Kapitel 4 - 事故

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“Das macht 15 Yuan”, er überreichte dem Kunden den Fisch und wendete sich dem Nächsten, der in der kurzen Kolonne stand  zu. In diesem Moment sah Tony auf dem Marktplatz beim Reisstand einen gelben Rossschwanz aufblitzen. Plötzlich meinte er sich wieder in Zimmer, erst gerade aufgewacht. Vor seinen Augen sieht  er immer wieder die Hand mit dem Dolch, sich senken und dahinter ein wutverzerrtes Gesicht mit langen, gelben Haaren. Als jemand ihn etwas fragte, wurde er ruckartig in die Gegenwart zurückgerissen. Blitzschnell wurde die Umgebung von seinen Augen durchleuchtet. Hinter der kleinen Brücke, die sich zierlich über den braunen Fluss schwang, sah er gerade noch etwas gelbes aufblitzen. Er murmelte dem Mann vor dem Stand etwas entschuldigendes zu, in der Aufregung merkte er nicht dass er Englisch redete. Er liess den verwirrten Kunden stehen und rennt zu der Brücke. Langsam schlich er den beiden Gestalten nach. sie lachten Laut und vernehmlich. Als sie in ein kleines Wäldchen einbogen, lief er mehrere Meter neben ihnen im Schutz der Bäume. Irgendwann schlug der Gesprächston ins stichelnde, böse. Schliesslich fing der Mann neben dem Gelbhaarigen an zu fluchen. In diesem Moment entfernten sich die Stimmen. Tony wartete zur Vorsicht einige Minuten und schlich danach aus dem Wald auf den Weg. Dort sah er, dass in einiger Entfernung ein Trampelpfad in den Wald abbog. Er hatte die beiden verloren. Scheisse. Er fluchte, aber das nützte nichts. Schliesslich folgte er dem Trampelpfad. Im Wald wir es erfrischend kühl, trotzdem rann ihm der Schweiss in Strömen herab. Nachdem er weitergelaufen war, kam er schliesslich wieder zu Häusern. Sie lagen verstreut auf einem kleinen Hügel, zwischen ihnen wucherten immer noch kleine Wäldchen. Auf dem Hügel stand eine Kirche, sie blendete ihn mit ihrem weissen Kalkverputz. Der Turm mit einer Glocke obendrauf streckte sich keck in den Himmel. Die saubere Kirche bildete einen krassen Kontrast zu den kleinen, schmutzigen Häusern. Tony fluchte noch ein paar mal, dann kam ihm ein Gedankenblitz, plötzlich rannte er los, in richtung Kirche. Er öffnete vorsichtig die Kirchentür, Biblische Gesänge schwammen aus der Tür hinaus und umspülten Tony. Einen Moment war er wie erstarrt, dann trat er schnell hinein und schloss die Tür wieder. Schnell sah er sich um, er entdeckte eine Tür in der Nähe des Eingangs und schlüpfte hinein. Wie gedacht befand sich dahinter eine Treppe, die er hinaufsprintete. Sie knarrte und Tony hoffte, dass ihn niemand bemerkte.

Keuchend kam er auf der Glockenplattform an. Schwer atmend sah er sich um, da packte ihn eine Hand von hinten. “Was machst du da?”, kreischte eine spitze, schrille Stimme hinter ihm. Tony drehte sich um und erblickte eine lange, dürre Gestalt mit einem kümmerlichen Bärtchen. Tony murmelte irgendwas und verschwand wieder auf der Treppe. Er hatte genug gesehen, gegenüber dem Fischrestaurant sah er die beiden in einer Tür verschwinden. Über der Tür war ein Totenschädel befestigt.

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