Pferdeliebe

Kapitel 8

Selbst nach 10 Minuten war noch keine weiter Menschenseele auf dem Hof aufgetaucht. So viel zum ausladen helfen. Endlich kam ein Auto mit Anhänger auf den Hof gerollt. Aus dem inneren kam ein verstörtes wiehern.

Eine große, schlanke Frau stieg aus dem Auto. Sie war ganz in Pink gekleidet und übertrieben geschminkt. "Nun bin ich hier richtig auf dem Sonnengestüt?"  Sie redete in einer ziemlich übertrieben Art und wirkte äußerst angespannt. "Ja das sind sie. Und wenn sie um die Uhrzeit hier her kommen, bringen sie uns sicher Starlight!?" "Ach dann ist ja alles paletti. Ja ich bringe ihnen den hübschen, obwohl ich der Meinung bin er gehört in eine richtige Anlage, wo man ihn artgerecht halten kann und nicht auf irgendein Gestüt. Nunja das ich ja ab jetzt zum Glück nicht mehr mein Problem. Sie können ihn jetzt ausladen, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit." Ich schaute die Frau entgeistert an. Hatte sie gar keine Ahnung?

Selbst wenn ich es nicht gerne zu gab, aber das Sonnengestüt war eines der besten Gestüte in der Region. Was redete sie außerdem von Artgerechter Haltung? Es gab riesige Koppeln und für jedes Pferd eine Box mit kleinem Sandauslauf. Meinen Eltern und Herrn Bonnet ging es anscheinend genauso. "Äh ja klar wir holen ihn raus." Herr Bonnet hatte sich schnell wieder gefasst und lief zum Hänger. Langsam öffnete er die Klappe und ging ins Innere. "Kathi kommst du bitte mal und hilfst mir?" Warum ich? Mein Vater war viel stärker um den Hengst halten zu können und meine Mutter hatte viel mehr Erfahrung! Warum musste er ausgerechnet mich fragen ob ich ihm helfen konnte?!

Ich seufzte und lief Richtung Hänger. Als ich in den Hänger guckte blieb ich vor Schreck stehen. Im Hänger stand ein wunderschöner schwarzer Hengst. Er sah mich mit seinen riesigen Augen und ich verliebte mich im ersten Augenblick in ihn. Seine Hinterhand war sehr muskulös und er hob den Schweif leicht an. Er wölbte den Hals stolz und schaute mich mit seinen großen runden Augen die ganze zeit an als ob er mich mustern würde.

"Wird das da hinten endlich mal was?" Die schrille stimme von der pinknen Frau schallte über den ganzen Hof. Schnell lief ich ins Hängerinnere und löste den Strick vom der Stange. Als ich dem Strick in die Hand nahm und Starlight heraus führen wollte, erschrak ich: ich hätte ganz vergessen das Herr Bonnet die ganze Zeit auch im Hänger war. Ich schob Starlight langsam rückwärts raus und ignorierte die fragenden Blicke meiner Eltern. Die Pinkne Lady stand immer noch an Ort und Stelle und machte auch nicht den Anschein sich irgendwie zu bewegen. "Bring Starlight schon mal in seine Box, ich bespreche noch kurz etwas mit Frau Mainzer besprechen."

Glücklich führte ich Starlight in die Box und nahm ihm seine Gamaschen und Hufglocken ab. Ich hängte alles in seinen Spind und sah ihm dann beim fressen zu. Plötzlich schaute er auf und kam zu mir gelaufen. Glücklich streichelte ich seinen hübschen Kopf und sah ihm tief in die Augen. Auf einmal wurde Starlight unruhig und warf seinen Kopf hin und her.