Kapitel 8 - 爆炸

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Tonys Augen öffneten sich langsam. Das staubige Licht blendete ihn. Er wollte sich den Schweiß von der Stirne wischen, da erst merkte er dass er an Händen und Füßen gefesselt war. Er hob den Kopf, sieht sich um, der Raum wurde von flatterndem Lärm gefüllt. Er erkannte den Gelbhaarigen und einen weiteren Mann vor ihm, sie musterten ihn verächtlich. Der Kollege des Blauhaarigen zielt mit einem Granatenwerfer auf ihn, Tony wusste dass er nicht abdrücken würde, die Granate hätte viel mehr als nur ihn zerstört. Erst jetzt merkte er, dass er sich in einem Helikopter befand, das erklärte auch warum es so windig war. Sein Kopf schmerzte und er blickte hasserfüllt auf die beiden Schläger vor ihm. Sie blickten nicht minder hasserfüllt zurück. Nach und nach begann auch sein Gehirn aufzuwachen und er erinnerte sich an sein Messer, das er einige Stunden zuvor dem kleinen Scharfschützen abgenommen hatte, in der hinteren Hosentasche. Sie hatten ihm die Hände auf den Rücken gebunden, das war gut. Er streckte seine Arme und prüfte ob er den Hosensack erreichte. Langsam steckte er seine Hand hinein, umschloss den Griff und zog das Messer hinaus. Beim öffnen schnitt er sich leicht in den Arm, er stöhnte auf, was seine Gegner vor ihm mit einem höhnischen Grinsen quittierten. Sie ahnten nichts. Langsam, jede unnötige Bewegung verhindernd, schnitt er den Strick um seine Handgelenke auf. Es klappte, er konnte seine Hände frei bewegen, die Füsse jedoch nicht. Plötzlich stieg der Gelbhaarige auf, lief zur Tür und schob sie auf, Wind und Kerosingeruch strömte in die Kabine hinein. der Gelbhaarige stand kaum einen Schritt von Tony entfernt vor der offenen Tür, das Panorama dahinter war Atemberaubend, doch dafür hatte Tony keine Zeit. Sie befanden sich auf etwa 3000 Metern Höhe, das war in etwa die höchstmögliche Flughöhe von Helikoptern.  Tony verschwendete keine Zeit, blitzschnell riss er die Hände hinter dem Rücken hervor und schlug sie dem Gelbhaarigem in die Kniekehle. Dieser griff nach der Tür, doch zu spät, sein Arm griff ins Leere. Mit einem Schrei segelte Tonys Feind in die Tiefe. Tony wartete keine Sekunde, er schnitt seine Fussfesseln auf. Doch auch der Mann neben dem Gelbhaarigem, dessen Schrei man noch hörte, wartete nicht. Mit einem Wutschrei stürzte er auf Tony zu. Dieser reagierte, doch zu spät. Sein Angreifer  fiel auf ihn und die beiden rutschten über den Boden des Helikopters, der jetzt schon wieder an Höhe verloren hatte. Schmerzhaft spürte Tony die Kante im Gesäss, sein Gegner lastete schwer auf ihm. Tony katapultierte seinen Ellbogen nach oben. Ein Knacken ertönte und das Gewicht verschwand von seinem Körper. Blut lief seinen Ellbogen hinunter, während sein Widersacher mit gebrochenem Kinn in Richtung Bergsohle segelte. Und der Helikopter flog weiter. Tony richtete sich stöhnend auf und sah nach vorne. Die Piloten hatten nichts gemerkt, sie hatten durch den lauten Motor keinen Kampflärm vernommen. Sie waren ahnungslos, bis ihnen den kalten Stahl im Nacken einen Schauer hinunterlaufen liess. “Zàoyīn nǐ sǐle”, schrie Tony mit hochrotem Kopf. Er grinste, da er wieder seinen Lieblingssatz sagen konnte. Dem Piloten hielt er ein Messer an die Kehle, während er dem Kopiloten eine Pistole an die Schläfe presste, das sie nicht geladen war, musste keiner der Beiden wissen, sie sollten sich nur bedroht fühlen, das reichte Tony. Ruckartig erhob sich der jüngere der Beiden, der die Glock Semi Pistol gedroht wurde und seine Faust schnellte auf Tonys Gesicht zu, doch der war schneller. Er drehte die Pistole um und schlug damit auf den sich wehrenden Pilot ein. Sein Gegner fiel mit einem Krachen auf die Instrumente, der Helikopter fing an zu schlingern. Tony griff nach dem Joystick. Ein Fehler. Der Pilot stieg aus dem Sitz und sprang mit einem grossen Schritt zur Tür. Er drehte sich im Fall und blickte hasserfüllt zu Tony hinauf, der ihm gefolgt war. Dieser wandte sich ab, er hatte im Moment andere Probleme. Er eilte zurück auf dem Pilotensitz. Er nahm den Joystick in die Hand und drückte ihn nach vorne. Der Bug des Helikopters neigte sich nach unten und beschleunigte. Tony nahm die Kabel eines Kopfhörers, aus dem immer noch Musik herausquoll, schlang sie um den Steuerknüppel und befestigte ihn so in dieser Lage. Er stieg über die Leiche, die umgekippt war und ihm aus gläsernen Augen ansah nach hinten und sah sich um. Er beugte sich unter die Sitzbank, aus der das Polster quoll. Er fand einige braune Säcke, die er öffnete. Unsorgfältig hineingestopft sah er einen bereits geöffneten Fallschirm. Tony fluchte. Er blickte schnell nach vorne, der Tote hatte sich nicht gerührt. Etwas anderes liess seinen Puls steigen und seine Atmung verschnellern. Durch die dreckige Frontscheibe sah er eine graue Wand die immer grösser wurde. Die Wand füllte nun seinen ganzen Blickbereich aus und der Himmel verdunkelte sich. Tony zögerte keine Sekunde. Mit einem Sprung war er durch die Tür geflogen, den Fallschirm krampfhaft umklammernd. Keine Sekunde zu früh, er hörte ein krachendes Geräusch, Funken versengten seine Kleidung und Gesteinsbrocken flogen hinunter. Tony spürte einen Ruck, als würde sein Arm abgerissen werden, als sich der Fallschirm öffnete. Ein grosser Feuerball erhellte die Felswand, während er unversehrt einige Meter weiter unten landete.

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