Kapitel 18

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Als ich wieder Zuhause war, schien Maik dafür gefahren zu sein. Ich ging ins Haus und erblickte Liam, der unruhig am Tisch saß.

"Da bist du ja wieder! Und, wo warst du?"

Ich reagierte mit einer Gegenfrage.

"Wo ist Maik?"

"Er ist gerade gefahren. Wieso fragst du?"

Ich hoffte, er hat nichts mitbekommen. Ich hatte auch etwas bedenken wegen Sam. Ich weiß ja nicht, wie weit die beiden sich kennen und was da los ist. Ich vertraute Sam aber irgendwie. Ich glaubte, er wollte mich vor Maik schützen. Aber ich verstand nicht warum.

"Hat er was gesagt? Oder sich merkwürdig benommen?" Er zuckte mit den Schultern, als er sich an den Tisch lehnte.

"Mir fiel nichts auf."

"Sam will mich wohl schützen ..." Äußerte ich ein Gedanken, aber mehr zu mir selbst.

"Samuel? Du vertraust dem? Du weißt über dem noch weniger als über Maik!"

"Falsch, genau so wenig! Aber ... ich weiß nicht ..." Er ließ mich nicht aussprechen und fiel mir etwas lautstark ins Wort.

"Lass dich nicht auf ihn ein! Du weißt nicht, ob beide zusammen arbeiten, oder du zwischen Fronten geratest. Versuche, dich von ihm fernzuhalten!" Irgendwie hatte er recht. Aber mein Gefühl sagt mir, das er anders ist. Ich weiß nicht, warum ich ihm vertrau, aber nicht Maik.

Liam und ich wollten den Tag noch genießen und uns nicht die Laune verderben lassen. Er lud mich ein, mit ihm etwas zu unternehmen, nur wir Zwei. Ich stimmte zu, vielleicht hilft es mir, die anderen beiden zu vergessen. Er hatte eine geniale Idee ein Besuch beim Deep-Aqua! So hieß das größte Meerwasser Restaurant. Man lief entweder durch riesige Aquarien, oder suchte sich einen Tisch in bestimmten Arealen. Die Areale waren in Meereszonen aufgeteilt. Essen und lernen. Tolle Mischung.

Ich warf mich mal richtig in Schale. Einfach mal Liam zu liebe, auch wenn ich das nicht bräuchte. Außerdem gingen wir in ein ziemlich teures Restaurant. Ich zog mir nach langem wieder ein Kleid an. Es war recht weit ausgeschnitten, mit eleganter Spitze am Rücken. Es war oben anliegend, unten ging es zu einem kurzen Faltenrock auseinander. Ich zog mir bequeme Ballerina an, da ich durch die ich alle Becken sehen wollte. Bei der Lauferei wären High Heels keine gute Wahl.

"Bin so weit!" Sprach ich Liam an, der unten in der Küche wartete. Er schaute mich mit großen Augen an. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Er schaute mich so erstaunt an.

"Wow! Du bist einfach ... so wunderschön."

Ich lächelte verlegen. Ich fand das so süß von ihm. Er kam ein Stück näher. Er strich mit der Hand eine Strähne meiner Haare nach hinten, die mir über die Schulter fiel. Seine Augen strahlten, er sah so glücklich aus. Ich wusste nicht, was ich getan habe, dass er sich so gut fühlt.

"Komm belleza, wir sollten gehen!" Aber unsere Blicke wollten sich nicht lösen. Mir wurde auf einmal ganz warm, aber nicht auf sexuelle Weise. Es war anders, ungewohnt.

Er zog mich sanft an der Hand mit, als er voranging.

Als wir davor standen, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Das Restaurant war so riesig. Ich war noch nie da und staunte deswegen über das riesige Gebäude.

"Cool, nicht wahr?" Ich nickte ihm strahlend entgegen. Ich freute mich tierisch, dass er die Idee hatte. Drinnen sah es dann noch eindrucksvoller aus. Wir liefen durch ein Gang, der blau war und wo überall Infos hingen. Am Ende war ein kleines Häuschen, wo wir Kärtchen bekamen und Eintritt zahlen mussten. Dann kam ein großer Raum, wo mehrere Gänge abzweigten. Es sah aus, als stünde man in der Mitte eines Labyrinths. Über uns schwammen schon einige Fische. Es war atemberaubend. Ich nahm Liam's Hand und lief einfach in einen der Gänge. Er beobachtete nur und grinste die ganze Zeit. Ich glaub, er fand meine kindliche Freude, die ich momentan an den Tag legte, extrem amüsant.

Ich klebte teils an den Scheiben wie ein Kind vor einem Süßigkeitenladen.

"Versuchst du, dich durchs Glas zu drücken?" Er lachte dann leise. Er versuchte, sich dieses zu verkneifen, es gelang ihm aber nicht wirklich.

"Haha!" Ich ging einfach ohne ihn weiter.

Er hörte sofort auf zu lachen und lief hinter her.

"War nur Spaß!" Sagte er, als er neben mir war und legte dabei ein Arm um den Rücken, so das die Hand auf meiner Hüfte lag. Er drückte mich kurz an sich und lächelte.

"Sollen wir hierbleiben und was essen?" Er lief, nach dem ich zustimmte, in den Bereich, wo die Tische waren. Ich lief langsam hinter her. Ihm war es wohl zu langsam.

"Gib deiner Nase mal eine Pause! Die ist schon ganz platt!" Ich rollte mit den Augen, als ich ihn wieder mal blöd grinsen sah.

"Ja ja, lach mich ruhig aus!"

"Das tu ich nicht. Ich freu mich mit dir!"

Er bekam nur mein Mittelfinger als Antwort.

"Sehr Ladylike!" Zwinkerte er und verschränkte die Arme.

Beim essen musste ich doch an Sam denken, und an das, was er sagte. Er ging mir nicht aus dem Kopf. Maik wurde immer uninteressanter, vielleicht lag es wirklich daran, das ich untervögelt war und das er einfach zu gut verführen konnte, oder einfach nur am Alkohol. Wieso habe ich den bloß ran gelassen? Ich dachte, ich würde mehr empfinden, aber am Morgen danach war es anders. Ich war heut Morgen deswegen auch genervt, das Lucia davon anfing. Ich war halt schwach, wird mir nicht noch mal passieren.

"Alles ok Babe? Du bist so ruhig."

"Natürlich. Du weißt, ich bin eine Denkerin. Das werde ich wohl nie los!" Lachte ich, um die Situation nicht ins Negative abrutschen zu lassen. Aber er merkte das, dass lachen nur eine Ablenkung war.

"Er ist wie Daniel ..." Sagte ich dann mit trauer in den Augen.

"Er ist aber nicht Daniel, vertrau ihm nicht!"

Ich konnte aber nicht anders! Aber das dachte ich lieber nur, Liam wäre wenig erfreut über solch einer Äußerung.

Liam legte seine Hand auf meine und schaute mich fordernd an.

"Sei nicht so leichtgläubig, das könnte ein Fehler sein. Egal was er gesagt hat, es könnte alles gelogen sein! Höre nicht auf dein Gefühl, denke rational!" Wenn es nur so leicht wäre.

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