13.

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Zum Glück werde ich in der Nacht nicht geweckt, sondern kann in ruhe schlafen.

Am Morgen werde ich durch ein lautes Geräusch wach. Ich öffne meine Augen und schaue mich nach der Lärmquelle um. Diese ist eine Person mit blonden Haaren und einer tiefen Stimme, kurz gesagt Thaddeus, der auf dem Sofa das im Zimmer ist liegt und im Schlaf schnarcht.

Da ich eh nicht mehr schlafen kann gehe ich mit frischen Klamotten ins Bad und stelle mich kurz unter die Dusche. Als ich fertig bin gehe ich gucke ich mich noch einmal zufrieden im Spiegel an. Ich trage eine graue Jogginghose, die ich vom Handball habe, dazu ein gelbes Top und ein ebenfalls graues, bauchfreies T-Shirt drüber. Ich setze mir noch meine Cap auf und gehe kurz zurück ins Zimmer. Ich decke, warum auch immer ich das tue, Taddl mit einer Decke zu, mache das Bett und gehe dann nach unten in die Küche. Dort mache ich mir zwei Sandwiches und einen Kaffee, welche ich dann aufesse bzw. austrinke. Das dreckige Geschirr und die dreckige Tasse tue ich in die Geschirrspülmaschine, bevor ich mein Vorhaben auf einen Zettel schreibe. Ich ziehe mir schnell meine Schuhe an, hole mein Handy und gehe dann nach draußen.

Ich artme die frische Morgenluft einmal tief ein und erkunde dann die Umgebung. Schnell finde ich den Park vom Tag zuvor wieder. Ich gehe zu dem See und lasse mich auf einem Felsen, der direkt vor ihm ist nieder. Ich beginne zu meditieren und falle nach kurzer Zeit auch in eine Art Wachzustand, bei der ich die Geräusche und die unsichtbaren Energiewellen die ausgestrahlt werden erkenne. Es mag sich komisch anhören,  aber ich spüre die Lebewesen, die sich in einem Radius von Zehn Metern befinden, so zum Beispiel merke ich auch wie sich eine Person in meine Richtung bewegt.

Ich öffne meine Augen und Augenblick verschwinden die Energiewellen. Ich drehe mih um und sehe das es der Kumpel von Taddl ist, also der der mich beleidigt hat, der gerade auf mich zu kommt.

,,Hey."

Er versucht ruhig zu wirken, was ihm aber nicht wirklich gelingt, da ich seine Nervosität schon sehr schnell bemerkt habe.

,,Hi, du bist doch der, der mich als eingbildetes, verwöhntes Mädchen bezeichnet hat, oder liege ich da falsch."

Eigentlich wollte ich nicht so Emotionslos und kalt rüber kommen, was mich leicht aus der Fassung bringt.

,,Sorry, das sollte nicht so kaltherzig rüber kommen, aber ich habe in letzter Zeit so viel durch gemacht das ich nicht wirklich mehr weiß wie ich mich fühlen soll."

Aus Verzweiflung und Erschöpfung verstecke ich meinen Kopf hinter meinen Händen.

,,Hey ich kann deine Reaktion verstehen. Ich hätte glaube ich ähnlich reagiert wenn ich du wäre."

,,Wirklich?" Ich gucke ihn überrascht an. Er lächelt mich freundlich an.

,,Ja klar. Ich hoffe jedoch das du mir verzeihen kannst, das ich dich gestern so verletzt habe."

,,Ich verzeihe dir. Ich mag dich zwar nicht wirklich kennen, aber wenn ich eine Sache weiß dann wenn jemand aufrichtig ist." Ich lächle leicht zurück,  das erste mal seit einigen Tagen, wie ich bemerke.

,,Was führt dich eigentlich hier her?"

,,Ich wohne hier?"

Am liebsten hätte ich ihm für die Antwort auf den Hinterkopf gehauen.

,,Ich meine nicht im Ort sondern hier im Park du Schlaukopf."

Er schlägt sich dafür selbst vor die Stirn.

,,Ach so. Sorry ich bin anscheinend noch AFK."

,,Ha ha. Macht nichts, also warum bist du hier im Park, um diese Uhrzeit? "

,,Ich wollte ein bisschen Ruhe und brauchte einen Platz zum nachdenken und du?"

,,Mir geht es nicht anders. Es sind so viele schreckliche Sachen passiert, oder ich wurde an sie erinnert, so das ich sie erst ein mal verarbeiten muss. Auch wenn ich für manche so wirke als würden alle Beleidigung an mir abprallen, stimmt es nicht. Denn innerlich bin ich schon jetzt komplett kaputt. Ich wollte es zwar nie sagen, oder mir selbst eingestehen, aber es gab schon den einen oder andere Moment wo ich mich gefragt habe warum ich noch lebe, warum ich meinem Leben nicht einfach ein Ende setze. Denn ich habe schon jetzt genug Leid erfahren und noch mehr würde ich nicht mehr ertragen."

,,Darf ich denn erfahren was passiert ist bevor du hier her kamst?"

Ich schlucke, hole tief Luft und erzähle ihm von meinem Ex, davon das ich in der Schule eigentlich keine Freunde habe, nur weil ich sehr schlau bin und letzt endlich sogar von meiner besten Freundin. Es fühlt sich gut an ihm das zu erzählen. Während ich es ihm sage rutsche ich vom Stein runter und setze mich neben ihn.

Jedoch muss ich wieder weinen als ich von meiner Freundin erzähle.

Ardy (er hat mir inzwischen seinen Namen gesagt) legt eine Hand auf meine Schulter und ich umarme ihn und weine mich an seiner Brust aus. Er tröstet mich und spricht beruhigend auf mich ein.

Plötzlich fängt es an zu regnen und Ardy schaut mich fragrnd an.

,,Kommst du mit zu mir, dann können wir uns weiter unterhalten, außerdem wird es langsam nass hier."

Ich nicke ihm zu und wir laufen zu ihm nach Hause, wo bei ich das Longboard für ihn trage, da er damit viel zu langsam wäre um mit mir Schritt halten zu können.

Bei ihm angekommen stelle ich erst mal das Board zum trocknen zur Seite, dann gibt mir Ardy ein paar trockene Klamotten die ich dankbar annehme.

,,Geh du ruhig ins Bad, so lange koche ich uns eine Tasse Tee und sag Taddl bescheid das du hier bist. Nicht das sie dich suchen und sich Sorgen machen."

,,Danke, aber das einzige über das sich meine Mutter Sorgen machen würde ist das ich mich vor ihrem 'Bekannten' blamiere und sie bloß stelle und Taddl interessiert wohl eher wie er mich ärgern kann und wie mein Passwort für den Laptop ist als wo ich bin."

Darauf hin erwidert er nichts mehr und beschreibt mir nur kurz den Weg zum Bad, den ich danach auch folge. Im Bad angekommen entledige ich mich meinen nassen Klamotten und ziehe mir die zu großen Klamotten von Ardy an. Ich muster mich kurz im Spiegel und stelle fest, das es gar nicht so schlecht aussieht.  Ich bürste schnell meine Haare und binde sie zu zwei seitliche Pferdeschwänze weg.

Ich gehe zu Ardy in die Küche und gucke ihn fragend an.

,,Und? Wie sehe ich aus?"

,,Wie Harley Quinn nur in Blond und etwas braver."

,,Ich nehme das jetzt mal als Kompliment." Lachend setze ich mich auf die Couch in dem Wohnzimmer.

Kurz darauf kommt auch Ardy und reicht mir eine dampfende Tasse Tee.

,,Sorry ich hoffe du magst Waldfrucht-Eistee, einen anderen habe ich zur Zeit nicht mehr."

,,Macht nichts, den trinke ich sowieso gerne."

,,Wenn ich mich recht erinnere waren wir noch mitten im Gespräch und du wolltest noch weiter erzählen. "

Also erzähle ich ihm von dem Gespräch zwischen meinem Vater, meinem Bruder und mir und das Taddl sich unerlaubt die Bilder meines Laptops angeguckt hat.

,,Was meinte er eigentlich mit dem aufnehmen?"

,,Hat dir das denn keiner gesagt?" Dr schaut mich erwartungsvoll an.

,,Was gesagt? Das einzige was ich über ihn weiß ist sein Name und wer sein Vater ist und natürlich das du sein bester Kumpel bist."

,,Das heißt dir hat noch keiner gesagt das Taddl YouTuber ist und zwar ein nicjt gerade unbekannter, er ist bekannter als ich."

,,Das mit YouTube hat mir keiner gesagt und das ihr mir irgendwie bekannt vor kamt muss ich wohl idgendwie verdrängt haben, aber das wird nichts daran ändern das ich dich irgendwie gerne mag, egal ob berühmt oder nicht."

Ernsthaft?! (Taddl ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt