"Sag Mal wo zum Teufel bist du?"
"Beruhige dich Sam, tut mir leid das ich nicht vorher angerufen habe. Ich musste...den Kopf frei Kriegen."
"Was soll das bedeuten? Wo bist du Verdammt!"
"Ich weiß es nicht. Ich bin einfach in ein Zug gestiegen und bin los gefahren."
"Was?! Lil, was soll die Scheiße? Wovon sprichst du?"
"Hör zu Sam, ich danke dir für alles. Doch ich muss eine Zeit lang alleine sein, nachdenken was ich im Leben machen möchte. Ich kann nicht für immer bei dir wohnen."
"Sag Mal spinnst du jetzt völlig? Lil, bitte komm zurück, wir reden darüber."
Ich hielt die Tränen so gut es ging zurück.
"Ich möchte nicht reden, Versuche nicht mich zu erreichen!"
"Wenn du nicht morgen bei mir bist, verständige ich die Polizei! Ich schwöre ich tue es. Lil, du hast doch kaum Geld und deine ganzen Sachen sind hier. Wo willst du ganz alleine hin?""Das weiß ich noch nicht aber mir fällt schon was ein."
"Nein, hör zu ich weiß das die ganzen Ablehnungen dich runter gezogen haben. Doch du bist klug und findest bestimmt einen Job. Bitte, komm zurück."
Sie hatte aufgehört zu schreien, ich hörte nur die Trauer in ihrer Stimme.
"Ich werde nicht von der Oberfläche verschwinden Sam, ich komme zurück. Doch nicht in nächster Zeit. Ich brauche einfach meine Ruhe."
"Lil, ich...das ist so plötzlich passiert...ich..."
"Schon gut Sam, alles ist gut. Mir geht es gut, wirklich."
Das war die Lüge meines Lebens.
"Na gut, zurzeit bist du verwirrt. Ich lasse dir deinen Freiraum, doch melde dich in regelmäßigen Abständen, damit ich weiß das du Okay bist."
Ich sah fragend zu ihm, da es auf Lautsprecher war konnte er alles mithören. Er schüttelte nur verneinend den Kopf. Ich schloss die Augen und Atmete nochmals tief ein und aus.
"Nein ich kann nicht...will nicht. Warte nicht auf einen Anruf von mir."
"Was soll das bedeuten du willst nicht?"
Sam würde nicht locker lassen, das wusste ich. Auch wenn es mir schwer fiel müsste ich hart und gemein zu ihr sein. Zu der Frau, die ich als meine große Schwester sah."Was verstehst du darunter nicht Samantha?!"
Ich schrie und nannte sie absichtlich mit vollem Namen, das hatte ich bis jetzt nie getan.
"Lil?!"
"LASS MICH IN RUHE! Mein Leben geht dich nichts an!"
"Aber...aber Lil, du bist doch meine kleine Schwester."
"Das bin ich nicht! Du bist nicht meine Familie Sam! Nur weil du Angst vorm alleine sein hast, tu nicht so als wäre ich dir so wichtig! Lass mich in Ruhe."
Es war still in der Leitung, sie sagte nichts mehr.
"Vögel doch einfach deinen Chef weiter, dann fühlst du dich auch nicht mehr so einsam! Rufe mich nie wieder an!"Der Todesstoß! Ich legte auf und Tränen rannten mir über das Gesicht. Natürlich war es gelogen, Sam war meine einzige Familie, sie hatte mich von der Straße geholt, hatte für mich gesorgt. Hatte sogar kaum Geld von mir angenommen für die Miete oder den Ausgaben. Sie war an meiner Seite als ich mit 40 Grad Fieber im Bett lag und sie war es die mich gefüttert hatte mit warmer Suppe und nie eine Sekunde von meiner Seite gewichen war. Durch sie, erfuhr ich was Liebe war, durch sie hatte ich das Gefühl nicht mehr alleine auf dieser Welt zu sein. Sie ist meine Familie und jetzt...
Ich wischte mir die Tränen weg und schmiss das Handy neben mich auf das Sofa. Ich hasste diesen Mann, dafür daß er mich gezwungen hatte dass zu tun. Mein Herz tat weh.
Ich stand auf und er tat es mir gleich. Doch ohne ihn zu beachten, ging ich die Treppen runter, in den Raum wo er mich eingeschlossen hatte. Ich legte mich auf das Bett und schloß weinend die Augen.
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Gejagt
Mystery / ThrillerMan sagt ja jeder hat einen Doppelgänger auf dieser Welt, ich hatte mich immer gefragt ob ich meiner Begegnen würde. Das wäre ja so was von cool...dachte ich zunächst. Nie hätte ich gedacht, dass wegen meiner Doppelgängerin, ein Auftragskiller hint...