Kapitel 16

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Ich wollte erst mal nicht unten bei Maik bleiben, er verstand es auch. Ich ging wieder hoch zu Liam. Er saß immer noch auf dem Stuhl, von den er fast rutschte.

"Schatz komm ins Bett!" Flüsterte ich ihm zu. Er schlief fest und reagierte nicht. Ich legte die Hand auf seine Wange. Ich strich in über diese und musste lächeln. Sein Anblick machte mich glücklich.

"Liam?" Ich ging näher und strich ihm durchs Haar. Ich trat zwischen seinen Beinen und schaute ihn an. Er ergriff dann meine Hand. Ich zuckte kurz zusammen. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Er öffnete die Augen und hob den Kopf.

"Komm ins Bett! Das muss doch ungemütlich sein auf dem Stuhl!"

"Ich wollte dich nicht stören." Sagte er, als er sich streckte und mich dann verschlafen anblickte. Ich ergriff seine Hand und zog ihm vom Stuhl.

"Muss vorher noch Pinkeln."

Romantisch! Dachte ich und musste schmunzeln, da war die Stimmung dahin. Sein Shirt flog dabei neben die Tür, das er sich mit einer Hand auszog, bevor er ins Bad lief. Ich stieg wieder ins Bett und wartete.

Ich konnte nicht mehr richtig Schlafen, mir ging viel durch den Kopf. Es war schon bald morgen und ich entschloss aufzustehen. Liam ließ ich schlafen, er hat wegen mir eh kaum schlafen können, da wollte ich ihn nicht stören.

Unten war schon Licht an. Lucia saß am Tisch. Als sie mich erblickte Wank sie mir zu mit einem Lächeln und nahm ein Schluck von ihrer Tasse, die vor ihr stand.

"Bist nur du wach?"

"Ja Maik liegt auf der Couch, anstatt im Gästezimmer. Er war wohl noch mal wach gestern Nacht. Aber wie geht es dir?"

Sie grinste mich an und nahm ihre Lesebrille von der Nase.

"Ja, so weit. Du weißt wohl von dem Vorfall?" Bemerkte ich eher fragend. Sie nickte mir zu.

"Ja, Liam fragte nach Tee für den Magen."

"Guten Morgen Ladys!" Maik trat in den Raum. Ich musste an die Nacht denken und bekam nur einen undefinierbaren Ton raus.

"Hi." Er schaute mich merkwürdigerweise fragend an. Er stellte sich dann zu mir und schwieg. Er wusste wohl nicht, wie er sich benehmen sollte. Lucia starrte uns an. Ihr Blick wanderte zwischen uns hin und her. Unser Benehmen war wohl etwas auffällig.

"War da gestern was?"

"Ähm ... was sollte gewesen sein?" Sie grinste und drehte sich frontal zu uns.

"Das Verhalten spricht für sich meine Liebe! Da ist was zwischen euch, etwas was euch jetzt wohl ziemlich unangenehm zu sein scheint ..."Sie räusperte kurz.

"Weiß Liam davon?"

"Wovon?" Sie verschränkte die Arme und wartete auf eine bessere Antwort. Ich sah, dass sie wohl nicht locker lassen würde. Da weiß man, von wem Liam das hat.

"Ja!" Sprach ich mit genervten Unterton.

"Beziehungsweise, er hat damit angefangen. Es ist aber noch nichts Ernstes!"

"Und er ... er akzeptiert es einfach?"

"Was bleibt ihm übrig? Es ist mein Problem. Er weiß, er wird immer die Nummer ein in meinem Leben bleiben! Was meinst du, wie schwer mir das fällt! Können wir das Thema wechseln?" Ich war in Rasche und wurde immer unsicherer. Maik schwieg die ganze Zeit. Ich glaube, ihm war das etwas unangenehm. Er schaute verlegen in die Gegend.

Dann war auch Lucia ruhig. Wir schwiegen alle eine Weile. Es war echt ein unangenehmes Schweigen. Ich hielt es kaum aus. Ich lief ohne ein Wort einfach raus. Ich wollte einfach weg.

Die Fahrt war lang, denn ich fuhr quer durch die Stadt. Irgendwann hielt ich an einer Tankstelle. Ich wollte Zigaretten kaufen. Ich habe lange nicht mehr geraucht, hatte aber echt eine nötig. Liam hasste es, wenn ich rauche, habe es ihm zu liebe und wegen meiner Gesundheit gelassen. Die war mir aber in dem Augenblick egal.

Als ich wieder am Auto war und einfach auf dem Parkplatz stehen blieb, sah ich ihn wieder. Er schritt lässig auf mich zu. Seine Haare diesmal offen und hingen ihm teils im Gesicht. Die blauen Augen schauten hinter diesen hervor und blickten mir entgegen.

"Hi Kleines! Wieder allein?"

"Jupp." Er stellte sich neben mich. Heute wirkte er nicht so anziehend wie sonst auf mich. Er merkte auch, dass ich ihn ignorierte und nicht wie sonst reagierte.

"Hey ich wollt mich entschuldigen. Du bist wirklich was besonderes, weißt du das?"

"Fang nicht wieder an Sam!"

"Sam? Ok."

"Stört dich die Abkürzung?" Er schüttelte den Kopf.

"Du darfst mich nennen wie du willst kleines!" Ich rollte dann mit den Augen und kam auf die Entschuldigung zurück.

"Warum? Ich mein für was!" Er wusste auch sofort, was gemeint ist.

"Für gestern! Test bestanden Süße!" Test? Was meint er damit. Er redet immer in Rätseln.

"Du bist halt nicht so toll, wie du denkst."

Er lächelte und lehnte sich an das Auto.

"Seit wann?"

"Wie, seit wann? Du bist halt nicht gerade unauffällig. Das ist der Grund, warum ich dich anstarrte, mehr nicht!" Ich versuchte, ihn etwas auf Abstand zu halten und log ihn teils dreckig ins Gesicht. Den irgendwie sieht er ja schon sexy aus, aber seine Art gefällt mir nicht. Frech und nervig, gemischt mit purer Arroganz.

"Ach ja?" Grinste er selbstgefällig vor sich hin. Er hielt sich wieder für supertoll.

"War wohl nur untervögelt!" Grinste ich lässig. Und schaute ihn dabei frech in die Augen.

"Und wer hat dir geholfen, dies nicht mehr zu sein? Hast du ihn doch rangelassen?" Schon wieder so ein merkwürdiger Satz.

"Wem meinst du?"

"Liam." Kam wie au der Pistole geschossen.

Er kannte ihn? Aber woher. Er lachte nur und schien es amüsant zu finden.

"Nein Maik!" Warum sagte ich ihm das? Es geht ihm nichts an! Aber bei dem Namen verging ihm das lächeln.

"Alles klar ..." Er ließ mich mit einem grimmigen Blick einfach stehen. Ich verstand die Reaktion nicht. Kannte er auch Maik? Er war von Anfang an ein Rätsel für mich.

Ich fuhr auf ein leeres Gelände. Dort legte ich mich auf die Motorhaube und rauchte eine. Toll! Das war das erste Wort, was mir einfiel. Toll das ich jetzt nicht nur einen heißen besten Freund habe der manchmal echt anstrengend sein kann, sondern noch einen der mir nicht aus dem Kopf geht und ein nervigen Typen der ständig und überall auftaucht, wo ich bin.

Hätte es nicht gereicht mir nur Liam zu geben. Ist ja nett das, dass Schicksal denkt, -ach du magst von Männern umgarnt zu werden? Da haste gleich mal drei! Und irgendwelche Bekloppten die dich fast Vergewaltigen! - toll, echt toll!

"Fick dich Welt!" Schrie ich kurz und schmiss die Packung Zigaretten vor Wut gegen mein Auto. Und dann mischt sich jeder ein und denkt mir auf den Sack zu gehen!

Na ja, Liam ist ja nicht schuld. Ich finde es toll das, dass Leben ihn mir gegeben hat. Ohne ihn könnte und wollte ich gar nicht mehr. Ich atmete tief durch. Ich musste mich beruhigen. Den es hat kein Sinn, sich drüber aufzuregen. Vielleicht sollte ich es einfach genießen, ist die einfachere Ansicht. Den alles passiert, weil es passieren muss. Man kann das Leben lenken aber nicht kontrollieren.

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