Part 14

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„Hey, Pit!", gesellte sich schließlich auch Jonas zu den vieren und machte die Familie damit komplett. Der Angesprochene löste sich von Karin und die Jungs gaben sich die Hand. „Ich bin Jonas, Stefans Sohn."

Pit sah den Älteren auf der Stelle begeistert an und wandte sich mit großen Augen an Karin: „Das heißt, ich hab nicht nur Mama, Papa und 'ne kleine Schwester, sondern auch noch 'nen großen Bruder?" Karin nickte lächelnd und auch Jonas stimmte zu: „Sieht so aus." „Wie cool!" Pit klatschte freudig in die Hände. „Wollen wir 'ne Runde Basketball spielen?", fragte Jonas und hob den Ball, den er noch immer in seinen Händen hielt, verdeutlichend in die Höhe. „Na klar!" Jonas warf Pit den Ball zu und keine Sekunde später rannten die beiden zum Basketballfeld.

„Die drei spielen auch mit!", rief Stefan den Jungs hinterher und zeigte auf seine Freunde. Während sich Michael sofort euphorisch dazugesellte, musste Barbara Karl und Günther einen kräftigen Schubs geben. Mit einem weiteren strengen Blick ihrerseits, liefen die zwei schließlich ebenfalls in Richtung Spielfeld. Danach gestikulierte Barbara Karin zu und machte so auf sich aufmerksam: „Blondie, ich hol uns beiden 'ne Flasche Sekt aus dem Lehrerzimmer. Das muss gefeiert werden!" Karin lachte zustimmend, während sich ihre Freundin sofort auf den Weg machte.

„Ich schließ mich denen natürlich auch noch an.", meinte Stefan neben Karin mit sehnsüchtigem Blick auf die bereits spielende Runde. Er wollte Frida gerade an ihre Mutter übergeben, als Karin ihn zurückhielt. „Warte noch kurz." Sie machte einen Schritt nach vorne, sodass sie nah vor ihrem Mann stand, Frida zwischen ihnen. „Weißt du noch, als wir zusammen mit Frida in der Schule unter deinem gebastelten Universum lagen und über unsere Zukunft und Familienplanung gesprochen haben?" Karin lächelte bei der schönen Erinnerung verträumt und auch Stefans Augen begannen zu leuchten. „Natürlich!"

„Ich dachte, ‚die Sterne vom Himmel holen' ist nur so 'ne Redensart. Das ist genau das, was ich jetzt gebraucht hab. Gemeinsam mit euch in die Zukunft gucken."

„Ne, also eigentlich will ich nicht mit dir in die Zukunft sehen. Ich... ich möchte mit dir Zukunft machen! Schau mal, also... ein Kind das haben wir ja schon. Fehlen eigentlich nur noch 19. Hm? Was sagst du?"

Die beiden Lehrer lächelten sich in Erinnerung an ihr Gespräch glücklich an. Karin biss sich kurz auf die Unterlippe, bevor sie nach seiner Hand griff und diese zärtlich drückte. Ihre andere Hand legte sie auf Fridas Wange und streichelte sie liebevoll. „Also, mit der Kleinen hier haben wir, wie du damals ja schon aufgezählt hast, Kind Nummer Eins."

Karin blickte abwartend in das glänzende Blaugrau von Stefans Augen. Es dauerte einen Moment, doch dann hoben sich seine Mundwinkel. Er hatte verstanden. „Jonas gilt offiziell als Kind Nummer Zwei.", fuhr er die Aufzählung fort. Die blonde Frau nickte. „Pit ist von jetzt an ebenfalls unser Sohn... Kind Nummer Drei."

Ihr Mann ließ seine freie Hand zu ihrem Bauch gleiten und strich einmal sanft darüber, bevor er sie auf ihrem Rücken platzierte, um Karin noch ein Stück näher an sich zu ziehen. „Und Kind Nummer Vier wird sich in rund neun Monaten zu uns gesellen.", schloss er flüsternd ab. Seine beiden Frauen vor ihm schauten ihn liebevoll an. „Fehlen nur noch sechzehn.", bestätigte Karin mit leiser Stimme, „Wir sind ganz gut dabei, nicht?"

Stefan nickte. Er versank in dem endlosen Blau der Augen seiner Frau und Karin erwiderte den Blickkontakt sofort. Die Stimmung war plötzlich eine ganz andere. So friedlich und intim. Die beiden vergaßen alles um sich herum, hatten einzig und allein Augen für den jeweils anderen. Gleichzeitig lehnten sich die Lehrer nach vorne und verschlossen ihre Lippen zu einem gefühlvollen Kuss. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Die Schmetterlinge tanzten wild in ihrem Bauch und Karin verlor sich gänzlich in dem Gefühl, das nur Stefan in ihr auslösen konnte.

Als sie sich nach einer Weile langsam voneinander lösten, hatte Karin das dringende Bedürfnis ihm ihre Gefühle mitzuteilen. Stefans Hand ruhte noch immer an ihrem Rücken, während sie ihre auf seinem Oberarm platziert hatte.

Ihr Blick schweifte zunächst zu Frida, die ihre Eltern interessiert anschaute, als würde sie alles, was gerade passierte, ohne Probleme verstehen.

„Ich liebe dich, Stefan, und all unsere bereits vorhandenen und noch kommenden Kinder. Ich freue mich so sehr auf alles, was die Zukunft für uns bereithält. Auf unser turbulentes, chaotisches und fantastisches Leben. Ich will nie von euch getrennt sein." Karin blickte lächelnd zwischen Stefan und Frida hin und her. Während ihre Kleine sie weiterhin aufmerksam musterte, schaute Stefan sie voller Liebe an. Die blonde Frau spürte die Tränen in sich aufsteigen. Sie konnte nicht in Worte fassen, wie glücklich sie war.

„Ich will bei meinen Liebsten sein. Und das seid nun mal ihr." Karin lächelte gerührt und Frida stieß einen zufriedenen Laut aus. Ihr Ehemann strich ihr zärtlich über den Rücken. Auch er hatte sichtlich mit der Rührung zu kämpfen.

Mit zitternder Stimme ergänzte Karin gefühlvoll: „Meine Familie."

„Mama."

Überrascht starrte das Ehepaar auf die strahlende Frida hinunter. Sie hatte gerade ihr erstes Wort gesagt! Stefan und Karin wurden nun vollkommen von ihren Emotionen übermannt und drückten ihrer Tochter einen sanften Kuss auf den Kopf.

Die drei befanden sich wieder in ihrer eigenen kleinen Welt.


Ganz egal, was die Zukunft noch bringen würde: Diesen Moment würde Karin für immer im Herzen tragen.




THE END.

A Happy Beginning.


Vollske - Nimm dein Schwert mitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt