Kapitel 1

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"Auaa."
Ich rieb mir kurz verschlafen über die Stirn und Versuchte zu verstehen wieso mein Schädel so pochte. Als mir klar wurde daß ich aufm kalten Boden lag und nicht in meinem warmen Bett, wurde das Geheimnis gelöst.
Ich muss mich zu meinem eigenen Schutz ans Bett Fesseln, dass ich es öfters schaffte auf der Fresse zu landen, war aber wirklich eine Fähigkeit die nicht jeder besaß. Naja, obwohl mich diese Tollpatschige Art irgendwann wahrscheinlich umbringen würde.
Immer noch fluchend stand ich auf und schmiss die Decke wütend von mir.
Mit halb geöffneten Augen stand ich auf und wollte zur Küche, doch ein Schritt und ich lag wieder aufm Hintern.
"Wiesoooo"
Ich könnte heulen! Ein Teil der Decke hatte sich um mein Knöchel gewickelt und wollte mich nicht gehen lassen.
"Ich liebe dich doch auch, aber ich muss aufstehen."

"Lil? Führst du wieder Selbstgespräche?"
"Was heißt hier wieder?!"
Die Tür ging auf und Sam beobachtete mich mit einem Fragenden Blick.
"Bist du wieder auf die Fresse gefallen?"
"Ja.." nuschelte ich und startete einen zweiten Versuch.
Während meine Freundin den Kopf schüttelte, machte ich mich auf den Weg zur Küche.
"Also manchmal habe ich das Gefühl du machst das mit Absicht."
"Ja Sam! Ich tue mir absichtlich weh weil ich auf die Scherzen stehe, die geilen mich auf. Ich bin ja ein Sadist."
"Ich mach mir doch nur Sorgen. Ich will dich nicht mit dem Duschvorhang um die Kehle gewickelt, Tod im Bad finden."
Ich sah sie fassungslos an.
"NUR EINMAL, ist das passiert und dass nur weil ich ausgerutscht bin Sam! Muss du mir das jetzt vorwerfen?"

Sie lachte lauthals los und hielt mir die Tasse mit Kaffee hin.
Peinlich berührt nahm ich es an und trank ein Schluck. Gott wie ich Kaffee liebte, falls es je zu einer Zombie Apocalypse kommen sollte, würde ich mich in eine Kaffee Fabrik einsperren und dort mein restliches Leben verbringen.
"Ist ja schon gut Süße, hör auf zu schmollen, hatte eben Angst."
"Jaja, musst du nicht arbeiten?"
Sie sah auf die Uhr und nickte.
"Hast Recht muss los."
Sie leerte die Tasse und stellte es in die Spüle, danach nahm sie das Messer dass auf der Theke gelegen hatte und versteckte es in der Schublade, schloss diese zu und steckte den Schlüssel ein.
Ich warf ihr einen wütenden Blick zu.
"Ernsthaft? Wann hast du dort ein Schloss anbringen lassen?!"
"Nachdem du dir ein Sandwich machen wolltest und dir dabei..."
"Jaja! Geh einfach."

Grinsend umarmte sie mich, blieb aber doch stehen und holte ihr Handy raus. Bevor ich überhaupt verstehen konnte was sie tat, Blitze es schon.
"Echt jetzt?"
"Für mein Fotoalbum, hab dich lieb."
"Ich dich auch!"
"Vergiss dein Bewerbungsgespräch heute nicht." Rief sich, bevor sie endgültig verschwand. Ich warf einen Blick auf die Wanduhr und ließ mich seufzend aufm Sofa nieder. Ich hatte noch 3 Stunden, eigentlich könnte ich noch ein Nickerchen machen.
Ich legte mich hin und schloss die Augen, nur ein kleines Nickerchen.

Ich konnte das nervende Geräusch nicht Länger ignorieren, also stand ich auf und fuhr mir müde durchs Gesicht. Dann stand ich auf und folgte dem nervenden Geräusch in mein Zimmer.
"Ja?!"
"Lil?"
"Wer? Ach ja, jaa?"
"Sag Mal hast du geschlafen als ich weg war?"
"Wer spricht da?"
"Sam!"
"Oh, ja ich hab ein Nickerchen gemacht. Was willst du?"
"Das du endlich nicht mehr Arbeitslos bist?!"
"Was?...Oh Fuck!"
Ich sah zu Uhr und fluchte laut.
"Verdammt."
Ich schmiss das Handy aufs Bett und rann zum Kleiderschrank.
"Oh man, nicht schon wieder."
Es war keine gute Idee gewesen zum Schrank zu rennen und dabei gleichzeitig mit einer Wucht die Schranktür zu öffnen. Ich rieb mir über den Schädel und griff mir eine Hose und ein Pulli. Schnell zog ich mich aus und an, dann band ich meine Haare in der Hoffnung sie würden irgendwie gut aussehen, rann gleichzeitig zur Tür zog mir die Schuhe über, schnappte mir meine Tasche und rann raus.
Wenn ich jetzt rann, währe die Verspätung nicht so groß.

Ich lief die Treppen runter und rann die Straße runter. Gott sei Dank war das Cafe wo ich ein Bewerbungsgespräch hatte, nicht so weit entfernt.
Ich sah den Bus der gerade angehalten hatte.
"Hodor." Rief ich laut und verzweifelt in der Hoffnung einer würde mich sehen und die Tür halten für mich. Eine alte Dame sah mich rennen, stieg jedoch ein und ignorierte meine Bitte. Genau in dem Moment wo ich davor stand, schloss der Fahrer die Türen. Wie verrückt drückte ich den Knopf, doch er machte sie nicht auf.
"Ach, komm schon! Es ist rot verdammt!"
Fluchend rann ich zur vorderen Tür und sah dem Fahrer bittend in die Augen, doch der alte Sack ignoriert mich völlig.
Was war nur mir den alten Menschen heutzutage los?! Keine Zivilcourage heutzutage.
Als es grün wurde bewegte sich der Bus und ich fluchte nochmal. Die alte Frau die mir nicht geholfen hatte, grinste doch tatsächlich beim vorbeifahren. Unglaublich! Na gut, dann muss ich wohl rennen.

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