Chapter 6 - Schatten

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Loki ging mit riesigen, schnellen Schritten voran und ich stolperte hinterher. "Können wir nicht...langsamer gehen...", langsam ging mir die Puste aus. Missbilligend sah er auf mich hinunter, aber als er meinen Zustand sah, wurde sein Blick weicher. Plötzlich, ohne Vorwarnung, schnappte er mich und trug mich auf seinem Rücken durch den Wald. Zu überrascht und erschöpft um irgendetwas zu sagen, ließ ich es einfach geschehen. Nach einer Weile setzte er mich wieder ab und sagte, dass wir hier eine Weile rasten würden. Während er sich von unserer Raststelle entfernte setzte ich mich auf ein Fleckchen Moos, um zu verschnaufen. Plötzlich...ein Knacksen. Und da...noch eines...und noch eines...Ich sah nach oben...und erstarrte. Überall in den Wipfeln saßen grauenhafte Monster mit 4 Beinen und sahen mich mit ihren jeweils 6 Augen an. Mein Herzschlag vervierfachte sich und ich erwartete, schon wieder, dass das hier der letzte Moment in meinem viel zu kurzen Leben sein würde. Ein Monster sprang aus der Krone ab und stürzte mit einem ohrenbetäubenden, schreiartigen Laut auf mich zu. Ich erbob schützend meine Hände, wandte den Kopf ab und schrie. Laut und hell. Kurz bevor das Monster meinen Kopf traf, um ihn zu verschlingen, schoss ein gelb, roter Blitz an mir vorbei und stemmte sich in der Luft gegen die andere Kreatur. Es war Ironman. Und nach und nach kam auch der Rest der Avengers am Showort an. Doch nach einiger Zeit des Kämpfens wurde klar: die Avengers konnten diesen Kampf nicht gewinnen. Die vierarmigen Monster waren zu duzenden in der Überzahl. Ich betrachtete verschreckt das Treiben, als plötzlich aus dem Nichts eine dieser Kreaturen vor mir auftauchte und anfing immer näher zu kommen. Ich fiebte und machte mich, mal wieder, auf das Schlimmste gefasst. *Es sollte mal jemand nachzählen, wie oft ich in diesen zwei Tagen bereits eine Nahtoderfahrung hatte.*, dachte ich mit verzweifelter Belustigung. Das Adrenalin pochte in meinen Adern. Die Avengers versuchten zwar, sich zu mir durchzukämpfen, schafften es aber nicht. Ich war vor Angst wie gelähmt. Gequält schloss ich die Augen. Eine schwarze Kugel schwebte vor mir. Sie kam mir bekannt vor. Ich griff danach und als ich sie berührte, durchflutete mich eine eigenartige Macht. Sie fühlte sich so fremd und so vertraut zugleich an. Und die Monster zerfielen zu schwarzem Staub. Überrascht öffnete ich meine Augen, da es aufeinmal totenstill geworden war, und sah, dass alle Avengers ihre Waffen auf mich gerichtet hatten. Verwirrt, verängstigt und verstört sah ich mich um. "Wie hast du das gemacht?" "Was bist du?" Alle Avengers riefen mir gleichzeitig Fragen zu. Ich war mit dieser Situation vollkommen überfordert. Mit großen, angstvollen Augen sah ich sie an. "Sie ist gefährlich.", sagte Tony zu Thor, "Sperr' sie ein." Bei diesen Worten fiel jede Furcht von mir ab und Wut machte sich in mir breit. Ich stand so schnell wie möglich auf, drehte mich auf dem Absatz um und rannte so schnell ich konnte. Hakenschlagend machte ich es Ironman schwer mich zu fangen. Irgendwann nachdem ich abermals einen unerwarteten Haken geschlagen hatte, watete ich in einen am wegesrandliegenden See. Und dort wartete ich. Bis jedes noch so kleine Geräusch verstummt war. Plötzlich packte mich jemand am Kragen und zog mich aus dem Wasser. Gedämpft drangen meine Protestschreie durch die Hand, die mir die unbekannte Person über meinen Mund gelegt hatte. "Shht. Sei leise.", zischte mir Loki ins Ohr. Ich verstummte. "Ich glaube, sie sind weg.", flüsterte er und nahm die Hand von meinem Mund. "Komm.", sagte er und zog mich hinter sich her. "Okay, okay...", murmelte ich und stolperte abermals hinter dem asischen Gott in den düsteren Wald.

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