurants oder ihren Hotels, da die Hitze der Sonne unerträglich schien. Für meinen Teil hatte ich mich daran gewöhnt, weshalb ich mit Taehyung durch die etwas ruhigeren Gassen schlendern konnte.
Obwohl er es nicht zu bemerken schien, sah ich ihn öfter von der Seite aus an. Er war unendlich hübsch. Seine großen, braunen Augen, die Nase, welche leicht rund und fleischig war, auf ihr ein heller kleiner Leberfleck. Das breite Lippenherz, der weiche Mund, in einer Form, die unglaublich küssbar aussah.
Ob er wohl ein guter Küsser war? Stil hatte er alle mal. Ich mochte es, dass er seine Haare in einem dunklen Blond gefärbt hatte, seine Augenbrauen allerdings immer noch seine Naturhaarfarbe aufwiesen. Braun und voll, nicht buschig, aber trotzdem so markant, dass sie durch die hellen Strähnen blitzten.
Mich störte es nicht sonderlich, wenn er meine Blicke bemerkte. Im Gegenteil - mein Lächeln wurde nur noch breiter, wenn er sich peinlich berührt räusperte und in eine andere Richtung sah.
Unser Weg führte uns zu einem diversen Kleinladen, der Bücher verkaufte. Taehyung blieb interessiert stehen und sah neugierig durchs Schaufenster. Die unterschiedlichsten Werke waren hier aufgereiht: dünne Hefte, schwere Wälzer, Taschenbücher und auch einige im Hardcover, gebunden oder als Zeitschrift gedruckt, aber allesamt in französisch.
Mich wunderte es, das er sich so für die französische Literatur zu interessieren schien, obgleich er die Sprache nicht wirklich beherrschte. Er sprach meist nur in seiner Muttersprache, wenn er ein französisches Wort in den Mund nahm, dann meistens bei älteren Leuten und in gebrochenem englischem Akzent.
Mittlerweile hielt er schon das erste Buch in den Händen, ein nicht wirklich viele Seiten umfassender Roman, gelb verblasster Einband mit einer Zeichnung des Mondes und einem kleinen Jungen im grünen Pullover und Schal, blondes Haar, kaum zu erkennen. Neben ihm ein roter Fuchs und eine Rose unter einer Glasglocke.
"Le petit prince?", murmelte ich fragend mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Er sah zu mir und nickte. "Denkst du, ich bin zu alt für das Buch?", lachte er leise, verträumt auf das Papier in seinen Händen schauend.
Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Das Buch ist echt fantastisch. Leichte Kost. Ich glaube, es würde dir gefallen.", entgegnete ich lächelnd.
Er drehte seinen Oberkörper zu mir und sah mich prüfend an, ein verschmitztes Lachen zierte seine Lippen. "Warum?" - "Mh?" - "Warum denkst du, dass es mir gefallen würde?"
Ich blinzelte perplex kurz öfter mit den Augenlidern, bevor sich ein leicht roter Schimmer auf meine Wangen legte. Ich senkte meinen Kopf, legte eine Hand in den Nacken und lachte nervös.
"Ich weiß nicht. Meine Mutter hatte mir als ich klein war immer daraus vorgelesen. Sie meinte, dass das Buch für Träumer wie mich wäre. Menschen, die an ihre Träume und Wünsche glauben."
Er sah mich schweigend an, hörte mir aufmerksam zu, bis ich zu Ende gesprochen hatte. Es schien fast so, als ob er noch etwas von mir hören wollte, weshalb ich hastig nachschob:
"Was ich damit sagen will ist... es erinnert mich an dich. Ich glaube, du bist jemand, der noch träumt."
Taehyungs Lächeln wurde breiter, bevor er seinen Kopf senkte und auf das Buch schaute. Ich wusste nicht, ob meine Worte ihn berührt hatten, aber er schien beglückt und zufrieden.
"Dann... werde ich es wohl mitnehmen.", meinte er schließlich und ging an mir vorbei in den kleinen Laden, zahlte beim Kassierer und hielt mit ihm wahrscheinlich noch ein kleines Schwätzchen, bevor er wieder zu mir nach draußen trat.
Er bat mich, das Buch für ihn in seinen Rucksack zu packen, ins oberste Fach. Während ich hinter ihm stehend den Reißverschluss aufzog und das Buch verstaute, fragte Taehyung zu mir nach hinten über seine Schulter: "Jeongguk?"
Ich hob meinen Kopf und versuchte ihn anzusehen, doch er sprach ungehindert weiter. "Würdest du mir auch daraus vorlesen?"
Ich lachte nervös, bevor ich den Reißverschluss wieder zuzog und neben ihn trat. Er schaute zu mir, auf eine Antwort wartend, während ich schweigend lächelte.
"Wenn du darauf bestehst."
[25/2/19]
thanks for reading.
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je t'aime | taegguk
عاطفية"Du schreibst wieder?", fragte ich ihn. "Immer ein wenig." - "Worüber?" - "Das, was mir geradezu im Kopfe kreist." - "Darf ich es lesen?" . boy x boy ; german. in which kim taehyung wrote a secret poetry book to remember the purest love he ever h...