Chapter Four

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Taehyung

"Wo bitte warst du den ganzen Tag?" fragte mich mein Vater ein wenig genervt, der zuvor auf dem großen Sofa in dem noch größeren Wohnzimmer mit der offenen Küche saß. Ich seufzte also nur leise und rollte mit den Augen, als mein Vater aufstand, um etwas wütend auf mich zuzugehen.

"Ich war draußen und hab mir Paris angesehen, und? Hast du auf mich gewartet oder was, um mit mir Fußball zu sehen oder so nen scheiss?" fragte ich etwas wütend, doch dieses Mal verdrehte mein Vater nur seine Augen und schnaubte etwas wütend aus. Doch ich stand nur da, meinen Kiefer angespannt und Hände lässig in meinen Hosentaschen.

"Fußball verblödet nur dein Teenagerhirn, Taehyung." brummte Mein Vater und drehte sich dann von mir weg, doch ich rollte nur wieder mit den Augen und seufzte wütend. "Wirklich? So wie alles andere, was Menschen in meinem Alter eben machen, ist für dich eine verblödung. Süßigkeiten eine Qual und alles, was mit der Zivilisation zutun hat, wohl auch." rattert ich nur wieder herunter, während mein Vater sich setzte, seine Zeitung nahm und wieder lässig in dieser las, als hätte ich nichts gesagt.

"Ich habe es lieber, wenn du mit Leuten verkehrst, die ich kenne und von denen ich weiß, dass sie zivilisiert sind und einen guten Einfluss auf dich haben. Außerdem weißt du, dass ich auch schon mit der Familie geredet habe, dessen Tochter du irgend wann heiraten wirst. So läuft es bei uns, Taehyung." erklärte mein Vater nur wieder, sodass ich nurnoch wütender wurde.

Mein Vater hatte mein ganzes Leben durchgeplant. Mein Leben bestand nur aus Regeln, was ich durfte und was nicht. Eine Normale Schule hatte ich noch nie besucht, da sie anscheinend keinen guten Umgang für mich wäre, weshalb ich zuhause unterrichtet wurde, seitdem ich in das Alter gekommen war. Ich hatte nie Freunde gehabt, bis auf Jin, den ich aber kannte, seitdem ich auf der Welt war und er war der einzige, der es verstand, in so einer Art Leben zu müssen.

Und irgend wann würde ich so ein Mädchen heiraten müssen, weil das Unternehmen meines Vaters ja von einer weiteren Generation geschützt sein müsste. Alles war darauf ausgelegt, dass die Generation meines Vaters seinen Kack fortführt, weshalb ich schon seit ich klein war mit solchen Sachen gequält wurde, um irgend wann wie mein Vater zu sein.

Blöd nur, dass ich das sicher nie wollte. Schon als kleiner Junge hatte ich all die Kinder bewundert, die auf dem Pausenhof miteinander gespielt hatten. Ich hasste romantische Filme, weil ich wusste, dass mir soetwas nie passieren würde und das ich niemals ich sein könnte. Dass ich niemals eine Zukunft mit einer Person hätte, die mich lieben würde. Außerdem konnte ich gar keinen kennenlernen, da ich immer vom einen Ort zum anderen reiste, aufgrund meines Vaters.

Mein Leben war durchgeplant, dabei hatte ich ganz andere Ziele und wünsche als mein Vater sie hatte. Sie für mich hatte, obwohl ich es hasste, so zu leben.

"Jetzt weiß ich, warum Mum dich verlassen hat." brummte ich nur, mit zu Fäusten geballten Händen und verschwand dann, ohne ein weiteres Wort in mein Zimmer.

Mein Vater hasste es, wenn ich sie erwähnte. Denn meine Mum war immer eine Frau gewesen, die das ganze hier genau so wenig gut hieß, wie ich. Sie hasste es und wollte damals nur, dass ich ein normales Leben haben könnte und nicht anderst leben musste, nur weil sie stinkreich waren.

Aber mein Vater hatte sich immer durchgesetzt. Und so kam es, dass ich weiterhin bei ihm leben musste, während meine Mum in Seoul blieb, wo ich sie nur hin und wieder sah. Und ich hasste es, keine wirkliche Zukunft zu haben bis auf die, meines Vaters. Dabei stand ich noch nicht einmal auf Mädchen, habe ich nie. Und er wusste das auch, aber erkannte es nie an.

Er sagte nichts dazu. Weil er meinte, dass es sowieso nur eine Phase sein würde, die irgend wann wieder überwunden war, was mich nurnoch wütender machte.

Aber ich hatte ja nicht einmal eine Wahl.

"Wow, du bist aber auch immer hier" lachte ich auf einmal, als Jin in meinem Zimmer stand. Er trug einen Anzug, wahrscheinlich weil seine Eltern mit ihm zuvor auf irgend einem Event oder so gewesen waren. Ich kannte es nur zu gut und hasste es genau so sehr.

Aber wenn ich mir Jins Gesichtsausdruck näher ansah, wusste ich, dass irgend etwas nicht okay war.

"Okay, du hast wohl einen Grund... Ist... Naja ist alles okay?" fragte ich dann doch etwas besorgt und ging auf meinen Freund zu, auch wenn es mir sowieso scheisse genug ging. Jin war die einzige Person die ich hatte und deshalb war ich auch immer für ihn da. Genau so wie er für mich.

"Nein, ich denke nicht... Um ehrlich zu sein, ist es das ganz und garnicht." erklärte er und sah dann wieder aus dem Fenster, vor welchem er stand. Er sah hinaus, auf die Stadt der Liebe, was für mich keine Bedeutung mehr hatte. Ich hatte schon lange aufgegeben, die 'wahre Liebe' zu finden.

"Du hast dich verliebt" erkannte ich sofort, denn immerhin kannte ich Jin jetzt eine Weile. Er war eine sehr liebevolle Person, die sich schnell an eine Person band, weshalb wir auch irgend wann damit aufgehört hatten, miteinander zu schlafen.

"Manchmal ist es wirklich unvorteilhaft, dass du mich so gut kennst, Tae" lachte er etwas amüsiert, sodass ich etwas grinsen musste und dabei meinen besten Freund ansah, der mich ein wenig an mich erinnerte.

Es war nicht so, als wäre ich nie verliebt gewesen. Das war ich, nur hatte ich diese Person ein halbes Jahr an meiner Seite gehabt, bis ich gehen musste. Und seitdem habe ich ihn nie wieder gesehen, außerdem war es eine heimliche Beziehung, da mein Vater nichts davon wissen durfte...

"Naja, dann erzähl mal"

~

I am sorry for my slow updates people

Paris Love // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt