Teil Drei

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,,Sag mal geht's noch?! Wegen dir habe ich eine Abmahnung!'' Jola stürmte in mein Büro und donnerte einen Zettel auf meinen Schreibtisch. Ich nahm ihr den Zettel aus der Hand und las ihn vor.

,, Abmahnung.
Wegen Schlampiger und unzufriedenstellener Arbeit.
Jola Nikols, es tut uns leid Ihnen Mitteilen zu müssen, dass wir Ihnen eine Abmahnung erteilt haben, wegen Schlampiger Arbeit. Außerdem Gefällt uns Ihre arbeit nicht... bla bla bla. Jola ich kann dafür nichts. Wegen dir ist dein Nagellack an den Unterlagen kleben geblieben. Außerdem hab ich dich noch nie arbeiten gesehen. Für mich ist die Abmahnung mit allem Grund.'' Ihr Gesicht wurde bei jedem Wort Roter und ihr Blick Finsterer. ,,Das wirst du noch bereuen'' ,,Sie'' ,,,Was?'' ,,Das heißt für dich immer noch Sie. '' Eingeschnappt, nahm Sie das bedruckte Papier und stürmte wieder aus meinem Büro. Gleich musste ich zu meinem Chef. Ich war nämlich mit allem fertig und das war das einzige, was ich noch tun musste, um Feierabend zu machen. Nervös rutschte ich auf meinem Bürostuhl hin und her, sah dabei auf meine weiße Armbanduhr und biss mir auf die Lippe. Ausatmend stand ich auf und stellte mich vor den Spiegel, der im hinteren Raum stand und sah mich durch meine grünen Augen an. Ich war so nervös, dass ich sogar anfing meine Sommersprossen zu zählen. Krank, ich weiß.
Mach es für Lyra, du willst doch bald wieder bei ihr sein und sie kuscheln, solange bis sie einschläft. Oder ihr etwas vorlesen, ihr etwas zu essen machen oder vielleicht mit ihren Puppenspielen.
Lächelnd nickte ich mir zu und strich meine Kleidung glatt. Ich sage ja, Lyra ist mein Engel. Mein persönlicher Engel. Meine Haare strich ich noch ein mal glatt und stolzierte mit den Unterlagen zur Tür um darauf hin direkt zu Mr. Cliffords Büro zu gehen. Jeden Schritt den ich machte, fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Jeden Meter den ich hinter mich brachte, wuchs meine Nervosität wieder an. Vor der Tür von seinem Büro machte ich halt und biss auf meine Lippe. Hinter der Tür waren stimmen zu hören. Eine Weibliche, die wie Jola ihre Stimme klang. Und eine männliche, die ich Mr. Clifford zuordnete.
,,Lev, ist das dein Ernst? Das kannst du nicht machen! Wir haben doch ein besonderes Verhältnis und dann ziehst du sie vor?' ihre hysterische Stimme könnte man niemanden anderen zuordnen. Sie war einfach nur schlimm. Sie hatte in den paar Wochen mich zur Feindin auserwählt, obwohl ich immer nett zu ihr war. Ich hatte ihr nichts getan. Linnea sagte, dass wäre einfach nur ihre Art. Selber sprach sie kaum mit ihr. Würde sie mit ihr sprechen, würde sie wahrscheinlich selber zur Furie werden, wegen ihren Schwangerschaftshormonen.
,,Wie du siehst, kann ich das sehr wohl. Und ich habe schon mal gesagt, dass wir körperliches und Geschäftliches trennen. Und deshalb sollten wir das körperliche lassen. Jedes Mal fängst du damit an. Ich möchte hier eine Sekretärin die arbeitet und nicht die Arbeit verhindert! Das sind wichtige Geschäftskunden Jola! Du bist immer noch meine Angestellte, nicht meine Ehefrau, Freundin oder geliebte. Du bist nichts für mich. Nur eine gelegentliche Ablenkung! Bekomm das endlich in deinen Kopf! Du wusstest von Anfang an, worauf du dich einlässt!'' Meinte Mr. Clifford genervt. Ich hörte nur noch ein kleines kreischen und wie jemand zur Tür gestöckelt kommt. Ich tat so als würde ich gerade Klopfen wollen würde. Ich möchte nicht als Lauscherin abgestempelt werden. Die Tür wurde aufgerissen und eine wutentbrannte Jola stand vor mir und stieß mich zur Seite. ‚, aus dem Weg bitch''
,,noch so ein Ding und du bist gefeuert Jola!'' schrie Mr. Clifford ihr nach. Ich war geschockt. Die Tür war noch offen, weshalb ich an der offenen Tür klopfte. Mr. Clifford sah mich natürlich schon vorher und zog eine Augenbraue hoch. ,,Wir waren verabredet'' meinte ich so professionell wie es ging. Er nickte, als wäre es ihm gerade erst wieder eingefallen und machte eine Handbewegung, dass ich eintreten soll. ,,Machen Sie bitte die Tür hinter sich zu.'' Er beobachtete jeden meiner Bewegungen genau. Ich schloss die Tür und setzte mich auf den Sessel vor seinem Schreibtisch.
,,Also, dann fangen wir mal an. Im Nachhinein Habe ich übrigens ein paar fragen an Sie, da ich Sie ja kaum kenne. Außerdem müssen wir danach noch ein paar Sachen besprechen.'' ich nickte nur und sah wieder auf meine Armbanduhr, danach direkt wieder in seine Augen, die einen nur fesseln konnten. Die Spannung war in der Luft. Und wie sie in der Luft war. Und jetzt wusste ich was in das für eine Spannung war. Eine Mischung aus Erregung, Begierde, Lust und Erotik. Mir wurde warm. Sehr warm. Und ihm ging es nicht anders.

Das Leben macht seine eigenen RegelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt