🌚Kapitel 12

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Yoongi Pov:

,,Darf ich etwas ausprobieren?", will Hoseok wissen und richtet sich leicht auf.
,,Weiß ich doch nicht? Probier doch einfach", sage ich und zucke mit meinen Achseln, dabei starre ich weiter in den Himmel.

Dieser wird jedoch plötzlich von Hoseoks Gesicht verdeckt. Er beugt sich leicht über mich, kommt meinem Gesicht mit seinem immer näher. Sobald er nur noch einige Zentimeter entfernt ist, schweift sein Blick zwischen meinen Lippen und meinen Augen hin und her.
Obwohl ich genau weiß, was sein Ziel ist, kann ich es nicht vehindern, ich liege auf dem kalten Gras wie gelähmt. Das gleiche hat er schonmak getan, jedoch weiß ich, dass er es dieses mal todernst meint.

Schließlich ist er so nah, dass ich seinen heißen Atem auf meinen Lippen spüren kann, seine Nase berüht meine und seine Wimpern kitzeln hin und wieder an meiner Stirn. Doch bevor er unsere Lippen verbindet, entfernt er sich wieder, wirft sich ins Gras und dreht sich beschämt auf die Seite.

Fassungslos liege ich immer noch da, unfähig etwas zu sagen. Langsam hebe ich eine Hand und berühre meine Lippen, ich kann seinen heißen Atmen immer noch spüren.
Obwohl ich nicht in Hoseok verliebt bin, bin ich trotzdem enttäuscht, dass er mich nicht geküsst hat.

,,Hoseok?", flüstere ich leise, ,, wieso hast du das getan?". Als keine Antwort kommt richte ich mich auf und beuge mich über den Jungen, sodass ich sein Gesicht sehen kann. Zu meinem Erstaunen laufen ihm dicke Tränen über sein Gesicht. Schockiert, darüber dass er weint, packe ich ihn mehr oder weniger sanft, ziehe ihn mit einem Ruck hoch und schließe ihn fest in die Arme. Er holt erschrocken Luft, wehrt sich anfangs, doch nach geraumer Zeit krallt er sich in meinen Rücken fest und schluchzt los. Es ist das erste mal, dass ich freiwillig einen anderen Menschen als meine Mutter umarme.

Immer wieder streiche ich ihm beruhigend über den Rücken, den Arm oder den Kopf. Eigentlich hasse ich die Nähe von Menschen, doch diese ist mir gerade weder peinlich noch unangnehm. Alles was in diesem Moment für mich zählt, ist der weinende und hilflose Junge in meinen Armen.

Irgendwann werden seine Schluchzer leiser, bis sie irgendwann komplett verstummen, dafür werden seine Atemzüge immer schwerer und langsamer- wie es scheint ist er eingeschlafen.

Also beschließe ich ihn nach Hause zu tragen, da es langsam dunkel wird und wir beide komplett durchnässt sind. Ich stütze ihn vorsichtig, während ich aufstehe, danach versuche ich ihn zu mir hochzuziehen und auf meinen Arm zu hiefen. Erst nach fünf Versuchen halte ich ihn endlich in meinen Armen, einige Schritte taumle ich unkontrolliert hin und her, dann kann ich mich fangen und trete den Weg nach Hause an.

Auch wenn Hoseok nicht gerade viel wiegt, wird er irgendwann zu schwer für meine Nudel Arme und so dauert es eine halbe Ewigkeit, bis wir endlich vor der Haustür stehen.

Erleichtert taste ich nach dem Schlüssel in meiner Hosentasche, doch auch nach gründlichem Suchen kann ich ihn nicht finden. Sofort breitet sich Panik in mir aus und überlege, wo ich ihn verloren haben könnte. Da fällt mir schlagartig ein, dass Hoseok ihn mitgenommen hatte. Also greife ich ungeniert in seine Hosentasche und halte einige Sekunden darauf den silbernen Schlüssel in der Hand. Triumphierend schließe ich die Tür auf, quetsche uns durch die Tür und ziehe erst ihm und danach mir die Schuhe aus.

Anschließend trage ich ihn die Treppen hoch zu meinem Zimmer. Dort dauert es nochmal ziemlich lange, bis ich ihn durch den Haufen Müll getragen habe. Schlussendlich liegt der schlafende Hoseok auf meinem Bett.
Es ist mir zwar ein Wunder, wie er bei dem ganzen Gewackel und meinem Walross Atmen noch schlafen kann, aber mir solls recht sein, so kann er mich wenigstens nicht nerven.

Mit einem Griff an sein nasses T-shirt wird mir klar, dass ich ihm unbedingt etwas neues anziehen muss, bevor er sich erkältet oder sogar noch schlimmer eine Lungenentzündung bekommt. Ich gehe also zu meinem Schrank und suche Klamotten raus, die warm sind und ihm passen werde.

Mit einem Pulli von meinem Opa, meiner Jogginghose, einem Paar Socken und einer Boxershorts trete ich meinen Weg zum Bett erneut ans.
Dort angekommen entledige ich ihm erstmal sein Oberteil und ziehe im sofort den warmen und weichen Pulli an, trotzdem kann ich es mir nicht verkneifen, seinen muskulösen Oberkörper einmal kurz zu betrachten. Danach ziehe ich seine Hose aus, die sich dank dem Wasser an seinen Beinen festgesaut hat, doch irgendwann habe ich es schlussendlich auch geschafft. Ich will ihm schon die neue Hose anziehen, da fällt mir auf, dass er ja noch die klitschnasse Unterhose trägt.

Verzeih mir Hoseok, denke ich und reiße sie mit einem Ruck von seinem Körper. Mit zusammen gekniffenen Augen und spitzen Fingern ziehe ihm eine meiner Unterhosen an und sofort danach die Jogginghose. Anschließend wechsle ich noch seine Socken- fertig.

Ich lege ihn noch einmal ordentlich hin, dann ziehe ich ihm meine Decke bis ans Kinn, greife seine nassen Sache und verlasse den Raum.
Dann gehe ich ins Badezimmer, entledige mich meinen Sachen und steige in die Dusche, dort drehe ich das Wasser heiß auf und genieße die Stille, die ich gerade zum Nachdenken brauche. Meine Gedanken schweifen immer wieder zu der merkwürdigen Situation vorhin am See und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr erscheint mir das ganze wie ein Scherz, jedoch hätte er dann doch nicht geweint.

Nach einer guten halben Stunde drehe ich das Wasser ab und verlasse die Dusche, trocke mich ab und werfe mich in warme Klamotten. Seine und meine Sachen, die mittlerweile schon etwas trockener sind, hänge ich auf.

Müde mache ich mich wieder auf den Weg zu meinem Zimmer. Nach einigem Hin und Her habe ich mich doch dazu entschieden, in meinem Bett zusammen mit Jung Hoseok und nicht auf der Couch zu schlafen. In der Nacht wird er wohl kaum einen neuen Versuch starten, mich zu küssen.

Leise öffne ich die Tür, torkle durch die Bergen an Klamotten und lasse mich erschöpft aufs Bett fallen.
Ich lege mich unter die große Decke, die Hoseok schon schön vorgewärmt hat und kuschle mich in das flauschige Kissen.

,,Nacht, Hoseok. Schlaf gut", murmle ich noch leise, dann fallen mir die Augen zu und kurz darauf schlafe ich ein.
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Ich dachte, ich muss mal nh bissel Action hier reinbringen haha.

Mal sehen wies jetzt weitergeht.

Wie schreibt ihr eigentlich Storys? Überlegt ihr euch genau was ihr schreibt oder schreibt ihr einfach drauf los?

Ich schreibe ehrlich gesagt einfach immer drauf los, ich überlege nie was, sondern schreib einfach drauf los. Vielleicht ist es deswegen so Trash haha.

Danke fürs Lesen♡

(1106 Wörter)

BOY MEETS EVIL {sope}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt