Kapitel 1

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"Halt deine Hände ruhig!!! Aufrecht hinsetzen!!! Fersen runter!!! Jetzt geb dir doch mal ein bisschen mühe Katharina!!!" Ein bisschen mühe geben? Hat er sie noch alle!? Meine Mutter zwingt mich seid fast 2 Jahren dazu zu reiten, da sie meinte das würde meine Haltung verbessern und mir Selbstsicherheit geben. Außerdem liebte sie selbst in ihrer Jugend das reiten abgöttlich. Aber ich hasse reiten und deswegen gebe ich mir auch keine Mühe.

Mein Reitlehrer meinte ich hätte Potenzial, aber ich müsse nur genug gefördert werden. Alles völliger quatsch! "Okay. Das reicht für heute. Reite Gracia noch ein paar Runden Schritt und dann kannst du sie in ihre Box stellen."

Gracia ist eine schwarzbraune Warmblut Stute, 14 Jahre und eines der besten Pferde am Gestüt. Eigentlich müsste ich mich geehrt fühlen so eine teure und anmutige Stute zu reiten, doch mir war es egal ob sie nun schon viele Turniere gewonnen hat oder nicht. Sie hätten mich genauso auf eines der billigen Schulpferde setzen können! Mir wäre das alles egal, Hauptsache meine Mutter würde verstehen das ich keinen Bock aufs reiten hab und es auch nie haben werde.

Nach 10 min. Schritt stieg ich ab und führte Gracia aus der Halle. Als ich mit ihr über den Hof zu den Boxen lief, hörte ich Stimmen im Büro: "So kann das nicht weiter gehen. Katharina reitet eines der besten Pferde vom Hof und kommt trotzdem nicht weiter, sie gibt sich einfach keine Mühe!", mein Reitlehrer klang sehr entäuscht. "Ich weiß sie findet einfach keinen Spaß am reiten. Dann wird das wohl auch nichts mit dem Hengst, der in 1 Woche hier ankommen soll!" Das war die Stimme meiner Mutter. Hatte sie endlich verstanden das ich das reiten nicht mochte? "Ja, das ist echt schade. Der Hengst hätte prima zu ihr gepasst. Aber dann werde ich mich wohl nach einem anderen Reiter umsehen müssen! Schönen Tag noch Frau Seidenbrecht."

Hastig lief ich zum Stall, meine Mutter sollte nicht bemerken das ich das Gespräch mitbekommen hatte. Schnell sattelte ich Gracia ab und stellte sie in ihre Box. In dem Moment kam meine Mutter in die Stallgasse gelaufen. "Na Schatz, wie lief die Reitstunde?" "Genauso beschissen wie an allen anderen Tagen", antwortete ich schnippisch. Konnte sie nicht einfach mit der Art aufhören so zu tun als würde mir reiten Spaß machen?

Daheim angekommen ging ich erstmal unter die Dusche und holte dann mein Handy raus. In dem Moment rief meine beste Freundin Nadine an. "Hi süße und wie wars aufm Hof?" "Grauenvoll wie immer. Hör mal meine Mutter hatte sich nach meiner Reitstunde mit meinem Reitlehrer unterhalten. Das hört sich ja erstmal nicht so schlimm an, aber sie wollten tatsächlich das ich einen Hengst reite der in 1 Woche auf den Hof kommt. Zum Glück haben beide eingesehen das ich keine Lust am reiten habe und jetzt sucht mein Reitlehrer einen Neuen der sich mit dem Hengst in Zukunft abgeben soll." "Na da bist du ja nochmal gut davon gekommen. Wenn du diesen Hengst reiten müsstest, würdest du ja noch mehr Zeit auf dem Gestüt verbringen. Dann hättest du ja gar keine Zeit mehr für mich und Julian." "Hör auf, Julian ist mir völlig egal."

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