Ich war in der Halle und saß am Tisch. Mein Vater erklärte mir das ich, wenn es zum Kampf kommen würde, ich mit den Frauen und Kindern in die Höhlen gehen sollte. Die Tür öffnete sich und zog die Aufmerksamkeit aller im Raum auf sich. Es war Aragorn, der in die Halle kam. Er sah erschöpft aus. Ich machte mich daran seine Wunden zu versorgen. Aragorn nahm auf einer Bank platz. Ich sah ihn mir an. Die Wunde an seiner Schulter war besonders tief und musste genäht werden. Aragorn berichtete von einer große Uruk-hai Armee, zehntausend Mann stark. Mein Vater wollte ihm nicht glauben. Angsterfüllt sah er zu mir. Ich hatte es geahnt und ich hasste es. Ich schnitt den Faden ab und beendete meine Arbeit an Aragorns Arm. Er stand auf und lief in die Mitte des Raumes. ,,Das ist eine Armee, gezüchtet zu einem Zweck, die Menschen zu vernichten." berichtete Aragorn ehrfürchtig. Mir stockte der Atem. ,,Bei Einbruch der Nacht sind sie hier." fügte Aragorn hinzu. Das würde in wenigen Stunden sein. Mein Vater drehte sich um und lief Richtung Ausgang der Halle. ,,Sollen sie nur kommen." rief er und lief nach draußen. Ich sah ihm fassungslos nach, wir würden am Ende alle sterben. Ich folgte meinen Vater.
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Aragorn, Gimli und Legolas folgten uns ebenfalls. Wir standen vor den Toren der Festung. Mein Vater plante bereits wie er die Wachen aufstellen würde. Vater war sich sicher das die feindliche Armee keinen Fuß in die Festung setzen würde. ,,Das ist keine Bande hirnloser Orks. Das sind Uruk-hais, ihre Rüstungen sind dick und ihre Schilde breit." warnte Gimli. Mein Vater ging auf den Zwerg zu. ,,Ich habe viele Kriege gefochten, Herr Zwerg. Ich weiß meine eigene Festung durchaus zu verteidigen" keifte mein Vater Gimli an und ging an ihm vorbei. Vater hielt einen Moment inne und drehte sich nochmal zu mir. ,,Théaldrine, wieso bist du noch nicht in den Höhlen?" fragte er rhetorisch. Ich atmete tief ein und machte mich sofort auf den Weg dort hin.
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Die Höhlen waren schmutzig und nass. Éowyn war wutentbrannt. Sie wollte mit den Männern die Festung verteidigen. Sie war darauf erpicht ein Schwert zu schwingen und große Taten vollbringen. Das weinen der Kinder hallte durch die Höhlen. Die Stimmung war erdrückend. ,,Geht bis zum Ende der Höhlen, damit alle Platz finden!" rief ich und leitete die Menschen weiter. Ich hörte plötzlich eine Frau schreien. Sie hielt einen Jungen fest, den Wachen gerade wegschleifen wollten. Ich drängte mich an ein paar Leuten vorbei und ging auf die Wachen zu, die den Jungen festhielten. ,,Was geht hier vor sich?" fragte ich streng. Die Wachen ließen den Jungen los und sahen mich an. ,,Der König hat befohlen alle Männer kampfbereit zu machen." berichtete die eine Wache. Ich kochte innerlich vor Wut. ,,Er ist noch ein Kind!" herrschte ich ihn an. Die andere Wache trat vor. ,,Der König sagte alle, auch die Knaben und die Alten." gab der andere an. ,,Ihr werdet ihn nicht mitnehmen." keifte ich die Wachen an. Sofort machte ich mich auf den Weg zu meinen Vater.
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Mit Schwung stieß ich die großen Türen zur Halle auf. Mein Vater saß auf dem Thron. Er stand erschrocken vom Thron auf. ,,Du solltest in den Höhlen sein!" herrschte er mich an. Ich blieb inmitten des Raumes stehen. ,,Du schickst Kinder und alte Männer in den Krieg?" fuhr ich ihn an. Mein Vater sah mich zornig an. ,,Dir steht es nicht zu meine Entscheidung in aller Öffentlichkeit anzuzweifeln." sprach er laut. Ich packte meinen gesamten Mut zusammen. ,,Dann war dies längst überfällig!" schrie ich zurück. Mein Vater war überrumpelt von meiner plötzlichen Aufsässigkeit. ,,Es ist nicht deine Aufgabe über mich zu urteilen!" schrie er mich an. Ich zuckte bei der Lautstärke zusammen. ,,Du wirst deinen Platz noch finden, Théaldrine." sagte er streng. Seine Stimme duldete keinen Widerspruch mehr. Ich schüttelte erschrocken meinen Kopf und lief zurück in die Höhlen. Mein Vater rief mir hinterher, doch ich hörte nicht auf ihn.
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Ich verteilte warme Decken an die Frauen und die Kinder die übrig geblieben waren. Erschöpft ließ ich mich neben Éowyn sinken. Sie sah unzufrieden aus. ,,Ich verstehe dich nicht, Éowyn. Du bist so mutig und möchtest an vorderster Front kämpfen." fing ich leise an. Sie sah mich schräg an. ,,Worauf willst du hinaus?" fragte sie. ,,Woher der Mut?" hakte ich nach. Éowyn zuckte mit den Schultern. ,,Ich weiß nur das mein Mut für uns beide reicht." meinte sie aufmunternd. ,,Obwohl, ich habe Vater heute die Stirn geboten." erzählte ich. Éowyn sah mich erstaunt an. Sie legte den Arm um mich. ,,Ich bin stolz auf dich." lächelte sie.
Es war eine unbarmherzige Stille. Mein Herz schlug bis zum Hals. Ein Donner grollen hallte durch die Höhlen. ,,Ein Sturm zieht auf." flüsterte Éowyn. Ich nickte bedächtig. Plötzlich hörte ich wie die Armee über uns marschierte. Alle lauschten der näher kommenden Bedrohung. Ich hielt Éowyns Hand. ,,Fürchte dich nicht." sprach sie beruhigend. Ich schloss meine Augen und versuchte die Ruhe zu bewahren. ,,Tue ich aber." flüsterte ich. Ein lautes Stampfen tönte von der Decke der Höhle. Kleine Steine und Staub rieselte von oben.
Die Schlacht schien kein Ende zu nehmen. Plötzlich ertönte ein lauter Knall und eine große Erschütterung. Große Brocken fielen von der Decke ab. Panik brach unter den Frauen aus. Ich sprang auf und ging zu einer Erhebung. ,,Verfallt nicht in Panik!" rief ich laut. Meine Stimme hallte durch die Höhle. Die Leute sahen zu mir auf. ,,Wir müssen stark bleiben, für die Männer die draußen für uns kämpfen." sprach ich. In der Menge kehrte Ruhe ein. Eine Frau fing an ein Lied zu summen, eine weitere stieg mit ein. Wir fingen an zu singen, so laut, dass es den Lärm über unseren Köpfen übertönte. Ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit stieg in mir auf.
Das Lied und der Lärm war verstummt. Éowyn und ich standen vor dem Tor. Wir zögerten, ob wir es wirklich öffnen sollten. Éowyn und ich sahen uns an. Sie nickte mir zu, sie wollte es wagen. Zustimmend nickte ich ebenfalls. Wir traten gemeinsam vor und stießen das Tor auf. Das helle Licht schien mir entgegen. Ich lief hinaus und sah über die Burgmauer. Was ich dort sah glich der Hölle. Es lagen überall Tode Männer Rohans, Orks und sogar Elben. Ich schlug die Hand vor entsetzen vor meinen Mund. Ich sah einen weißen Reiter mit einem weißen Pferd aus einer Schar Reiter hervor stechen. Dies konnte nur der Zauberer sein. Sie setzten von ihren Pferden ab. ,,Théaldrine, es ist Éomer." rief mir Éowyn zu und lief los. Ich wollte nur zu gerne zu ihm, aber ich konnte nicht an den Toten vorbei. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Ich sollte erleichtert sein über die Überlebenden, über mein Überleben, dennoch war es zu grausam die Toten zu sehen. Sie würden kein Grab haben, keinen Frieden.
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Königin von Rohan ( HdR FF )
Fanfiction》Die Zukunft ist im ständigem Wandel, Herrin. Fürchtet sie nicht.《 Seit geraumer Zeit plagen Albträume die junge Prinzessin des Königreiches Rohan. Keine Nacht ist seither vergangen in der sie friedlich schlafen konnte. Nichtsahnend dass die Träume...