Ich sah nicht zu Boden, den ganzen weg über nicht. Nun war ich vor den Toren Minas Tirith's. Gandalf und Pippin waren mir ebenfalls begegnet auf den Weg nach unten. Erschrocken sah ich weit und breit nur Tote. ,,Théaldrine, was tust du hier?" kam es von Éomer. Ich rannte auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. ,,Ein Glück." sagte ich erleichtert. Er löste sich von mir und sah mich streng an. ,,Ich wollte euch nachreiten. Éowyn, ist mit euch geritten." plapperte ich. Éomer sah mich erschrocken an. Er wandte sich an die Überlebenden. ,,Sucht den König und meine Schwester!" rief Éomer.
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Ich lief ein wenig um her. Ich hörte ein leises schmerzerfülltes stöhnen. Suchend lief ich in die Richtung, in der ich vermutete das das Geräusch herkam. Ein Mann mit fremdartiger Rüstung bewegte sich noch. Er hat für den Feind gekämpft. Dennoch ging ich zu ihm. Er hatte eine Wunde am Oberschenkel. Ich kniete mich neben ihm nieder. Blitzschnell hielt der Verletzte mir ein Messer an die Kehle. Ich schluckte nervös. ,,Fürchtet euch nicht, ich möchte euch helfen." sprach ich ruhig. Er lachte gehässig und sprach etwas in einer Sprache die ich nicht verstand. Ich riss einen Streifen von meinen Kleid ab. ,,Lasst mich euch helfen." sagte ich deutlich und band den Stofffetzen um sein Bein. Mit einem festen Knoten zurrte ich es fest. Das dürfte die Blutung stillen. Ich zeigte auf den Verband. ,,Das stoppt das Blut." sprach ich wieder deutlich. Der Mann nahm das Messer weg und sah sich das Bein an. ,,Théaldrine!" hörte ich plötzlich Éomer nach mir schreien. Sofort sprang ich auf und sah Èomer niederknien. Es war der Traum. Ich wusste wen er in den Händen hielt. Èowyn. Ich rannte zu ihm.
Unmittelbar neben ihnen lag mein Vater unter seinen Pferd Schneemähne. Ich ließ mich kraftlos auf die Knie sinken. Mit zitternden Händen fuhr ich ihm durch die Haare. ,,Ich hab es gewusst." wimmerte ich. ,,Théa, hilf ihr." bat Éomer mit Tränen in den Augen. Ich wandte den Blick von meinen Vater ab. ,,Bring sie sofort nach oben." wies ich ihn an.
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Aragorn hatte seine Heilkunst unter Beweis gestellt und Faramir, Éowyn und Merry, mit Königkraut und Elbischer Heilkunst geheilt. Es war mir eine Ehre dabei zuzusehen. Nun war Ich in einem Schlafgemach. Éowyn lag auf dem Bett. Ihr linker Unterarm ist völlig zertrümmert. Ich habe die Knochen an die rechten Stellen gerückt und alles fest verbunden. ,,Wie meintest du es, du hast es gewusst?" fragte Éomer, der nicht von ihrer Seite gewichen war. ,,Gandalf sagte ich sei ein Seher. Die Träume die ich hatte waren Vorrausahnungen, Éomer." erklärte ich leise. ,,Du nimmst mich auf den Arm?" fragte er und sah mich mahnend an. ,,Du willst mir weiß machen, du hast das alles kommen sehen?" hakte er nach. Ich nickte zögernd. ,,Warum hast du nichts gesagt?" fragte er. ,,Ich habe doch versucht meinen Vater davon abzubringen, auch Thèodred hatte ich versucht umzustimmen. Es hat alles nicht geholfen." gab ich enttäuscht zurück. Eine Stille kam zwischen uns auf. ,,Ich geh mal neues Wasser holen." sagte ich leise und nahm die Wasserschale und ging nach draußen.
