Kapitel 3

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Remus Pov.

Ich blickte Luna nach. Anscheinend war sie verärgert, dass Tatze und Krone ihren neuen Freund beleidigt hatten. Wie aus Reflex lief ich ihr nach. Gerade sah ich noch ihre nachtschwarzen Haare in der Toilette der maulenden Myrte verschwinden. Ich wäre ihr ja gefolgt, aber ins Mädchenklo durfte ich nicht. Also drehte ich mich um und lief zurück zu den anderen.

Luna Pov.

Ich rannte in die Toilette, ohne zu überlegen. Drinnen lehnte ich mich an die Tür und sank daran herab. Es verletzte mich, wie die Severus behandelten. Warum konnten sie ihn nicht in Ruhe lassen? Er war doch eigentlich ganz okay...

Plötzlich riss mich eine schrille Mädchenstimme aus den Gedanken. Ich schreckte auf und erblickte ein Mädchen mit Brille umd zwei Zöpfen. Sie war leicht durchsichtig und silbern. Sie schwebte einige Zentimeter über dem Boden.

"Wer bist du?", wollte sie wissen. Sie blickte mich fragend an. Ihr Mund war etwas schmollend verzogen. Langsam erhob ich mich wieder. "M-mein Name ist Luna... wer bist du?", ich lächelte sie etwas an. "Mein Name ist Myrte... aber man nennt mich immer die... maulende Myrte!", jammerte sie. Mitfühlend blickte ich in ihre Augen. "Hey, Myrte. Hast du etwas Zeit, mir zu erzählen, was dich bedrückt?", schlug ich freundlich vor. Etwas Unterhaltung konnte ja nicht schaden und ausserdem hatte ich wirklich Mitleid.

Überrascht sah sie mich an. "D- das wäre toll. Bisher hat man mich nur aufgezogen..." Sie setzte sich (zumindest insofern es für einen Geist möglich war) auf den Boden und ich liess mich neben ihr sinken.

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Nach einiger Zeit, hatte sie sich den Kummer von der Seele geredet. Sie lächelte mich an. "Danke, Luna. Oh, ich glaube, du musst zum Essen!", meinte sie und zeigte auf meine Armbanduhr. Ich schreckte hoch und öffnete die Tür. Als ich zurückblickte, rief ich ihr noch zu: "Bis bald, Myrte! Ich komme dich besuchen." Dann verschwand ich in Richtung der grossen Halle.

Als ich ankam, ah ich mich um. Eigentlich wollte ich mich zu Lily und Alice setzen, da kam auch schon Remus auf mich zu.

"Luna! Es tut mir leid wegen Snape... weisst du... wir haben schon eine jahrelange Feidschaft hinter uns", murmelte er und seufzte. "Schon okay...", antwortete ich lächelnd,"aber mischt euch nicht ein, mit wem ich mich anfreunde!" Er nickte eifrig, also setzte ich mich zu den Rumtreibern. Ich hatte versehnlich zwei Schullektionen geschwänzt, was aber nicht allzu schlimm war. Glücklicherweise vertrug ich mich wieder mit den Jungs.

Als das Mittagessen vorüber war, wurde ich von James und Sirius zur Seite gewunken. Ich lief zu ihnen. Sie grinsten mich vorfreudig an. Sirius flüsterte: "Wir haben eine Idee, für einen genialen Streich. Aber wir brauchen Hilfe." Die Jungs grinsten schelmisch, so auch ich. "Ich bin dabei!", willigte ich ein.

Als sie mich in den Plan eingeweiht hatten, schlichen wir uns vor das Büro der VGDDK Lehrerin, Porfessor Clemens. Sirius blickte sich um, dann warf er magische Feuerwerkskörper den Gang entlang. Schnell versteckten wir uns hinter einer Säule und kurz darauf kam die Professorin auch schon aus ihrem Büro gerannt. Schnell schlichen wir durch die offene Tür und traten an einen rumpelnden, zitternden Schrank. Die Jungs sahen mich an. Als ich verstand, richtete ich meinen Zauberstab auf das Schloss und murmelte: "Alohomora!"

Kurz darauf sprangen die Schranktüren auf. Vor mir erschien plötzlich ein Mann in einem weissen Kittel. In seiner Hand hielt er eine Spritze, in der rotes Blut enthalten war. Mit einem fiesen Grinsen streckte er mir seine spitzen, gelben Zähne entgegen. Auch wenn ich wusste, dass es nur ein Irrwicht war, lief mir ein Schauer über den Rücken. Schnell rannte ich aus dem Büro, der Irrwicht folgte mir, so auch die Jungs. Ich hatte den Irrwicht abgehängt, der sich unter den Schülern ein neues Opfer aussuchte. Ich lehnte mich an eine Wand, Sirius und James lachend neben mir. Gegenseitig gaben wir uns High Fives. "Du hast ja tatsächlich Eier, Sanguis!", lachte Sirius, woraufhin ich ihm in die Schulter boxte.

Irgendwann wurde der Irrwicht von Professor Clemens wieder eingefangen und der Schrank wurde magisch verschlossen.

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Erzähler Pov.

In den nächsten Tagen war alles ruhig und friedlich. Ausser zwei Schüler. Der Vollmond rückte immer näher, was ihnen sehr zu schaffen machte. Bleiche Haut, schlaflose Nächte und motivationslose Tage gehörten für sie zur Routine. Schliesslich waren es nur noch drei Tage bis zum Vollmond.

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Luna Pov.

Ich stand stöhnend auf. Meine Knochen schmerzten bis ins Mark, meine Augen waren blutunterlaufen und meine Haut hatte die Farbe einer weissen Wand. Als ich in den Spiegel blickte und mich bertachtete, seufzte ich leise. Aber beschweren wollte ich mich nicht. Schnell machte ich mich auf den Weg zum Frühstück. Ich setzte mich neben Remus, der mindestens genauso bleich war wie ich.

"Hey, Remus!", begrüsste ich ihn. Er schreckte aus den Gedanken hoch und sah mich an. "Alles okay? Du siehst blass aus...", fragte ich und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er versuchte ein Lächeln aufzuzwingen, was ihm jedoch nicht gelang. "J-ja... alles in O-ordnung...", nuschelte er.

Ruf der Nacht - Rumtreiber ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt