Das Wasser des Sees war kalt, kaum drei Meter tief und dunkel.Die Berge spiegeln sich darin wieder und Fischer warfen in der frühen Morgenstunde ihre Netze hinein. Die Sonne schien und am Himmel waren keine Wolken zu sehen. Es war ein perfektes Postkartenidyll. Bis jetzt. Brutaler Motorenlärm zerschnitt die Stille. Der schwarze Rumpf des Motorbootes drängte das Wasser zur Seite. Tonys schwarze, gelockte Haare flattetern im Wind, während er mit hoher Geschwindigkeit über das Wasser schoss. Er bemerkte das zweite Boot erst, als es nur einige Meter vom Heck seinem Boot entfernt war. entfernt. Seine Hände umklammerten das Lenkrad des schwarzen Ungetüms. Hinter ihm zielte Cheetah mit seinem Sturmgewehr auf ihn. Tonys Schiffsmotor heulte auf, als dieser von einem Kugelhagel getroffen wurde. Der Tausend PS Motor zeigte seine Stärke aber immer noch, trotz dem Beschuss des CIA-Agents. Der Boden unter Tony vibrierte. Er musste handeln. Seine Gegner schlossen immer näher zu ihm auf. Die Distanz der beiden Rennboote wurde auf dem dunklen See immer kürzer. Tony handelte, eine Zehntelsekunde nachdem er den Geistesblitz hatte. Er zog das Boot in eine lange und gezielte Rechtskurve hinein. Cheetah handelte jedoch auch. Und schoss in die Falle hinein. Mit einer schnellen Handbewegung riss er den Fahrer von seinem Steuer weg und ergriff selber das Ruder. Der Fahrer taumelte nach hinten und blieb dort regungslos liegen, da ihn der rasche Ruck so überraschte, so dass er seinen Gleichgewichtssinn verlor. Cheetah übernahm jetzt das Kommando und wollte die Kurve abkürzen, so wie es Tony gedacht hatte und sein Boot neigte sich gefährlich nach Links. Er sah das rostige Wrack, das einen halben Meter aus dem Wasser ragte zu spät. Sein Bootsrumpf knallte dagegen, Cheetah wurde nach vorne geschleudert und landete direkt auf Tony Boot. Nach einigen Sekunden hatte er sich wieder gesammelt und schenkte dem Boot, auf dem er eben noch gewesen war und jetzt am Sinken war keine Beachtung mehr. Er zielte mit seiner Waffe auf Tonys Kopf und grinste dabei. Er zögerte einen Moment zu lange, da Tony sich ruckartig umdrehte und das spitze Messer direkt zwischen seine Augen warf. Cheetah schielte seine Todesursache noch kurz an, bevor er mit einem Röcheln auf dem Boden zusammenbrach. Seine Waffe, ein sehr gut ausgestattetes Sturmgewehr landete im hohen Bogen in Tonys Boot. Dieser atmete auf und nahm die neue Waffe dankbar entgegen. Er fuhr zurück zu dem Bug, legte an, stieg aus und sah sich um. Er musste zum Tempel. Er musste. Er wusste nicht wieso, es war eine Gewissheit, die auf seinem Kopf lastete wie ein dunkles Tuch. Er sah sich um und sah, dass der schwarze Range Rover immer noch da war, wie er ihr abgestellt hatte. Es wurde hell , als er in den Wagen stieg. Einige Zeit später fuhr er mit dem Auto durch die Strassen in Richtung Norden. Tony war in Gedanken, als er auf ein Motorrad zufuhr, das am Strassenrand stand. Auf dem Sitz sass ein Mann, der genau so gekleidet war, wie den Mann, von dem er vorher die Waffe abgenommen hatte. Erst als er eine Waffe zückte und begann auf den Wagen zu schiessen, wurde Tony auf ihn aufmerksam. Die schwarz getönte Scheibe zerbrach nach einem weiteren Kugelhagel und Tony duckte sich tiefer runter, um nicht getroffen zu werden. Der Typ, der ohne wirklich zu zielen auf den Range Rover schoss war alleine und wirkte hilflos, als Tony auf ihn zu raste. Erst kurz bevor er bei dem Motorrad ankam, bremste er abrupt ab, stieg aus, nahm das Sturmgewehr und zielte. Er drückte ab und exakt eine Achtelsekunde später war der Mann tot. Gelassen stiess Tony ihn mit einem Fusstritt von dem Motorrad und setzte sich selber drauf. Wenn er immer sein Fahrzeug wechselte, wussten seine Gegner nicht, auf was sie schiessen mussten. Mit hoher Geschwindigkeit düste er die Strasse weiter entlang. Es war eine Zweitaktenduro mit gigantischen Federwegen, der Motor heulte auf als Tony den Gasgriff umdrehte. Er schoss direkt auf eine kleine Strassensperre der Qūzhújiàn hinein, er erkannte die beiden Männer an ihrer Maske. Sie hatten ein Blockade aus zwei Containern aufgebaut. Wenn er anhalten würde, wäre alles umsonst gewesen. Kurz vorher erwachte er aus seinem Tagtraum. Die zwei Leute hinter der Sperre bemerkten ihn, Kugeln pfiffen um seine Ohren. Tonys Gehirn schaltete augenblicklich. Anhalten war keine Option. Gerade rechtzeitig erkannte er eine Rampe neben der Strasse. Er riss die Enduro herum und schoss auf die Rampe zu. Der hochgezogene Auspuff versengte sein Knie. Er hatte sich entschieden, er konnte nicht mehr bremsen. Am Rand der Rampe riss er das Vorderrad hoch. Die Holzrampe knackte bedrohlich, doch sie hielt. Und Tony flog. Während der Motor durchdrehte sprang er über die Sperre. Sein Atem beschleunigte sich als er sah dass ein grosser Bus auf ihn zufuhr. Tonys Vorderrad war auf gleicher Höhe wie das Dach des Busses. Wieder zog er das Lenkrad nach oben. Es war Knapp, sehr knapp. Der Unterfahrschutz krachte mit einem metallischem Geräusch auf die Dachkante. Er hatte es geschafft. Tony lachte, immer noch auf dem Dach des Busses. Er beschleunigte und fetzte so über den Bus. Nachdem er hinuntergesprungen war, befand er sich endlich wieder auf offener Strasse. Und dann sah er ihn.
Den Tempel.Das Ziel seiner Rache.
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Qūzhújiàn
ActionAnthony Davies will mit seiner Freundin eigentlich nur in Miami seinen Urlaub geniessen, aber eine unheimliche chinesische Terrororganisation macht ihm diesen Plan zunichte. Als Rachefeldzug verfolgt Tony die Spur ubd landet in einem kleinen Bergdor...