Kapitel 14

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„Frag doch deinen Ehemann den ich heute morgen kennenlernen durfte."

Raphael drückte mir den Schlüssel in die Hand und lief Richtung Wohnungstür. „Raphael, warte ich kann das erklären." Lief ich ihm hinterher und packte ihm am Arm. „Du bist verheiratet. Was gibt es da noch zu erklären?" drehte er sich um und schüttelte mit dem Kopf. „Oder willst du mir jetzt weiß machen, das ein wildfremder Mann sich als dein Ehemann ausgibt?" sagte er und ich seufzte. „Nein, also ja. Ich.." „Spar es dir, Nikki. Und ich war so dumm und dachte echt es könnte was werden mit dir." unterbrach mich Raphael und lief die Treppe runter.

„Nikki, lass ihn erstmal runterkommen." kam Max in den Flur und versuchte mich zu beruhigen. Ich schüttelte den Kopf, schnappte mir meine Schlüssel von der Garderobe und rannte die Treppe runter. Unten angekommen, sah ich wie Raphael grade in sein Auto steigen wollte. „Raphael warte." Schrie ich, doch Raphael drehte sich nicht einmal um sondern stieg in sein Auto und startete den Motor. Da hinter seinem Auto ein Baum stand, stellte ich mich vor sein Auto und legte meine Hände auf seine Motorhaube, sodass er nicht los fahren konnte.

„Geh bitte zur Seite." forderte Raphael mich bestimmten aber dennoch höflich auf, nachdem er sein Fenster öffnete. „Nicht bevor wir geredet haben." sagte ich während ich mich umdrehte und auf seine Motorhaube setzte. Mein Blick ließ ich nach rechts schweifen und sah das sich die Jungs alle samt auf meinem Balkon befanden und uns beobachteten. Mit einer Handbewegung ließ ich sie wissen, das sie reingehen sollten. Zu meiner Überraschung taten sie dies auch, zwar nicht nach meiner Aufforderung aber John scheuchte sie alle rein und nickte mir anschließend zu.

Ich spürte wie sich die Motorhaube neben mir senkte und Raphael seufzend neben mir Platz nahm. „Du willst reden, dann red." sagte er und steckte sich eine Kippe an. Wow okay das er so leicht zu überreden ist, hätte ich jetzt nicht gedacht. Aber was sag ich denn jetzt?! Er wird mich doch für völlig bekloppt halten.

„Wer war das heute morgen?" riss mich Raphael aus meinen Gedanken und ich sah ihn an. Statt mich anzusehen hatte er seinen Blick geradeaus auf den kleinen Park am Ende der Straße gerichtet. Ich konnte sehen das er innerlich tobte, da er seinen Kiefer immer wieder anspannte. Am liebsten würde ich ihm übers Gesicht streichen und ihn beruhigen. Aber ich glaube das würde nur noch mehr Benzin ins Feuer kippen. Immerhin war ich der Grund für seine Wut.

„Das war Tomasz." sagte ich und spielte nervös mit meinen Fingern. „Nikki.." ermahnte mich Raphael und ich wusste genau, das es nicht die Antwort war, die er hören wollte. „Ja, wir sind verheiratet aber es ist nicht so wie du denkst." sagte ich und hörte Raphael neben mir lachen. „Entweder man ist verheiratet oder man ist es nicht." sprach er und erhob sich von der Motorhaube. „Ja. Aber man ist ja nicht immer glücklich verheiratet oder gar freiwillig." Ich stand ebenfalls auf und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Du willst mir also sagen, dass dein Bruder es zugelassen hätte, das du jemanden heiratest, den du überhaupt nicht heiraten willst?" er sah mich mit hochgezogener Augenbrauen an und schnipste die Kippe weg. Nein, hätte er nicht. Aber es wusste die ganze Zeit auch niemand das die Beziehung, zum Ende hin, die reinste Hölle für mir war. Klar gab es auch schöne Zeiten mit Tomasz. Am Anfang war alles gut und ich liebte ihn auch aber dieses Gefühl wurde von Zeit zu Zeit immer weniger.

„Dachte ich mir." Raphael öffnete die Autotür um einzusteigen. „Du bleibst hier." sagte ich während ich die Tür wieder schloss mich davor stellte.
„Wozu Nikki?! Du bist verheiratet verdammt nochmal." Nun konnte er auch nicht mehr ruhig bleiben und schrie mich an. „Weißt du was ich nicht verstehe? Man könnte meinen du wolltest durch mich bekannt werden oder es ging dir nur um das Geld. Aber das hast du ja nicht mal nötig! Dein Bruder ist Kontra K und du bist gefühlt mit halb Deutschrap befreundet." sagte er und fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht.

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