14.

437 26 0
                                    

Er entspannt sich nachdem ich fertig gesprochen habe.

,,Dachtest du etwa ich würde dir nur verzeihen um damit angeben zu können, dass ich mit dir befreundet bin?"

,,Ich hatte um ehrlich zu sein am Anfang die Befürchtung, des wegen hatte ich dich auch so beleidigt. Als du dann aber weggerannt bist wusste ich das du ganz anders bist als ich dachte. Ich bin zugleich überrascht und erleichtert über deine Reaktion auf die Nachricht."

,,Aber mich würde trotzdem interessieren warum Taddl so zu mir ist? Warum er im einen Moment so nett ist und im nächsten mich ärgert oder in meiner Vergangenheit herrum schnüffelt?"

,,Nun, du musst wissen das er schon immer ein kleineres Geschwisterkind haben wollte, jedoch ist das jetzt für ihn total ungewohnt. Er weiß nicht wie er jetzt damit umgehen soll, er muss erst in die Rolle eines großen Bruders hinein wachsen und das fällt einem nicht gerade leicht wenn man dich als Schwester bekommt."

,,Was meinst du mit mich als Schwester?"

,,Nun ja, du bist eine sehr verschlossene Person. Du lässt kaum jemanden an dich ran, baust sozusagen eine Schutzmauer um dich, die niemand durchqueren kann.

Er schnüffelt nicht in deiner Vergangenheit und deinem Privatleben um zu wissen wie er dich ärgern und verletzen kann sondern um etwas über dich zu erfahren und dich verstehen zu können."

Ich brauche einen Moment um das was er gesagt hat zu verarbeiten, jedoch trifft mich eine Erkenntnis wie ein Schlag in die Magengrube.

Das was ich gestern getan habe war ein riesen Fehler, ich hätte es ihm erklären sollen und nicht feige ihm eine verpassen und dann abhauen sollen.

,,Danke Ardy, du hast mir echt geholfen. Jetzt kann ich verstehen warum Taddl dir so sehr vertraut und dich als Freund hat. Keine Sorge, ich werde deine Ratschläge zu Herzen nehmen und versuchen sie umzusetzen."

Ich umarme ihn dankbar.

,,Hey, kein Problem und außerdem habe ich zu danken das du mir das alles anvertraut hast. Keine Sorge, ich werde niemanden weiter sagen was du mir erzählt hast."

,,Danke, du bist der Beste, aber ich sollte mich langsam wieder auf den Rückweg machen. Denn es ist schon 14 Uhr und ich bin seit 8 Uhr weg."

,,Was schon so spät? Fuck ich muss heute noch ein Video drehen."

,,Tja dann will ich dich nicht länger stören und mache mich auf den Rückweg."

,,Mach das. Mist ich habe noch nicht mal genug Fakten für WTF."

,,Ich habe zwar keine Ahnung davon aber wie wäre es mit einigen Fakten über Geschwister und dann halt Gemeinsamkeiten, Unterscheide und Verhältnisse zwischen einander?"

,,Super Idee, danke du hast mir den Tag gerettet."

,,Gerne doch."

Da meine eigenen Klamotten noch nicht wieder trocken sind nehme ich die einfach so in die Hand und lasse Ardys Sachen an.

Nach dem ich mich verabschiedet habe laufe ich zu meinem neuen Zuhause, auch wenn ich mich noch nicht ganz wohl dort fühle.

Ich klingle und meine Mutter öffnet mir die Tür.

,,Junge Dame, wo bist du gewesen?"

,,Ich habe mir die Umgebung angeguckt und mich dabei etwas verlaufen. Zum Glück bin ich irgendwie wieder im Park gelandet und habe mich dort mit einem guten Freund von Taddl unterhalten."

,,Ok, das nächste mal sag Bescheid wenn du so lange weg bist, bevor ich mir Sorgen mache."

Ich schnaube nur kurz während ich an ihr vorbei gehe. Sonst hat es sie ja auch einen Scheiß interessiert wenn ich lange weg war, was ich gemacht habe.

Schnell gehe ich nach oben in Taddls und mein Zimmer, wo ich einen noch immer schlafenden Taddl vor finde. Ehrlich gesagt will ich nicht wissen wie lange der letzte Nacht wach war, aber so langsam könnte der auch mal wach werden.

,,Schatz? Patrick und ich werden uns zu zweit heute einen schönen Tag machen. Sag das bitte Thaddeus wenn er fragt."

Innerlich könnte ich kotzen, aber ich lächle dennoch gekünstelt.

,,Ja, klar. Mache ich, habt ihr einen schönen Tag zu zweit, ich mache es mir hier gemütlich."

,,Danke, den werden wir haben."

Als ob der Blick den meine Mutter Patrick zu wirft nicht schon genug Qual für mich ist muss sie ihn auch noch vor meinen Augen küssen. Da ich kein Bock habe mir anzusehen wie sie sich gegenseitig verschlingen, verschwinde ich ins Wohnzimmer und warte bis ich den Motor des Wagens nicht mehr hören kann. Ich gehe in die Küche, brate Speck und mache Rürei dazu, das tue ich dann auf einen Teller und stelle diesen mit einer Tasse Kaffee auf ein Tablett. Dieses trage ich dann nach oben und stelle es auf den Schreibtisch. Dann wecke ich Taddl, der durch meinen Schlag vom Vortag ein leichtes Veilchen unterm Auge hat.

,,Aufwachen Schlafmütze."

,,Jaja, noch fünf Minuten Dad."

Genervt rolle ich mit den Augen.

,,Erstens ich bin garantiert nicht dein Dad, zweitens ist es schon 14: 47 Uhr, drittens habe ich extra was für dich gekocht als Entschuldigung und viertens, wenn du nicht sofort die Augen auf machst und aufsteht springe ich auf deinem Bauch rum bis du freiwillig aufstehst."

Murrend öffnet er die Augen und setzt sich hin. Als sein Magen anfängt laut zu knurren müssen wir beide lachen. Ich reiche ihm das Tablet, worauf hin er mich fragend aber auch dankbar anschaut.

,,Wie ich schon sagte, ich habe dir als Entschuldigung was zu Essen gemacht. Ich hoffe es schmeckt dir."

,,Ich hätte nicht einfach in deinen Bildern rum schnüffeln dürfen, ich hatte es verdient."

,,Nein hast du nicht. Es war zwar wirklich falsch von dir, aber ich bin ja auch nicht ganz unschuldig. Ich hoffe wir können noch mal ganz von vorne anfangen und so tun als wäre das niemals passiert."

Ernsthaft?! (Taddl ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt