Kapitel 1.

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Habe ich eigentlich wichtigeres zu tun und noch gefühlt drölf andere Storys an denen ich arbeiten wollte? - Ähhh JA!

Hält mich das davon ab trotzdem random was neues zu starten? - Ganz offensichtlich nicht, denn ich bin ein Trottel! Ich versuche es aber hier nicht allzu krass ausarten zu lassen. Es wird eine kleine, feine Story und wenn es zu lang wird, dann tretet mir allesamt in den Arsch!

***

Jonah

Oh man war ich aufgeregt. Ich zitterte vor Aufregung und selbst als Mike meine Hand in seine nahm, um mir ein wenig Kraft zu vermitteln, konnte ich mich dennoch nicht vollends entspannen. Wer konnte es mir denn bitte verübeln? Ich würde immerhin gleich die Eltern meines festen Freundes kennenlernen. Dabei war ich ja nicht einmal vor meinen eigenen Eltern geoutet.

"Ganz ruhig. Du machst dir viel zu viele Sorgen. Meine Eltern sind total entspannt. Außerdem wissen sie schon ewig, dass ich schwul bin." versuchte Mikey mich zu beruhigen, doch ich sah ihn nur skeptisch an.

"Aber was wenn sie sich jemand anderes an deiner Seite vorgestellt haben? Ich bin nicht gerade jemand über den man stolz wäre, ihn als Schwiegersohn zu haben." nuschelte ich zurückhaltend und Mikey kicherte kopfschüttelnd. Oh man mein Freund war schon ziemlich süß.

"Du redest immer Blödsinn, wenn du nervös bist. Ich hab ihnen schon alle guten Details über dich erzählt und sie freuen sich sehr dich endlich kennenzulernen. Außerdem hast du gerade indirekt angedeutet, dass du dir durchaus vorstellen könntest mich irgendwann zu heiraten. Ich fühle mich geschmeichelt." erwiderte Mike und mir entging nicht wie rot ihn diese unbeabsichtigte Aussage werden ließ. Allein ihn so unbeschwert zu sehen erleichterte mein Herz ungemein. Mikey war mein kleiner süßer Sonnenschein, ohne den ich wohl nichts auf die Reihe kriegen würde. Er rief mich morgens vor der Schule an, damit ich nicht aus Versehen verschlief, was bei mir sehr schnell vorkommen konnte. Er merkte sich ganz genau wann ich in welchen Kursen eine Klausur schrieb, damit er mir nachdem ich fertig war, eine Belohnung in Form von leckeren Donuts überliefern konnte. Natürlich gefolgt von einem ebenso zuckersüßen Kuss. Er war einfach immer für mich da und jedes Mal wenn mir seine ganzen Bemühungen mal wieder bewusst wurden, fühlte ich mich doch ziemlich mies, denn ich war mir ziemlich sicher, dass ich ein richtig schlechter Freund war. Ich vergaß ständig irgendwelche Verabredungen oder verschlief gemeinsame Treffen am Wochenende, einfach weil ich meinen Wecker nicht hörte. Ebenso wenig achtete ich auf diese ganzen kleinen Gesten, die Mikey mir schon fast selbstverständlich entgegen brachte. Ich meine, ich liebte ihn. Wirklich - Ich sagte das nicht einfach so, um mir etwas zu beweisen. Ich liebte Mikey wirklich sehr, aber ich war zu verpeilt um ihm nach jeder Klausur einen Donut zu besorgen oder ihm alle fünf Minuten per SMS zu schreiben, wie sehr ich ihn doch liebte. Klar einerseits gefiel es mir schon, dass er mir so oft seine Liebe gestand, doch manchmal konnte man es auch übertreiben. Keine Ahnung, vielleicht war ich auch einfach nur komisch. Ich erinnerte mich selbst immer wieder daran, dass ich mich mehr um ihn bemühen sollte, denn laut meiner Cousine waren die besten Typen schneller weg als man gucken konnte und zurück würden nur die Arschlöcher bleiben. Aber war ich denn ein Arschloch?

"Wenn du mich ganz gezielt in eine Schublade stecken müsstest, als was für eine Art Mensch würde ich dann gelten?" fragte ich Mike abrupt und er sah mich einmal nachdenklich an.

"Hm gute Frage. Ich glaube du wärst.. eine Schlafmütze." haute er einfach so heraus und ich blickte ihn doch ein klein wenig empört an.

"Eine Schlafmütze?"

"Eine süße Schlafmütze!" verbesserte er sich grinsend und drückte mir einen liebevollen Kuss auf die Wange.

"Aber sei deswegen nicht gekränkt. Genau das mag ich an dir doch so sehr." tröstete er mich sofort, doch ich konnte ihn nicht ganz ernst nehmen.

Der Sommer meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt