Liebes Tagebuch | Teil 3 - Das Treffen

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Elias PoV

Die Woche ging tatsächlich sehr schnell vorbei und bald darauf ist es auch schon Samstag.

In der Nacht habe ich vor Nervosität kaum Schlaf gefunden, aber meine Vorfreude ist so groß, dass ich die Müdigkeit kaum spüre.

Die Minuten vergingen nur schleichend, aber irgendwann wurde es Zeit, dass ich mich für das Date fertig mache.

Date. Wie schön das klingt. Ich hoffe jetzt schon, dass es nicht nur bei dem einen bleiben wird, sodass wir noch viele Dinge zusammen erleben können.

Die Frage bezüglich der Kleidung klärt sich schnell, denn ich habe mir die ganze Woche über Gedanken gemacht. Letztendlich habe ich mich für eine einfache blaue Jeans, ein schlichtes schwarzes Shirt und schwarze Turnschuhe entschieden. Dann nur noch schnell meine dunkelblonden Haare nach hinten geelen und schon bin ich fertig.

Ganz schlicht und doch schön.

Wie abgesprochen klingelt Nate Punkt vierzehn Uhr an der Haustür. Ich haste schnell die Treppen herunter, bevor meine Mum die Tür öffnet und peinliche Fragen stellen kann.
Und nein, ich bin nicht gestolpert und die Stufen hinabgesegelt. Einmal habe ich auch Glück im Leben. Oder eher zwei Mal, wenn man das bevotstehende Treffen dazuzählt.

Ich mache also ganz entspannt die Tür auf. Zumindest hoffe ich, dass ich nach außen hin so wirke, denn mein Herz droht innerlich vor Aufregung aus der Brust zu springen denn Nate hat wieder sein süßes Lächeln im Gesicht, bei dem ich jedes Mal schmelzen könnte.

,,Hallo Elias, schön dass es heute geklappt hat.", begrüßt er mich auch sogleich, doch ich bringe nur ein knappes ,,Hey.", heraus.

,,Da heute schönes Wetter ist, würde ich vorschlagen, dass wir uns ein Eis holen und dann durch den Park spazieren könnten?", fängt Nate auch sofort an, mir von seinem Plan zu erzählen, gegen welchen ich rein gar nichts einzuwenden habe.

Als dies geklärt ist, laufen wir schweigsam bis zur Eisdiele, die sich nur knapp fünf Gehminuten von meinem Haus entfernt befindet.

Dort angekommen, erwartet uns auch schon eine kleine Warteschlange, sodass ich ein wenig Denkzeit für die Entscheidung in Bezug auf die Eissorten bekomme.

Braucht ihr auch immer so lange, um euch zu entscheiden? Und wenn ihr dann dran seit mit der Bestellung, dann ändert ihr eure Entscheidung in der letzten Sekunde doch noch einmal ändert. Hand aufs Herz, am Ende nimmt man trotz langen Überlegungen doch immer die selben zwei Sorten Eis.
Zumindest ist dies bei mir der Fall.

Jetzt sind wir gleich dran und ich habe mich immer noch nicht entschieden.

,,Welche Sorten nimmst du?", fragt mich Nate auch sogleich.

,,Bin mir noch nicht sicher. Wahrscheinlich Joghurteis und Zitrone. Vielleicht auch Mango? Oder Cookies? Neee, doch lieber Joghurt und Mango. Und du?", texte ich ihn zu und ohrfeige ich mich innerlich. Warum muss ich auch immer so viel labern?

Ich bin so mit meiner Entscheidung beschäftigt, dass ich Nate gar nicht zugehöre, was mir für einen kurzen Moment leid tut. Was man nicht alles tut für Essen...

Gleich darauf sind wir auch dran und Nate bestellt sich eine Kugel Schokoeis und eine Kugel Minze. Ob seine Lippen dann wohl genauso süß schmecken?

Nein, aus. Böser Gedanke.

Ich bleibe dann doch bei meiner Entscheidung für Mango und Joghurteis und wir machen uns nach dem Bezahlen auf den Weg in den Park, welcher ebenfalls nicht weit entfernt ist.

Beim Laufen merke ich, wie Nate immer näher an mich heranrückt und plötzlich spüre ich seine Hand, die meine leicht berührt. ,Oh Gott, ganz ruhig bleiben Elias, atmen, einfach immer weiter atmen', spreche ich wie ein stilles Mantra vor mich hin.

Seine Finger berühren immer noch meine Hand, aber ich traue mich nicht, seine Hand richtig zu umschließen.
Als ob er meine Gedanken gehört hätte, greift er plötzlich richtig zu, sodass seine Hand meine hält.

Es fühlt sich wunderbar an, mit diesem wundervollen Jungen Händchen haltend durch den Park zu spazieren, zu reden und Eis zu essen.
Jetzt wünsche ich mir wirklich, dass der Tag nie enden wird.

Wir reden noch ein wenig über Gott und die Welt und bald darauf kommen wir an einer Bank an, die Nahe am Flussufer steht. Während wir die letzten geschmolzenen Eisreste aufessen, lauschen wir den Geräuschen des Parks und die des Flusses, was echt wirklich entspannend ist. Hier gibt es nur die Natur, Nate und mich.

Es ist einfach perfekt.

Nate greift wieder nach meiner Hand und zieht sie diesmal auf sein Bein.

Atme, Elias, atme.

Es ist fast schon zu perfekt.

Mit langsamen Bewegungen malt er kleine Kreise auf meinen Handrücken, was mir viele kleine, angenehme Schauer über den Rücken jagt.

Oh Gott, fühlt sich das gut an.

Dieser Junge ist so toll.

Dann unterbricht Nate meine Gedanken: ,,Ich hätte nie gedacht, dass es so schön sein kann, einfach nur irgendwo herumzusitzen und zu reden. Mit dir ist das echt angenehm und entspannend." Danach sieht er mir abwartend in die Augen und setzt sein bezauberndes Lächeln auf, sodass ich auf der linken Wange ein kleines Grübchen erkennen kann.

Ohne nachzudenken strecke ich meinen Arm aus und streiche sanft mit den Fingern darüber. Seine Haut unter meiner fühlt sich wahnsinnig weich an.

Ruckartig ziehe ich meine Hand weg. Oh Gott, was habe ich da gerade getan? Peinlich berührt schaue ich auf den schmutzigen Boden vor mir.

Nate greift wieder nach meiner Hand und dreht mit der anderen mein Gesicht wieder in seine Richtung, sodass ich ihn direkt ansehe.

,,So etwas muss dir doch nicht peinlich sein. Ganz im Gegenteil, ich fand das gerade voll schön. Kannst du es noch einmal tun?", fragt er mich und nun ist er der schüchterne von uns beiden.

Ich bringe nur ein aufgeregtes Lächeln zustande und wiederhole meine Tat.

Nate schließt langsam die Augen und gibt sich meinen Berührungen volllommen hin.

Je mehr ich über sein Gesicht streichle, umso mehr fängt mein ganzer Körper an zu kribbeln. Was er wohl gerade denkt? Dieser Junge ist so wunderschön...

Dann scheint er sich nicht mehr zurückhalten zu können und kommt mir mit seinem Gesicht langsam näher.

Reflexartig schließe ich ebenfalls die Augen.

Mein Herzklopfen erreicht seinen Höhepunkt. Zu recht, denn den Bruchteil einer Sekunde später spüre ich Nates weiche Lippen auf meinen.

Und ab diesen Zeitpunkt kann ich mich selbst auch nicht mehr beherrschen und erwidere mit sanftem Druck den Kuss.

Boyxboy OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt