Kapitel 20

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Arthur sah sie verwundert an. Den Leichnam hatte man inzwischen fortgeschafft, nichts deutete auf den tragischen Tot hin. "Du hast dich wie eine Luna verhalten. Wow." Sie wurde leicht rot, wissend, dass das eine große Ehre war. Doch sie würde niemals die Luna hier werden, denn dafür müsste sie ihren Cousin heiraten, und dass ging ja mal gar nicht! Sie nickte ihm dankend zu, dann bereitete sie sich wie die anderen auf die Beerdigung vor. Diese war sehr schnell organisiert worden, denn sie verläuft etwas anders als bei "menschlichen" Beerdigungen. Sie waren bunter, niemand trug schwarz und alle zogen schöne, farbige Klamotten an. Man wollte demjenigen Ehre erweißen, denn er war nun zu seinen Ahnen gegangen und trohnte auf seinem rechtmäßigem Platz zwischen seinen Großvätern und Urgroßvätern. Lyra trug eine Jeans, eine blau-weiß gestreifte Bluse und graue Stiefel. Viel Ahnung von Mode hatte sie nicht, doch sie lief auch nicht wie ein Schlumpf herum. Bei der Feier sagte niemand traurige Dinge, sondern es wurden Geschichten und die großen Taten desjenigen erzählt. Es wurde spät, sie musste nach Hause. Diese Nacht würde sie durchschlafen können, da war sie sich unbewusst sicher. Also lief sie mach Hause, umarmte ihre Mutter (ihr Vater war auf Dienstreise). "Hey Krümelchen, willst du noch was essen?" fragte sie sie. "Nein danke, ich habe bei Freunden gegessen." Ihre Mutter schaute verwirrt, doch da war Lyra schon die Treppe rauf und in ihrem Zimmer. Sie zog sich um, putze Zähne und stieg erschöpft in ihr Bett. Trotz der Müdigkeit konnte sie nicht schlafen, es ging einfach nicht. Sie musste die ganze Zeit an ihre Tante Jeven denken. Doch irgendwann gegen Mitternacht nickte sie doch ein. Das letzte was sie vernahm war der Mond, der durch ihr Fenster schien, das Rascheln von Laub in den Bäumen und das Heulen der Wölfe, die sich so von ihrem Rudelmitglied verabschiedeten. Es war eine perfekte Harmonie.

Die Herrin des Waldes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt