Kapitel 10.

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Jonah

"W-Warte.. Man Lucas jetzt warte doch mal! Ich sagte du sollst warten!!" hektisch und aus reiner Notwehr schnippte ich ihm gegen die Stirn, worauf er abrupt von meiner Hose abließ und mich mürrisch ansah.

"Was?" knurrte er deutlich unzufrieden, doch ich rückte nur so schnell wie möglich von ihm ab. Das letzte Treffen bei Ihnen Zuhause war nun schon knapp eine Woche her und Mikey war mir seitdem gänzlich aus dem Weg gegangen. Natürlich tat er das. Ich war ein Idiot. Ein riesiger undankbarer Idiot, doch ich wollte die Sache so nicht zwischen uns stehen lassen. Mike war mir doch noch immer viel zu wichtig, als dass ich ihn einfach so aus meinem Leben radieren könnte, ohne mit der Wimper zu zucken. Wir hatten schließlich ein Jahr intime Beziehung hinter uns und er war nicht nur mein fester, sondern im Laufe der Zeit sogar mein bester Freund geworden.

Leider wollte Lucas davon absolut nichts wissen. Ich hatte versucht es ihm zu erklären und hoffte noch immer darauf, dass er irgendwann mal so etwas wie Empathie entwickeln würde, doch bisher fehlte davon noch jede Spur. Solange es nichts mit ihm zu tun hatte interessierte es ihn nicht. Das fand ich ziemlich traurig und ebenso eingeschränkt. So ein Leben stellte ich mir nicht sonderlich schön vor. Wie unbedeutend müsste denn dann für denjenigen die Welt aussehen?

Mein Plan war es also noch einmal mit Mike über alles zu sprechen, mich bei ihm zu entschuldigen und hoffentlich eine friedliche Lösung zu finden. Obwohl ich diese womöglich gar nicht verdient hatte. Ich war so ein riesiger, riesiger Idiot. Und noch dazu hatte ich einen weiteren Idioten bei mir, von dem mir allmählich bewusst wurde, wie wenig er eigentlich über seine Mitmenschen wusste.

Mikey und ich hatten ganze vier Monate gewartet bis wir das erste Mal miteinander Sex hatten. Mit Lucas war ich keine vier Wochen zusammen und schon versuchte er mir an die Wäsche zu gehen.

"Nicht 'Was?' sondern 'Warte!'" schimpfte Ich und richtete meine Kleidung wieder ordentlich her. Da passte man einmal nicht auf und schon war er dabei meine Hose zu öffnen und mein Shirt auszuziehen.

"I-ch denke wir sollten uns dafür etwas mehr Zeit lassen." versuchte ich es ihm schonend beizubringen, doch er schien nicht ganz zu verstehen worauf ich hinaus wollte.

"Ich hab Zeit." brummte er nur schulterzuckend und blickte unverwandt auf meinen Schritt, wobei ich gerade dabei war den blöden Reißverschluss wieder zu schließen, den ich wohl bemerkt nicht selbst geöffnet hatte!

"Nein das meine ich nicht. Ich will einfach nur... Du weißt schon.. Uns erst noch etwas mehr Zeit geben, bevor wir solche Dinge tun." erklärte ich langgezogen und mit jedem weiteren Wort sah er mich umso irritierter an. Sein Blick sagte förmlich : "Was zum Teufel willst du mir eigentlich mitteilen?"
Und egal wie ich es auch formulierte, er schien nicht zu verstehen was mein Problem war.

"Wir kennen uns noch nicht so gut."

"Und?"

"Nichts 'Und?'. Ich denke einfach, dass wir noch warten sollten bis wir..."

"Ficken?"

"Ja.." ich verzog bei diesem schmutzigen Wort das Gesicht. Ich würde es niemals mögen. Es gab so viele schönere Varianten als dieses ekelige F-Wort. Meiner Meinung nach zogen solche Wörter den eigentlichen Liebesakt vollkommen in den Dreck. Noch dazu würde meine Mom mir wohl den Hintern versohlen, sollte ich jemals solch ein Wort vor ihr Aussprechen.

"Wir werden so oder so ficken, also können wir doch gleich damit anfangen." murrte Lucas und mit einem Mal befand ich mich auf seinem Schoß. Mit großen Augen sah ich ihm ins Gesicht und wurde mal wieder von seinen faszinierenden Augen gefangen genommen bis ich erneut seine Hände an meinem Po spürte und schnell genug zur Besinnung kam.

Der Sommer meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt