Gejagt

Kapitel 11

-----Lil-----

Ängstlich blieb ich stehen und wagte es nicht mich zu bewegen. Was zum Teufel war das Gerade?! Dieser Blick in seinen Augen, diese Wut...nur weil die Pizza verbrannt war?! Das war doch nicht normal und dann kam mir der Gedanke den ich irgendwie verdrängt hatte. Boran İst ein Auftragskiller, bedeutet er ist Gefährlich...bedeutet für mich, das ich ihn nicht reizen sollte. Doch ich hatte nichts getan! Mit zitternden Beinen, setze ich mich hin und mein Blick glitt zu dem Foto auf dem Boden. Der Fremde Mann hatte gemeint, ich würde es bereuen sollte ich Boran verletzten.
"Was hast du ihm angetan Clara?!"
Ich löste meinen Blick vom Foto und ging runter in den Keller, irgendwie fühlte ich mich unten besser.

Als ich oben die Tür hörte zuckte ich erschrocken zusammen. War er wieder zurück? Was wenn nicht, was wenn ein Bär es geschafft hatte ins Haus zu gelangen. Jetzt sei doch nicht so blöd! Wieso sollte ein Bär die Tür wieder schließen!
Langsam machte ich mich auf den Weg nach oben. Das Licht brannte, naja ich hatte es ja auch nicht ausgeschaltet.
Ich hörte von oben Geräusche also folgte ich ihnen. Als ich ein Zimmer betrat kam Licht von einem anderen Raum, wahrscheinlich das Badezimmer.
"Boran?!"
Kurze Stille, dann ging das Licht vom Zimmer an. Erschrocken hielt ich mir den Mund zu. Blut...auf seiner Hand, auf seinem Gesicht und auf seinem Hemd.
"Oh mein Gott, was ist passiert?"
Er hatte einen Erste Hilfe Koffer in der Hand und setzte sich aufs Bett. Dann versuchte er das Hemd auszuziehen, doch er tat sich wirklich schwer damit. Ohne darüber nachzudenken ging ich auf ihn zu und knöpfte sein Hemd auf.
"Was ist passiert?"
Er muss die Angst in meiner Stimme wahrgenommen haben, endlich sah er mir in die Augen.
"Keine Sorge, das ist nicht mein Blut...naja, das meiste wenigstens nicht!"
Ich half ihm dabei das Hemd auszuziehen und als ich die Wunde auf seinem Bauch sah, mußte ich mich zusammen Reißen um nicht zu Kotzen.
"Ach du Scheiße...ACH DU SCHEIẞE."
"Komm wieder runter."
"Was zum Teufel ist das!!"
"Man nennt das, eine Wunde."
"Oh Gott, ich glaube es kommt hoch."
Nach fünf Mal Würgen nahm ich tief Luft und sah zurück...das hätte ich nicht tun sollen.
"Geht es dir gut?"
"Mir ist schlecht, ich glaube dein Blinddarm hängt raus."
"Wieso hilfst du mir nicht es wieder reinzustecken?"
"Sehr witzig!"
"War keiner."
Ich nahm tief Luft und versuchte nicht auf seine Wunde zu sehen.
"Was ist passiert?"
"Nicht wichtig."
Er schloss kurz die Augen, er tat sich schwer die Wunde zu reinigen. Komm schon Lil, du musst ihm helfen.
Ich schnappte das Tuch und fing an das Blut abzuwischen.
"Oh Gott."
Ich musste nochmal würgen, na gut sein Blinddarm hing nicht raus, dennoch schien die Wunde tief zu sein.
"Alles okay?"
"Mhm..."
Er betrachtete die Wunde und ließ scheine Schultern ein paar Mal kreisen.
"Du musst mir helfen, du musst die Wunde zunähen."
"WAS? Ein Teufel werde ich tun."
"Ich kann das nicht, stell dir einfach vor du würdest Stoff zu nähen."
"Jaa ähm nein, ich hatte noch nie eine Nadel in der Hand."
"Tja dann, alles hat ein erstes Mal."
Ich wollte und konnte so etwas definitiv nicht, doch was sollte ich sonst tun?! Er hatte viel Blut verloren."
"Oder, du lässt mich verbluten und verschwindest!"
Kurz hielt ich inne, das wäre die Gelegenheit. Im Moment war er nicht stark genug um mich zurück zu halten, dennoch konnte ich ihn nicht einfach verbluten lassen.
"Was soll ich als erstes tun?"
"Alkohol."
"Oh, okay ja ich verstehe. Desinfizieren und so."
Ich lief runter in die Küche und schnappte mir vom Schrank eine Vodka Flasche, dann rann ich zu ihm hoch. Noch bevor ich was machen konnte, riss er mir die Flasche aus dem Hand und nahm einen großen Schluck.
"Alles klar."
Dann goss er den Inhalt halb auf seinen Bauch und kurz war ich von seinen Muskeln abgelenkt. Die Flüssigkeit rann über seine Brust runter wie in einem Erotik Video. Meine Fresse Lil, der Mann verblutet und du denkst hier an Perverse Sachen. Als ich meinen Kopf hob, begegnete ich seinem Blick.
"Ich wüsste zu gern was dir vorhin durch den Kopf gegangen ist."
"Ähm...nicht das was du denkst das ich gedacht habe."
"Ach ja, und was habe ich gedacht das du gedacht hast?"
"Du verblutest gleich Boran!"
Also echt!
Als ich dann fertig mit dem Desinfizieren war, wurde mir klar daß ich das nicht tun konnte. Mein ganzer Körper zitterte von meinen Händen Mal abgesehen.
Plötzlich Schlang er seine Hand um meine.
"Du schaffst das, denkt einfach nicht darüber nach."
"Na gut, aber was wenn ich deinen Blinddarm an deine Haut Nähe."
"Was hast du nur mit dem Blinddarm?! Ich denke Mal so etwas ist gar nicht möglich."
"Tja, dann kennst du mich nicht."
Nach einem tiefen Atemzug, versuchte ich zu vergessen was ich gleich tun würde. Denn wenn ich es nicht tat, würde er sterben. Also riss ich mich zusammen und setzte an.
"Das ist so ekelhaft Boran."
"Kotz bitte nicht auf meine Wunde."
"Danke! Als wären die Bilder in meinem Kopf schon nicht schlimm genug."
"Du schaffst es."
Irgendwie glaubte ich ihm, so wie er es sagte gab er mir Mut.
"Na dann."