You made me begin - Jikook

MAYBE IT'S THE PROVIDENCE OF THE UNIVERSE

Jeongguk PoV

Seit einigen Stunden saßen Tae, Hobi, Yugyeom und ich schon in unserem Wohnzimmer und quatschten über Gott und die Welt. Jimin hat sich, seit die Jungs zur Arbeit gerufen wurden, nicht mehr gemeldet und langsam machte ich mir echt Sorgen. Es war bereits drei Uhr Nachts und da ich nicht alleine sein wollte, hatte ich Yugyeom gebeten zu bleiben. Allerdings meinten die anderen sofort, dass auch sie sich nicht vom Fleck rühren würden. Ich war froh, dass ich solch gute Freunde hatte, die mich nicht im Stich ließen. Ich hatte ihnen nämlich den Grund genannt, warum ich nicht alleine sein wollte. Es hatte alles mit der Entführung zu tun und das ich, wenn Jimin nicht bei mir war, immer wieder an die Szene denken muss, in der er angeschossen wurde. Ich hab viel zu große Angst, dass ihm auch jetzt da draußen etwas passieren könnte, immerhin ist sein Job nicht ohne.

"Weißt du Kooks, ich würde dir so gerne sagen, dass es besser werden wird, aber das wäre gelogen. Dir auch Jin-Hyung. Solange die beiden diesen Job haben, wird man immer um ihr Leben bangen müssen", erklärte Tae ruhig. Wir hatten den Alkohol bereits beiseite gepackt und waren auf heiße Schokolade und Süßigkeiten umgestiegen, wie Teenager mit Liebeskummer.

"Wie hast du das die letzten Jahre ausgehalten?", fragte ich fast flüsternd. Die Ungewissheit nicht zu wissen, wann oder ob er überhaupt nach Hause kam, brachte einen regelrecht um den Verstand.

"Hobi hat mich abgelenkt, wenn die beiden bei einem gemeinsamen Treffen zur Arbeit gerufen wurden." Zärtlich strich Hoseok-Hyung Tae über den Rücken, da er sich wahrscheinlich an die ganzen Male zurückerinnerte.

"Ich kenne das noch von meinem Vater. Wie oft kam er mit Verletzungen nach Hause und wie sehr hatte meine Mutter bei jeder neuen Verletzung geweint. Aber er liebte seinen Job und tut es immer noch auch wenn er bereits pensioniert ist."

"Jimin liebt seinen Job auch so sehr, ich will ihm das nicht wegnehmen. Jihyun wollte, dass ich ihm seine Arbeit ausrede aber das kann ich nicht. Das würde ihn nicht glücklich machen", meinte ich bedrückt. Natürlich hatte ich Angst um ihn. Natürlich wollte ich ihn in Sicherheit wissen, aber wenn er dadurch unglücklich werden sollte... das kann ich ihm einfach nicht antun.

"Vielleicht merken die beiden irgendwann von sich aus, dass sie etwas anderes machen sollten...", meinte Jin-Hyung und man konnte die Hoffnung, die in seinen Augen keimte, förmlich greifen. Auch ich hatte Hoffnung, dass es irgendwann nicht mehr so schwer ist, aber ich glaube kaum, dass sich demnächst etwas ändert. Plötzlich hörte ich, wie sich der Schlüssel im Schloss umdrehte und gespannt richteten wir alle unsere Aufmerksamkeit auf den Flur. Automatisch stand ich auf, um direkt auf Jimin zuzugehen sobald er das Wohnzimmer betrat. Doch kaum hatten die drei den Raum betreten, stockte uns allen der Atem. Ich hatte mit vielem gerechnet aber nicht damit. Jimin hatte eine aufgeplatzte Lippe, genau wie Namjoon-Hyung. Bambam sah mit seinem blauen Augen wohl gemerkt auch nicht besser aus.

"Was ist passiert?", schrie Yugyeom schon fast als er auf seinen Mann zu lief. Auch ich ging auf Jimin zu und nahm seine Lippe genau unters Auge. Sie war zum Glück nur leicht aufgeplatzt aber bei näherer Betrachtung fiel mir auf, dass er an seinem Hals ne Schnittwunde hatte.

"Es gab einige Schwierigkeiten bei der Verhaftung", erklärte Namjoon ruhig. Auch er wurde von seinem Freund umzingelt und unter die Lupe genommen.

"Macht euch keine Sorgen. Das geht wieder weg", warf Jimin jetzt in den Raum.

"Wie sollen wir uns keine Sorgen machen, wenn ihr so ausseht?", fragte Jin vorwurfsvoll. Ich war zu sehr von dem Anblick betäubt, als das ich ein Wort hätte sagen können. Er wurde schon wieder verletzt. Sie wurden wieder verletzt. Seit gestern arbeiten sie wieder und sofort ist ihnen etwas zugestoßen. Wie soll ich das die nächsten Jahre bitte überleben? Wie soll unsere Beziehung das überleben? Zögerlich führte ich meine Hand an Jimins Wange und strich leicht über seine Lippe, während er mir in die Augen sah.