Kapitel 22

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Dem ersten Sprang Sie auf den Rücken und landete neben dem zweiten. Sie boxte ihn auf die empfindliche Nase, was ein Jaulen hervorbrachte. Der dritte biss sie in ihr Bein, es blutete stark. Doch auch diesem Schlug sie eins auf den Kopf, sodass er bewusstlos zu Boden sank. Sie humpelte so schnell es ging zu ihrem Haus. Sie schloss die Tür und rutschte an ihr herunter. Das Bein blutete stärker, durch die Belastung vom Laufen war es nicht besser geworden. Sie hievte sich hoch und ging in ihr Bad. Es klopfte an ihrer Tür, doch sie konnte jetzt nicht. Ihr Bein war immernoch blutig und sie wollte es grade säubern. Das Klopfen wurde energischer, sie rief genervt:"Ich kann jetzt nicht, ich bin grade aus der Dusche!" Sie hörte beschämtes Husten hinter ihrer Zimmertür, und endlich war es ruhig. Sie entfernte das Blut, holte sich einen Verband und etwas Salbe und schmierte erst fett Salbe drauf und klatschte den Verband drüber. Sah aus wie neu. Bis auf das ihr Bein leicht zerfleischt war. Sie zog das Hosenbein wieder an seinen Platz und öffnete ihre Zimmertür. Doch niemand war da. "Huuuuuuhu!" rief sie ins Haus. Keine Antwort. Komisch, sonst war eigentlich immer schon jemand da. Sie machte sich nicht weiter Gedanken und nahm sich ihre Hausaufgaben vor. Sie hörte ein Rumpeln was eindeutig über ihr war. Leise schlich sie zu ihrem Fenster. Doch diesmal würde sie vorsichtiger sein, schließlich hatte sie beim letzten mal fast ihren Verwandten ermordet. Sie sah nach oben, doch dort saß nicht wie erwartet ihr Cousin, sondern eine der schwarzen Besten von Jeven. Es sah sie aus schwarzen, bösen Augen an und knurrte. Dann sprang es auf sie zu, sie war so überrascht dass sie einfach nach unten sackte, anstatt vernünftig auszuweichen. Das schwarze Etwas sprang durch die Dachluke, diese war jedoch etwas klein. So blieb das Höllentier vorerst stecken und sie konnte sich verteidigen. Sie schaute sich um. Ihr Dolch müsste noch in ihrem Badezimmer liegen. Sie beeilte sich ihn zu holen, was ihr jedoch die Verletzung erschwerte. Als sie wiederkam war ihr Gefanger entwischt und nur ein bisschen Blut am Fensterrahmen deutet auf seinen unerwünschten Besuch hin. Sie atmete auf. Sie hatte es noch nie gemocht andere Wesen, egal welch bösartiger Natur sie auch waren, umzubringen. Danach fühlte man sich schlecht, schmutzig, schuldig. Hier konnte sie dem aus dem Weg gehen. Sie kümmerte sich weiter um ihre Hausaufgaben, bis sie schliesslich zu "ihrem" Rudel aufbrach. Es würde sicherlich ein schöner Restnachmittag werden. Die Sonne schien, und der Himmel war klar. Sie legte ihrem Vater noch eine Notiz hin, dass sie bei Freunden war, dann spazierte sie gemütlich los. Es gab ja schliesslich keinen Grund zur Eile.

Die Herrin des Waldes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt