Teil Vierzehn

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Niedergeschlagen saß ich auf meinem Bürostuhl und versuchte meine Arbeit zu machen. Es klappte, lenkte mich aber nicht von Jola ihren Worten ab. Dieses Biest.

Meine blonden, langen Haare hatte ich inzwischen zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden, da sie mir die ganze Zeit ins Gesicht fiehlen und ich kurz vorm ausrasten war.



Schnauben warf ich meinen Kugelschreiber gegen die Wand und konnte mit ansehen wie dieser zersprang. Gefühlt tausend Teile lagen nun auf dem Boden. Was dachte ich mir auch? Das er heile blieb?

Genervt stand ich auf und ging an den Empfang. Dort stand Lev und sah sich einige Unterlagen an, während Jola ihn anschmachtete. Ich setzte mein falsches Lächeln auf und fixierte Jola, auf Lev hatte ich gerade keinen Nerv.

,,Liebe Jola, könntest du mir einen neuen Kugelschreiber geben? Oder gib mir lieber zwei. Für den Fall der Fälle'' Ich setzte auf mein falschen Lächeln noch mehr auf. ,,Natürlich Ms. Main'' Mit einem falschen Lächeln sah sie mich ebenfalls an und gab mir zwei Kugelschreiber. ,,Hallo Alea'' Lev sah mich mit einem liebevollen und treuen Blick an. Diesen konnte ich aber keinerlei Glauben schenken. Professionell lächelte ich ihn an ,,Guten Morgen Mr. Clifford'' Überrascht, dass ich ihnen mit seinem Nachnamen ansprach, zog er seine Augenbrauen hoch und schien nachzudenken.

Bevor er mich in eine Unterhaltung drang, ging ich wieder in mein Büro zurück und setzte mich wieder an meinen Schreibtisch und bearbeite weiter meinen Kram.

Gegen 15.30 Klopfte es an meiner Tür und ein Braunhaariger Kopf steckte sich durch den kleinen Spalt. Linnea sah mich mit ihren großen Blauen kulleraugen an ,,Kommst du essen?'' Meinen Kopf stützte ich an meiner Hand ab und sah sie emotionslos an. ,,Nein ich hab keinen Hunger''

,,Waaas?!'' Nun kam sie komplett rein und stembte ihre Arme in ihre Hüften. ,,Alea Main, du kommst jetzt mit etwas essen! Du hast den ganzen Tag nichts gegessen! Außerdem sind wir schon eine halbe Stunde über der vorgegebenden Zeit! Also los! Du verhungerst noch, guck mal wie dünn du bist!'' Meckerte sie mich an. Bei jedem Satz wurden meine Augen größer und größer, bis ich dann wirklich aufstand. ,,Okok, Beruhig dich, denk an dein Baby'' Mit meinen Händen machte ich Bewegungen, die heißen sollten, dass sie sich beruhigen solle.

An meinem Arm zerrte sie mich mit in die Cafeteria. Jola saß zum glück am Empfang und beachtete uns nicht, da sie ihre Nägel pfeilte. So eine Arbeit, konnte man echt nicht Arbeit nenne.
In der Cafeteria angekommen war zu meinem Übel Lev ebenfalls dort. Kauend sah er zu uns, naja eher zu mir und lächelte, so gut es ginge.

Meinen Blick wendete ich ab und seufzte, Linnea entging das nicht, weshalb sie mir einen Neugierigen Blick zu warf. Diesen ignorierte ich und machte mich auf den Weg zum Buffet. Ich tat mir etwas auf meinem Teller und setzte mich etwas weiter von Lev weg. Der akzeptierte das aber zum allen übel nicht und setzte sich neben mich, Linnea setzte sich auf die andere Seite und stellte mir einen Smoothie vor die Nase.

,, Das wirst du ja austrinken! Du hast bestimmt noch nichts getrunken.''

Ja sie wird eine gute und führsorgliche Mutter sein. Ihr baby kam in Drei bis Vier Monaten und bald würde sie in Elternzeit gehen. Hier würde ich sie vermissen. Aber wenn sie weg sein würde, würde das auch bedeuten, dass ich viel mit Zeit mit ihm verbringen müsste.

Die Gedanken schüttelte ich weg und Aß mein Essen.

,,Alea, wieso bist du vorhin einfach gegangen?'' Interessiert sah mich der Herr neben mir an. Ich mied seinen Blick und zuckte nur mit den Schultern. In der Hoffnung, dass er mich jetzt in ruhe lies, aß ich einfach weiter. Aber fehlanzeige ,,Was ist los?'' Konnte er mich nicht einfach in ruhe lassen und essen?

,,Nichts'' Tonlos, achtete ich nur auf mein Essen. Er wollte etwas erwidern aber ich gab ihm keine Gelegenheit, denn ich stand auf, nahm den Teller, tat mir noch etwas Essen auf und maschierte zum Büro.

Ich war genervt. Auch verwirrt, aber auch verletzt. Ich stürzte mich wieder in die Arbeit, bis kurz vor schluss. Meine Bürotür wurde aufgerissen und Lev stand vor mir. Hinter sich schloss er die Tür.

,,Was ist los? Und wag es dir nicht, mich anzulügen!'' Er stützte sich mit den Armen auf mein Pult und sah mir direkt in die Augen. Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und tippte mit meinem Kulli an meinem Kinn rum.

,,Du willst wissen was los ist? Was mein Problem ist?'' Ich ging in Angriffsmodus und formte meine Augen zu schlitzen. Stumm nickte er.

,,Du bist mein Problem! Ich hatte heute morgen eine super Unterhaltung mit deiner super tollen Ex-Freundin. Sie hat mir unter die Nase gerieben, dass du gestern Nacht bei ihr warst!''

Er riss seine Augen ertappt auf. Ich konnte direkt in seinen Augen lesen, dass ich die Wahrheit sagte.

,,Also stimmt es. Was lief da zwischen euch? Klar du bist mir keine rechenschaft schuldig, aber wenn du mit mir rumflirtest, rummachst und meine Tochter kennenlernst, dann ist mir das schon wichtig zu Wissen. Ich würde gerne Wissen, wieso? Wieso tust du mir das an? Wenn du mich nur als ein Spielzeug siehst, dann bin ich definitiv die falsche. Ich bin Mutter. Ich kann sowas nicht gebrauchen Lev.''

In der Beitrag den ich Leistete stand ich auf und lies meine Gefühlen freien lauf. Es war sowieso nur noch wir beide da.

,,Alea, was gestern Nacht passiert war, war ein fehler okay? Es tut mir leid. Ich war bei ihr, weil sie bei irgendetwas hilfe brauchte, meinte sie zumindest, was aber nicht stimmte. Dann haben wir geredet und eins kam zum anderen und.. und..-''

Ich hob meine Hand und brachte ihn zum Schweigen.

,,Am besten sollten wir nur noch eine Berufliche Beziehung führen. Du bist mein Chef und ich deine Angestellte und jetzt raus.''

,,Aber Alea-''

,,Ich sagte RAUS''

Er nickte und verlies mein Büro.

Das Leben macht seine eigenen RegelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt