Kapitel 25

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Ihre Füße trappelten über den Boden. Der Wald war dunkel, kalt und ungemütlich. Sie hetzte weiter, sie musste ihrem Cousin und Freund helfen. Hinter sich waren ihre unbekannten Verfolger, sie rannte schneller. Das Rudelhaus kam näher, sie sah die Schlacht. Doch bevor sie noch näher kommen konnte hörte sie mehrfaches schmerzhaftes Aufjaulen. Es kam eindeutig von Arthur's Rudel. Sie rannte, soweit dass möglich war, nich schneller. Doch da stand sie nun. Um sie herum lagen viel zu wenige schwarze Leichen und zu viele Braune, Graue und Sandfarbene Pelze. Sie schluckte. Ein röcheln machte sie aufmerksam, langsam drehte sie sich um. Dort lag er. Blut quoll aus seinem Mund, eine Wunde klaffte an seiner Brust. Er musste doch heilen, oder? Sie sackte neben ihrem sterbenden Cousin zusammen. Tränen flossen ihr Gesicht hinunter, die Welt schien stehen geblieben zu sein. Sie strich vorsichtig über seinen Kopf, versuchte ihn zu beruhigen. Er sah sie nocheinmal aus strahlend blauen Augen an, dann wich sein glanz. Die Augen wurden stumpf, die Lieder schlossen sich. "Nein," flüsterte sie entsetzt. "Nein!" Schrie sie. Er war alles was ihr je bedeutet hatte, vielleicht sogar noch mehr als ihre Eltern. Weitere Tränen rollten, sie fing an zu schluchzen. Sie drehte sich um, denn sie hatte ein Geräusch vernommen. Doch da stand niemand. Als sie sich wieder umgedreht hatte, stand da Arthur. Trotz seiner Wunden war er aufgestanden und funkelte sie aus schwarzen Augen an. Sein Gesicht verzog sich zu einem Grinsen, doch dann veränderte es sich und es wurde zu Jeven's.
Panisch schrie sie auf, und noch im selben Moment war sie aufgewacht.
"Es war nur ein Traum" redete sie sich ein. Doch das ungute Gefühl dass ihr Traum wahr werden würde beunruhigte sie. Sie welzte sich noch etwas in Bett, dann reichte es ihr und sie stand auf. Sie schnappte sich ihre Rüstung, sicher ist sicher, und verschwand aus dem Fenster. Ihrem Bein ging es besser, es schmerzte nur noch kaum merklich und verheilt war die Wunde auch. Die Salbe hatte den Heilungsprozess beschleunigt. Sie sprang nach unten und joggte in eine unbestimmte Richtung los.

Die Herrin des Waldes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt