Kapitel 11

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„ Schön, dass du auch endlich mal kommst! Wir warten schon die ganze Zeit.“, begrüßte mich Glenda zickig, „ Du kannst gleich anfangen den Tisch zu decken!“

Ich nickte nur und sah wie Gideon sich bei Glendas Befehlston verkrampfte und ihr einen wütenden Blick zu warf, den sie zum Glück nicht bemerkte. Schnell ging ich in die Küche und holte Teller und Besteck. Dann verteilte ich es an jeden. Als ich den Teller bei Gideon abstellte, merkte ich dass er mich von der Seite anschaute. Ich vermied es zurück zu schauen. Doch ich spürte wie er mir sanft über den Arm strich. Hoffentlich hatte das keiner gesehen! Anscheinend nicht den keiner reagierte. Es war schwer mit Gideon in einem Raum zu sein und ihm nicht um den Hals zu fallen und ihn zu küssen!

„ Es ist schön, dass du es endlich mal geschafft hast bei uns zu Mittag zu essen. Charlotte hat uns erzählt das du immer sehr viel zu tun hast!“, fing Lady Arista ein Gespräch an.

„ Ja! Ich bin immer sehr Beschäftigt!“, sagte Gideon und grinste verschmitzt. Das brachte mich total zum Lachen. Er war schließlich immer mit mir Beschäftigt! Ich musste prusten und dabei flog ein Stück des Hühnchens, was ich gerade noch im Mund gehabt hatte, quer über den Tisch und landete genau vor Gideon. Dieser musste sich ein Lachen verkneifen. Glenda fand die Situation, aber überhaupt nicht lustig.

„Gwendolyn! Mach das sofort weg! Was erlaubst du dir?“, schrie mich Glenda an.

Als ich in die Küche ging um einen Lappen zu holen hörte ich Glenda noch etwas sagen wie: „ Dieses Kind kann sich einfach nicht benehmen! Wie Peinlich! Es tut mir ja so Leid Gideon!“

Als ich wieder rein kam, schauten mich 'die drei Hexen´ so an, als wollten sie sich jeden Moment auf mich stürzen und mich umbringen. Ich sag nur: Wenn Blicke töten könnten! Schnell wischte ich das Stück Hähnchen weg.

„ Nach dem Essen kannst du gleich das ganze Zimmer säubern!“, beauftragte mich Glenda auch schon gleich. Ich stand immer noch hinter Gideon und bejahte ihren Auftrag nur mit einem Nicken. Unter dem Tisch hatte Gideon seine Hände zu Fäusten geballt. Hoffentlich sprang er jetzt nicht gleich auf und haute Glenda eine rein. Als ich mich wieder setzte schaute ich ihm ins Gesicht. Man sah nichts von der Wut die seine Hände zeigten. Puh! Noch mal Glück gehabt!

„ Es tut mir echt so leid, dass du dir es antun musst, hier mit meiner dummen Cousine zu essen!“, entschuldigte sich Charlotte bei Gideon, „ Wir haben schon oft darüber gesprochen, was bei ihr wohl falsch gelaufen ist und wir kommen immer nur zu demselben Entschluss: Bei ihr ist einfach kein Gehirn vorhanden!“ Alle drei lachten gehässig über Charlottes Bemerkung. Gideon wusste anscheinend nicht wie er reagieren sollte, er lachte einfach mit. Doch ich merkte dass es nur gespielt war. Wenn er richtig lachte strahlten seine Augen einen förmlich an, jetzt jedoch sahen sie verbittert aus. Ich schaute beschämt an die Seite. Es war mir Peinlich, das Gideon sah wie ich hier immer runter gemacht wurde.

Nach dem Essen ging Charlotte mit Gideon auf ihr Zimmer. Ich hätte ja zu gerne gewusst was die da machen! Aber ich musste ja das ganze Esszimmer putzen. Ich wischte gerade den Boden, als Glenda rein kam.

„ Wenn du hier fertig bist kannst du gleich auch noch das Gästebad sauber machen! Das hast du lange nicht mehr gemacht.“ Heute hatte sie es aber auch auf mich abgesehen!

Gwendolyns Cinderella StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt