WHEN YOU CALLED ME

81 9 0
                                    

Jeongguk Pov

Die letzte Nacht bestand bei mir nur daraus, Yugyeom mein Herz zu öffnen und ein heulendes Etwas zu sein. Nachdem Jimin gegangen war, saßen wir noch eine ganze Weile zu zweit im Wohnzimmer und ich habe ihm alles erzählt. Es tat gut, mal alles rauszulassen. Auch wenn Yugyeom meine Bedenken verstand, hat er mich dennoch fertig gemacht, weil er Jimin mindestens genauso verstehen konnte. Immer wieder hatte er mir erklärt, dass er nicht so drauf war wie mein Ex, weil nur ich in Jimins Augen zu sehen bin. Außerdem hätte jeder so reagiert, wenn der eigene Vater deinen Partner beleidigt. Vielleicht hatte er ja recht und ich hätte nicht so streng seien dürfen. Wenn ich an Jimin zurück dachte, wie er hier in der Wohnung war, dann tat es weh zu sehen, wie fertig er war. Er hat sich blutig geschlagen, weil ihn die Sache so mitnahm. Auf Yugyeoms Rat hin, bin ich zu meinen Eltern gefahren und stand gerade vor deren Eingangstür. Er meinte, ich sollte mal mit ihnen sprechen und die Sache erklären. Bange hatte ich ja schon, immerhin würde ich die nächsten Stunden damit verbringen, entweder auf positive oder negative Fragen zu antworten. Was ist, wenn meine Eltern strikt dagegen sind und einfach nicht möchten, dass Jimin und ich eine Beziehung führen? Ich möchte nicht, dass sie wohlmöglich von mir verlangen, mich von ihm zu trennen. Mit zitternden Händen betätigte ich die Klingel und hoffte innerlich, dass keiner zuhause war. Als allerdings die Tür geöffnet wurde und meine Schwester mich überrascht ansah, verflog meine Hoffnung. Schnell wandelte sich ihr überraschter Blick in einen erfreuten um.

"Oppa", grinste sie und umarmte mich liebevoll. Also ihre Reaktion verlief schon einmal sehr positiv.

"Hey. Sind Mom und Dad auch zuhause?", fragte ich sichtlich nervös nachdem sie mich losgelassen hatte. Mit einem Lächeln auf den Lippen nickte sie und bat mich stumm einzutreten.

"Jihyun ist auch da", erklärte sie noch kichernd. Oh man, sie war dem Typen ja richtig verfallen. Ich zog schnell meine Schuhe aus und ging zu meinen Eltern und Jihyun ins Wohnzimmer. Kaum hatte meine Mutter mich erblickt, sprang sie schon von ihrem Sessel auf und lief mit ausgebreiteten Armen auf mich zu. Überfordert erwiderte ich die stürmische Umarmung und sofort fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich hatte schon Angst, sie würden mich anschreien und wieder raus schmeißen.

"Es tut mir leid", entkam es mir sofort und ich drückte meine Mutter etwas näher an mich heran. Zu der Zeit meines Outings, hatten wir uns immer mehr voneinander entfernt und das tat weder mir, noch meinen Eltern gut. Als sie sich mit der Situation arrangiert hatten und endlich eingesehen hatten, dass es etwas vollkommen normales war, wurde die Beziehung zu mir und meinen Eltern deutlich besser. Trotzdem hatte ich Angst, das wenn sie erfuhren, dass Jimin und ich zusammen waren, das sich alles von früher wiederholen wird. Vorsichtig drückte sie mich ein wenig nach hinten, um mir in die Augen schauen zu können.

"Schatz, wir sind dir nicht böse. Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn wir es anders erfahren hätten, aber es ist doch nicht schlimm", erklärte sie mir und gab mir einen kleinen Kuss auf meine Stirn, wie sie es früher in meiner Kindheit immer gemacht hatte.

"Setzt dich zu uns, mein Sohn. Erzähl uns wie es dazu gekommen ist. Ich denke, deine Mutter und ich haben einige Fragen." Erleichtert, dass sie mir nicht böse waren, setzte ich mich in Schneidersitz neben meinen Vater.

"Was wollt ihr denn wissen?", fragte ich schüchtern und spielte ein wenig mit meinen Fingern.

"Wie kam es dazu?", wollte meine Mutter freudig wissen.

"Naja, wie ihr ja mittlerweile wisst, hatte ich bis vor zwei Wochen einen Stalker und es war Jimin, der den Fall bearbeitete. Er hatte mich bei sich aufgenommen und sich um mich gekümmert. Dann führte das ein zum anderen und ich habe Gefühle für ihn entwickelt. Sehr starke Gefühle. Als mein Stalker mich entführt hatte, habe ich erfahren, dass Jimin genauso wie ich fühlte. Nachdem er mich gerettet hatte, sind wir im Krankenhaus halt zusammen gekommen... und naja, jetzt wohnen wir immer noch zusammen, obwohl mein Stalker verstorben ist und ich eigentlich in meine Wohnung zurück kehren könnte." Das ich letzte Nacht nicht bei ihm in der Wohnung gepennt hatte, ließ ich mal lieber weg, da sie sich nur Sorgen machen würden.

You made me begin - JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt