Sexgott (incl. Lemon)

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Es ist mal wieder einer dieser zähen Abende, die es oft mitten in der Woche gibt und wo die Bar so gut wie leergefegt ist, denn die meisten sind noch auf Arbeit oder so müde von ihrem Job, dass sie keine Lust mehr haben, um um diese Uhrzeit noch auszugehen.

Was ich nur allzu gut verstehen kann.

Tagsüber gehe ich zur Uni und abends, wenn die meisten vor dem Fernseher hängen, gehe ich in die Bar und verdiene mir durch Kellnern ein paar weitere Scheinchen.

Gerade schenke ich dem schon halb besoffenen, älteren Herren ein weiteres Glas mit dem kalten Bier ein und stelle es ihm mit einem lauten Knall auf die Theke, sodass ein wenig Schaum über den Rand läuft.
Der Mann, der ziemlich müde und älter aussieht, als er wahrscheinlich ist, setzt den Krug an seine Lippen und schüttet sich die Hälfte des Inhalts in den Rachen.

,,Gibt es mal wieder Stress zu Hause?", frage ich ihn kumpelhaft, auch wenn ich wahrscheinlich nur halb so alt bin wie er, aber da er regelmäßig hier her kommt und ein gutes Trinkgeld gibt, springe ich über meinen Schatten und lehne mich näher zu ihm herüber, wodurch mir ein unangenehmer Geruch in die Nase steigt.

,,Ja, meine Alte ist mal wieder ausgetickt, weil ich wieder einmal einen Männerabend bei uns zu Hause veranstaltet habe, denn sie kann meine Freunde absolut nicht leiden."

Ich kenne seine Frau vom Sehen her und ich kann sagen, dass ich mich lieber nicht mit der anlegen will.

Aber zum Glück habe ich diese Frauenprobleme nicht am Hals. Frauen interessieren mich zwar, aber ich würde eher mit einem Jungen eine Bindung eingehen als mit einer Frau.

Die Tür geht auf und herein kommt ein ziemlich großgewachsener Junge, dem ein wenig Schnee im Haar klebt und dessen Wangen vor lauter Kälte gerötet sind.
Seine Augen strahlen blau, aber seine vollen, roten Lippen sind aufeinander gepresst. Durch sein langes Pony, welches er sich immer wieder aus dem Gesicht streicht, wirkt er unfassbar jung.

Erschöpft lässt sich der Junge auf einen Hocker an das andere Ende des Tresens fallen und bestellt einen doppelten Whisky bei mir.

,,Bist du überhaupt schon alt genug dafür?", grinse ich und versuche, seine Laune ein wenig zu bessern, aber er schaut mich nur aus zusammengekniffenen Augen an.

Okay, ich gebe zu, dass ich sehr oft solche Kommentare von mir gebe, ohne vorher darüber nachzudenken.

,,Gib mir einfach einen, okay?", antwortet er schnippisch."

,,Ruhig, Kleiner. Du bekommst ja schon einen."

Schnell fühle ich ein kleines Gläschen und drücke es ihn in die Hand und sofort verschwindet der Inhalt in seinem Mund.

,,Noch einen.", verlangt er und fragend stelle ich einen weiteren vor ihn auf den Tisch, doch diesmal spielt er nur an dem Rand herum, ohne davon zu trinken.

,,Außerdem bin ich größer als du.", flüstert er plötzlich.

Auffordernd komme ich um den Tresen herum und stelle mich vor ihm hin und als er ebenfalls auf den Beinen ist, muss ich meinen Kopf leicht in den Nacken legen, damit ich den Jungen in die Augen sehen kann.

,,Ich hatte recht. Was bekomme ich dafür?", fragt er und grinst mich plötzlich an, sodass ich für einen kurzen Moment die Fassung verliere.
Das Lächeln steht ihm gut. Er sollte echt öfter mal die Mundwinkel nach oben ziehen.

,,Ähm, was?", frage ich leicht verwirrt.

,,Ich hatte recht in der Annahme, dass ich größer bin als du. Was bekomme ich als Belohnung?", fragt er mich schüchtern, aber ich glaube, auch einen gewissen Trotz in seiner Stimme zu erkennen.

Boyxboy OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt