Teil Zehn

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,, Sie werden das noch bereuen Ms. Main!'' fauchte sie und blickte mich finster an. ,,Ich habe für deinen Kindergarten keine Zeit. Du klingst wie meine Tochter, wenn man ihr die Puppen wegnimmt. Ein kleiner Tipp von mir, vielleicht hat er sich genau deshalb von dir getrennt. Gib nicht mir die Schuld für etwas, was ganz allein die Entscheidung von jemand anderem ist! Und ich bitte dich jetzt bitte, mein Büro zu verlassen.'' Nach ihrem Gesichtsausdruck zu Urteilen, könnte sie sich auch jeden Moment in eine Hexe oder sowas verwandeln. Sie stampfte wütend aus meinem Büro. Ich hoffte, dass das nicht jeden Tag so abgehen würde. Darauf hatte ich nämlich herzlich wenig Lust. Jetzt musste ich aber dringend die Unterlagen bearbeiten und die verlorene Zeit wieder rein holen.

Gegen 15:00 Uhr machte ich mich dann auf den Weg zur Mitarbeiter Cantine der Chefetage. Lianne, Jola und ich gehörten zur Chef Etage, da wir von dem Junior Chef, die persönlichen Angestellten waren. Eigentlich kam man nur mit Kontakten in die Chefetage. Linnea war Lev seine Schwester und somit die Tochter vom Senior. Jola war Lev seine Ex-Freundin und wie ich hier rein kam, wusste ich nicht. In meiner Tasche suchte ich mein Handy raus und sah drauf. Eine Sprachnotitz von Maria. Lächelnd spielte ich sie ab und hielt sie mir ans Ohr. ,,Hallo Mami, Ich woll-woll-wollte Fragen ob ic-ich heute bei maria schla-schla-schlafen darf? Ich liebe dich Mwwaahhh'' Ich tippte schnell in mein Smartphone ein, dass es in Ordnung wäre und stolzierte lächelnd weiter. Da wir alle gleichzeitig Pause machten, würde ich Jola ebenfalls treffen. Genauso wie Linnea und Lev, wenn er nicht etwas wichtigeres zutun hatte wie die Wochen davor. Die letzten Wochen haben Linnea und ich uns köstlich beim Mittag amüsiert, Jola hingegen aß nur ihren Salat und sah uns Grimmig an. In der Chefetagen Cafeteria gab es nur einen Tisch mit Sieben Plätzen. Unter uns in der Etage, war der Senior Chef mit drei Mitarbeitern. Der Senior und seine Leute machten aber selten mit uns Mittagspause, da sie eine Stunde später Pause machten. Der Senior und seine Mitarbeiter kümmerten sich um die ältesten Stammkunden, während wir uns um den Rest kümmerten. Was hieß wir hatten viel mehr zutun und erhielten daher mehr Gehalt.

In der Cafeteria angekommen wunk mir Linnea schon zu. Zu meinem erachtens war Jola noch nicht da. Jola war sonst die erste die Pause machte, aber am Empfang saß sie eben auch nicht. Lev war auch noch nicht da, was normal war, denn wir wussten, dass er öfters nicht kommte und keine Pause machte. Er nahm seinen Job sehr ernst.

Leicht lächelte ich Linnea an und ging zum Buffet um etwas auf meinen teller zutun, worauf ich Lust hatte. Hier gab es eine Menge auswahl, die meinen Speichel im Mund zusammen laufen ließ. Heute würde ich etwas länger Arbeiten, da Lyra ja bei Maria übernachtete, so konnte ich mich über die verschiedensten Kunden und Unterlagen durch kämpfen und mehr erfahren. Bald würde ich nämlich Präsentationen halten müssen, wenn Linnea weg war. Und dann würde ein bisschen extra Wissen über die Kunden und Unterlagen nicht schaden. Und somit brauchte ich viel Nahrung. Vielleicht suchte ich auch eine Begründung um ganz viel zu essen.

Mein Teller war beladen und ich hatte einen extra Teller mit Kuchen voll, außerdem hab ich noch einen Liter smoothie bei mir. Man konnte auch abweichend von den Pausen in die Cafeteria und sich einen Snack holen, aber da ich das vermeiden wollte, eben so. Mit besorgtem gesicht versuchte ich alles Heile an dem Tisch zu balancieren, was auch klappte. ,,Ich dachte ich wäre die Schwangere, aber du isst ja mehr als ich!'' Nahm mich Linnea auf den Arm und schlug mir auf die Schulter. ,,Nein spaß, guten Appetitt, du hast es dir verdient süße'' Sie zwinkerte mir zu und verwickelte mich in eine Unterhaltung.

,,Nächste Woche ist eine Gala und du kommst mit. Lev und ich stellen dir wichtige Geschäftskunden vor und so kannst du dich auch ein bisschen daran gewöhnen. In der Gala werden Spenden für Krebs Kranke ob Jung oder Alt gespendet. Organisiert natürlich von meinem tollen Bruder.'' Stolz sah sie mich an und nahm ein bissen von ihrem Essen. ,,Klingt gut, kannst du dann mit mir zusammen ein Kleid besorgen gehen? Ich hab für eine Gala nichts zum anziehen'' Mit großen Augen nickte sie stürmisch, so wie ein kleines Kind. ,,Es wäre mir eine Ehre! Morgen nach der Arbeit? Du kannst mich ja morgens abholen und wir fahren mit einem Auto zur Mall'' ,,Können wir machen, aber bevor wir in die Mall fahren muss ich meine Tochter abholen. Ich muss sie mitnehmen'' Ich biss in mein Lachs sein und schloss genüßlich meine Augen. ,,Kein Problem, ich liebe kinder...-'' Plötzlich stockte sie und starrte mit großen Augen zur Tür. ,,Egal was du jetzt vor hast Alea, aber bitte dreh dich nicht um'' Verwirrt über ihre Aussage sah ich zur Tür und sah ein lachenden Lev und eine lachende Jola, die ihre Hand an seinem Arm hatte und ihn förmlich anhimmelte. Ich schluckte und lies mir nichts anmerken. ,,Ach alles in Ordnung. Wir sind ja kein Paar und solange kennen wir uns ja nicht ein mal'' Ich wunk ab und widmete mich meinem Getränk. Sie kamen immer näher, denn ihr lachen wurde immer lauter. ,,Ich gehe mir meinen Salat und einen Kaffee holen'' Sie zwinkerte ihm zu beim weggehen und er runzelte seine Stirn. Er nahm direkt neben mir Platz und sah mich lächelnd an.
,,Was war das denn bitte?!'' Fauchte Linnea ihn an und stand halb auf. Sein lächeln war erloschen und er Blickte irritiert zu seiner Schwester. Ich hingegen beobachtete das Szenario und Jola ab und zu, die sich bei ihrer Salat wahl nicht sicher war. Wahrscheinlich zählte sie die Kalorien. ,,Linnea beruhig dich. Was meinst du?'' Er beugte sich leicht vor und stützte seine Ellenbogen auf seinen Knien ab. ,,Das mit Jola? Läuft da wieder was? Seid ihr wieder zusammen? Ich dachte du verabscheust sie!'' Ratterte Linnea runter, sie war völlig ausser sich. Scheinbar konnte sie Linnea nicht ausstehen. ,, Nein wir haben nichts miteinander und wir sind auch nicht wieder zusammen und ja ich verabscheue sie. Wir haben lediglich über die Praktikantin gelacht, die unserem Vater eine Standpauke gehalten hat. Linnea ich könnte niemals wieder etwas mit ihr anfangen, sie hat weniger IQ als ein Toastbrot und Toastbrot kann schimmeln.'' Während seiner Rede für seine Hand auf mein Bein. Mein Herz und meine Muskeln entspannten sich etwas. Er hatte nichts mit ihr, da lief nichts. Also waren Lyra und ich nicht nur Abwechselung für ihn. In meinen Gedanken legte ich meine Hand auf seine und kam erst wieder zu mir als es schon passierte. Linnea sah uns an und lächelte hinterlistig. Sie wusste es. Sie wusste es die ganze Zeit, sie wollte mir nur Gewissheit verschaffen. Sie war toll, nein sie war wundervoll.

Das Leben macht seine eigenen RegelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt