Kapitel 17

1.1K 47 33
                                    

„Wo bleibst du denn?" kam es von meinem Balkon und ich drehte mich Kopfschüttelnd um und ging auf Raphael zu. „Von wegen es lief nichts. Stoß doch mit deiner Anna an." sagte ich als ich ihm das Handy in die Hand drückte und in den Flur lief.

"Bleib stehen verdammt nochmal." Sagte Raphael als er mich am Arm packte und mich zum stehen brachte. "Fühlt sich scheisse an wenn man mit jemanden reden will und die Person abhaut, mh?" Sah ich ihn mit verschränkten Armen nun endlich an.
"Jetzt weißt du wie es mir ging als ich dir das alles mit Tomasz erklären wollte. Aber nein du musstest abhauen und die nächst Beste im Urlaub ficken." Lachte ich sarkastisch und Raphael sah auf den Boden. "Ich hoffe es war wenigstens gut." Fügte ich hinzu und lief zurück ins Wohnzimmer.

"Es tut mir leid, okay." Brach Raphael nun endlich die Stille zwischen uns und ich sah ihn an. "Was genau tut Dir leid?" Sagte ich als er mir eine Antwort darauf geben wollte, doch ich unterbrach ihn. "Das du Anna gefickt hast oder das du mich angelogen hast?" Fügte ich mit hochzogener Augenbrauen hinzu.
"Beides. Ich hätte dich nicht anlügen sollen. Und obwohl wir nicht zusammen sind fühlt es sich so an, als wäre ich dir fremdgegangen." Den letzten Part Flüsterte er schon fast aber dennoch verstand ich jedes Wort klar und deutlich.

"Klar, gefällt mir der Gedanken das du mit einer anderen Frau was hattest auch nicht, wenn ich ehrlich bin aber du kannst ja machen was du willst. Die Tatsache das du mir dreist ins Gesicht gelogen hast, verletzt mich da mehr." Raphael seufzte bei meiner Antwort und ich spürte seinen Blick auf mir. "Vielleicht will auch garnicht das machen können was ich will." Was? "Was meinst du damit?" Fragte ich ihn als sich unsere Blicke trafen. "Ich glaub du weißt genau was ich damit meine." Sagte Raphael und ich musste schlucken.

Nervös ließ ich meinen Blick durchs Wohnzimmer schweifen und blieb am Wohnzimmertisch, an dem der ganze Schnupp noch verteilt lag hängen. „Kannst du das alles bitte in die Küche bringen." sprach ich während ich auf die ganzen Tüten deutete. Raphael nickte, schnappte die ganzen Tüten und lief in die Küche. Ich war erleichtert, das er nicht näher auf das Thema einging. Das war alles zu viel für mich. Ich kann jetzt nicht mit Raphael über unsere Gefühle beziehungsweise unsere, nicht vorhandene, Beziehung zueinander sprechen. Wir können es beiden nicht verheimlichen, das da irgendwas zwischen uns ist. Aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu sprechen.

Mein Weg führte zum Balkon, wo ich die ganzen Kerzen auspustete und die Vodka Flasche mit den den zwei gläsen nahm. Den Inhalt der Gläser kippte ich kurzer Hand vom Balkon. Vielleicht wachsen die Blumen dadurch ja schneller.

„Hast du den Vodka grad aller ernstens über den Balkon gekippt?" erschrocken drehte ich mich um und blickte einem schmunzelnden Raphael in die Augen. „Ich weiß nicht wovon du redest." sagte ich und lief an ihm vorbei Richtung Küche. „Dein Bruder hatte also wirklich recht. Du hast tatsächlich keinen grünen Daumen." Lachte er und ich sah ihn böse an doch lief weiter in die Küche.

Dort angekommen fing ich an die Gläser gemeinsam mit dem Geschirr, welches Tomasz vorhin benutzt hatte, zu spülen. Wenigstens hat er etwas ordentliches gegessen bevor er wieder in den Bau musste.
Wie lange warst du mit ihm zusammen?" Fragte mich Raphael als er anfing das Geschirr abzuspülen.

"Wir waren vier Jahre zusammen, obwohl das schon lange keine Richtige Beziehung mehr war. Er war mein erster Freund, ich kannte beziehungsweise kenne nur das mit ihm. Nach drei Jahren haben wir geheiratet. Das war alles seine Idee, ich wollte es nie wirklich zum Ende hin hatte ich in der Beziehung nicht mehr viel zu melden. Tomasz ist kein schlechter Mensch aber er hat Aggressionsprobleme und darum hat er sich nie gekümmert." Sagte ich und ich spürte wie Raphael neben mir unruhig wurde.

FREE | Raf Camora FanFicWo Geschichten leben. Entdecke jetzt