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Ich war allein in der Küche an der Feuerstelle. Ich kochte ein wenig Wasser für einen Aufguss. Tränen rannen meine Wangen hinab. Ich nahm die Kanne vom Haken über der Feuerstelle. ,,Théaldrine." sagte plötzlich eine Stimme hinter mir, die ich nur dem Elben zuordnen konnte. Ich wischte schnell die Tränen weg. ,,Es freut mich euch wohlauf zu sehen, mein Herr Legolas." sagte ich heiser. Er sah mich mitleidig an und trat näher. Er zog mich in seine Arme. ,,Er fehlt mir." flüsterte ich. ,,Ich weiß." sprach er ruhig, ehe er mir in die Augen sah. ,,Aber ihr müsst stark sein, für jene die euch geblieben sind, für euer Land und euer Volk." munterte er mich auf. Ich küsste den Elb auf den Mund. ,,Das werde ich." sagte ich sicher. Ich löste mich von ihm und bereitete den Aufguss zu.
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Zurück bei Éowyn legte ich ein Tuch, welches ich in den Aufguss getränkt hatte auf ihre Stirn. Éomer war immer noch da. Aragorn kam zu Tür hinein. Er kniete sich mit zu mir. Stumm nahm er ihren Arm. ,,Ich habe mein bestes Versucht." meinte ich leise. Aragorn lächelte aufmunternd. Èowyns öffnete leicht die Augen. Ich lächelte erleichtert. Sie blinzelte mich verwirrt an. ,,Reite nie wieder ohne mich in den Krieg." mahnte ich sie, während mir die Tränen hinunter liefen. Auch Éowyn war berührt. Éomer legte seine Hand auf Éowyns Schulter. ,,Ihr beide reitet nie wieder ohne mich fort, Verstanden?" stellte er klar. Éowyn sah mich fragend an. ,,Wieso meint er auch dich?" fragte sie leise. Ich lächelte. ,,Ich habe versprochen dir nach zu reiten. Nur war ich vorher in Minas Tirith und dann kam ich nicht mehr aus der Stadt." erzählte ich. Éowyn sah mich beeindruckt an. ,,Ich wusste das du irgendwann deinen Mut finden würdest." flüsterte sie. Ich lachte sie warm an.
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Es war mitten in der Nacht. Kein Auge konnte ich schließen, ohne das ich die Toten sah. Ich sah in den klaren Himmel. ,,Théa, du solltest dich ein wenig ausruhen." sagte Éowyn, die wohl wach geworden ist. Ich ging wieder zurück zu ihren Bett. ,,Du hast Recht." gab ich zu. Ich hatte an ihrem Bett gewacht aus Angst sie würde dahin scheiden. Ich nahm eine Kerze und lief in mein Gemach. Als ich die Tür öffnete kam ein Luftstoß und blies das Licht der Kerze aus. Ich stellte die Kerze zur Seite und schloss das Fenster. Langsam stieg ich ins Bett.
Ich stand in einer Art Höhle, unter mir floss Lava. Eine dunkle Stimme sprach wieder; Drei Ringe den Elbenkönigen hoch im Licht, Sieben den Zwergenherrschern in ihren Hallen aus Stein, Den Sterblichen, ewig dem Tode verfallen, neun, Einer dem dunklen Herrn auf dunklen Thron, Im Lande Morder, wo die Schatten drohn. Einen Ring sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden, Im Lande Mordor wo die Schatten drohn. Was sollte mir das sagen? Ich sah über den Abgrund. Die Hitze stieg mir entgegen. Wieso war ich hier?
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Königin von Rohan ( HdR FF )
Fanfiction》Die Zukunft ist im ständigem Wandel, Herrin. Fürchtet sie nicht.《 Seit geraumer Zeit plagen Albträume die junge Prinzessin des Königreiches Rohan. Keine Nacht ist seither vergangen in der sie friedlich schlafen konnte. Nichtsahnend dass die Träume...