AS IF WE WERE WAITING

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Jeongguk Pov

Gelangweilt sah ich zu, wie die heiße braune Flüssigkeit in die Tasse floss. Jimin war noch unter der Dusche, da er meinte, die Arbeit hätte ihn heute ganz schön ins schwitzen gebracht und er müsste sich erst frisch machen bevor wir uns unterhielten. Es tat unglaublich gut ihn wieder in meiner Nähe zu haben und zu wissen, wir würden uns gleich vernünftig aussprechen. Ich muss auch ehrlich zu geben, dass ich mich eben, im Nachhinein, gefreut habe, dass er den Kuss unterbrochen hatte, da wir höchstwahrscheinlich sonst miteinander geschlafen hätten und ich viel lieber vorher mit ihm gesprochen hätte anstatt alles mit Sex zu klären. Es zeigte mir, dass es ihm mindestes genauso wichtig war wie mir, erst einmal alles in Ordnung zu bringen. Das Gespräch mit meinen Eltern hat mich unglaublich erleichtert und nachdem meine Mutter auch noch gesagt hatte, dass er in der Familie willkommen war, konnte ich mein Glück kaum fassen. Ich saß danach noch sehr lange bei ihnen und habe mich ausführlich mit ihnen über Jimins und meine Beziehung unterhalten. Jetzt konnte ich auch verstehen, was Jimin damals meinte, als er sagte, man könne seine kaputte Familie nicht mehr reparieren, denn dafür hatten sie zu viel Probleme gehabt und zu viel erlebt. Wobei sein Vater anscheinend das einzige, aber auch das größte, Problem war.

"Woran denkst du gerade?", fragte Jimin plötzlich hinter mir und ließ mich dadurch erschrocken zusammen zucken. Belustigt sah er mich an während ich ihn einmal ausgiebig musterte. Sein Haare waren klitschnass und tropften auf sein schwarzes eng anliegendes T-Shirt. Dazu hatte er nur eine Boxer an und fast schon automatisch checkte ich ihn einmal von oben bis unten ab.

"Na, gefällt dir was du siehst, Doll?", flüsterte er mit rauer Stimme in mein Ohr, was mich augenblicklich schlucken ließ. Gott, dieser Mann könnte auch komplett vermummt vor mir stehen und ich würde ihn trotzdem heiß finden. Und dann dieser Spitzname. Fragt mich nicht wieso, aber ich liebte ihn einfach.

"D-dein Kaffee ist fertig", stotterte ich, da ich nicht wusste, was ich sonst hätte sagen sollen. Jimin lachte daraufhin nur leicht, griff mit der einen Hand nach seiner Kaffeetasse und mit der anderen nach meiner Hand welche er anschließend miteinander verschränkte. Während er vor mir lief, starrte ich seinen bedeckten Rücken an und dachte auch sofort an Jihyuns Worte, da ich sie nie wieder , und da war ich mir sicher, loswerden würde. Zu sehr verletzte mich der Gedanke, das ihm so etwas angetan wurde. Auch wüsste ich gerne, wie sein Rücken denn nun aussah. Wir setzten uns auf die Couch, Jimin mit dem Rücken zur Lehne, ich seitlich neben ihn, mit meinen Beinen über seinen und sahen uns erst einmal in Ruhe an. Hatte er Schmerzen, wenn er sich an seinen Rücken anlehnte? Ich hatte keine Ahnung, welches Ausmaß seine Narben hatten und fragte mich ob er nach den Jahren immer noch unter ihnen litt.

"Baby?" Fragend richtete ich meine Aufmerksamkeit auf Jimin, da ich total abgedriftet bin. Dieser sah mich belustigt aber auch ein wenig nervös an.

"Mmh?"

"Ich hab dich was gefragt", lachte er leicht und zeigte mir sein Eye-Smile, welches mich fast wieder in Gedanken versinken ließ.

"Was denn?" Kopfschüttelnd aber immer noch lächelnd nahm er einen Schluck seines Kaffees und fragte mich danach nochmal.

"Was haben deine Eltern über uns gesagt?"

"Als ich bei ihnen angekommen bin, wurde ich erst einmal erdrückt durch Umarmungen", erzählt ich kichernd und Jimin musste schmunzeln. Während er mit einer Hand seinen Kaffee hielt, ruhte die andere auf meinen nackten Beinen, da ich, wie er, nur eine Boxer und ein T-shirt an hatte, und streichelte mich federleicht.

"Meine Mutter meinte, dass es überhaupt nicht schlimm gewesen sei, dass sie so von uns erfahren hat. Sie meinte zwar, anders wäre es schöner gewesen aber was passiert ist, ist halt passiert." Jimins Augen begannen liebevoll und auch erleichtert aufzuleuchten.

You made me begin - JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt