Broken | Teil 1 - Was damals geschah (incl. Lemon)

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,,Aiden, jetzt warte doch mal!", rufe ich meinem ehemaligen besten Freund zu, doch dieser tut so, als hätte er mich nicht gehört und läuft schnell den Gang hinunter.

,,Man, Aiden, du weißt, ich bin nicht so schnell! Warte doch mal kurz und gib mir eine Chance!", sage ich verzweifelt.

Ein Jahr. Ein ganzes Jahr lang habe ich ihn nicht gesehen und jetzt rennt er immernoch vor mir weg.

,,Wir können doch über alles reden!"

Plötzlich hält er an, sodass ich fast in ihn hineingerannt wäre.

,,Ich will nicht mit dir reden, Schwuchtel. Du hast alles kaputt gemacht!", wirft er mir vor.

,,Warum hast du einfach deine Handynummer gewechselt? Du warst für ein Jahr im Ausland und wir konnten kein einziges Mal unser Problem klären. Es ist logisch, das ich dich nicht zwischendurch mal besuchen kann. Obwohl, so wie du gerade reagierst, kann ich froh sein, dass ich dir nicht nachgereist bin. Das Geld konnte ich mir wirklich sparen.", merke ich traurig an.

Kurz schaut er mich sanft an, aber schnell wird sein Blick wieder wütend.

,,Außerdem wolltest du es doch auch."

Das hätte ich wohl lieber nicht sagen sollen, denn jetzt kommt er bedrohlich auf mich zu.

,,Wir beide waren echt betrunken und das war einfach nur ein Ausrutscher.", versucht Aiden sich herauszureden.

,,Ein Ausrutscher also? Ernsthaft, Aiden? Ein Ausrutscher? Und wegen eines angeblichen ,Ausrutschers' machst du unserer Freundschaft kaputt?", frage ich ungläubig.
,,Außerdem warst du angetrunken und ich noch relativ nüchtern, das macht ein großen Unterschied.", füge ich hinzu.

,,Alkohol hin oder her. Ich hätte unsere Freundschaft schon nicht beendet, aber du hast alles versaut, indem du mir unbedingt sagen musstest, dass du dich in mich verliebt hast. In mich! In deinen besten Freund! Das ist widerlich, Luke!", wirft er mir vor.

Meine Augen brennen und füllen sich mit Tränen, die auch sofort über meine Wange laufen.

,,Du findest mich also eklig, nur weil ich auf dich stehe? Aber wenn ich in jemand anderen verliebt wäre, wäre es dir egal - bin ich dir egal? Weißt du was, Aiden? Du kannst mich mal.", schluchze ich und renne an ihm vorbei, während ich ihn leicht zur Seite schubse.

Hätte ich gewusst, wie sehr ein Abend das Leben verändern kann, hätte ich so einige Dinge anders gemacht.

***

Ein Jahr vorher

Ein Klingeln reißt mich aus dem Schlaf und müde greife ich nach dem Handy auf meinem Nachtschrank.

,,Hallo?", frage ich und halte bei dem Geschrei meines besten Freundes das Handy ein Stück vom Ohr weg.

,,Luke! Wo zum Teufel bist du?",

,,Ich - "

Aber er lässt mich gar nicht ausreden: ,,Sag bloß, du bist noch zu Hause."

,,Ja, bin ich. Wieso?", frage ich verwirrt und mein bester Freund seufzt verzweifelt.

,,Wir wollten uns doch eher treffen, um für Emma die Überraschung vorzubereiten."

Stimmt, jetzt wo er es sagt, fällt es mir wieder ein.

,,Aber es ist doch erst siebzehn Uhr."

Siebzehn Uhr?

Verdammt, um diese Zeit wollten wir eigentlich schon alle im Restaurant sein um den Nachmittag ausklingen zu lassen - den ich natürlich wegen meines Mittagsschlafes verpasst habe.

Boyxboy OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt