Kapitel 25

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Erzähler Pov.

Nick wurde von der Schule verwiesen. Er lebte noch knapp. Eigentlich hätten James und Sirius dafür Ärger bekommen sollen, aber Mcgonagall und Dumbledore konnten verstehen, dass sie ihre beste Freundin schützen wollten. Nun waren zwei Tage vergangen.

Mcgonagall Pov.

Streng blickte ich auf die drei Jugendlichen vor mir. "Was habt ihr heute für eine Ausrede, warum ihr Filchs Büro in die Luft gesprengt habt?", wollte ich wissen.

Luna begann zu erklären: "Wissen sie, Professor, das war so: wir wollten eigentlich eine Schlingpflanze auf seinen Stuhl zaubern. Aber dann war der ganze Raum voller Gestrüpp. Wir sahen keinen Ausweg mehr und haben dann einfach den Raum explodieren lassen!"

Etwas schmunzelnd rollte ich mit den Augen. "Ihr hättet die Pflanzen auch einfach wegzaubern können!", erklärte ich ihnen. Doch sie schüttelten einfach nur den Kopf.

"Für jeden von euch zehn Punkte abzug für Gryffindor!", meinte ich gnädig.

Dieses Sanguis-mädchen war mir ein Rätsel. Sie war freundlich, lebensfreudig und einfühlsam. Andererseits machte sie sehr viel Quatsch, wodurch aber ihre Noten, sowie bei Black und Potter, nicht beeinträchtigt wurden.

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Luna Pov.

Gerade war ich auf dem Weg zu Verwandlung. Da ich etwas spät dran war, lief ich zügig voran. Meinen Blick hatte ich auf den Boden gesenkt.

Auf ein Mal prallte ich gegen eine andere Person. Eigentlich wäre ich hinten raus auf den Boden gefallen, aber diese Person fing mich gesckickt auf.

Es war ein Junge aus dem Jahr über uns. Seiner Kravatte nach zu urteilen war er aus Ravenclaw.

Seine haselnussbraunen Haare hingen ihm etwas ins Gesicht. Seine Augen waren dunkelbraun und ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen.

"T-tut mir leid", nuschelte ich und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.

Er kratzete sich am Kopf und antwortete: "Kein Ding. Wie heisst du?"

"Luna", antwortete ich lächelnd. "Jonas", antwortete er. Verwirrt sah ich ihn an und meinte: "Nein, Luna!" "Ich weiss... ICH bin Jonas", sagte er und grinste. "Und ich bin Luna", vollendete ich. Wir beide mussten etwas lachen.

"Du kannst mich jetzt übrigens wieder loslassen", bemerkte ich, als ich merkte, dass ich noch immer in seinen Armen lag.

Etwas verlegen stellte er mich ab. "Ähm... klar. Woher kommst du?", wollte er wissen. In dem Moment fiel mir wieder mein eigentliches Ziel ein. "Aus meiner Mutter!", rief ich noch, während ich mich umdrehte und eilig zum Unterricht rannte.

Im Weggehen spürte ich noch seinen Blick auf mir liegen.

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Jonas Pov.

Luna ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ihre langen, schwarzen Haare, die, wenn sie geht, hinter ihr herfliegen. Die wunderschönen, blasshellblauen Augen mit den langen Wimpern. Ihre Lippen, die immer einen roten Schimmer drauf hatten. Ihr Duft... es gab so vieles wofür man für sie schwärmen könnte.

Wir sprachen die nächsten Tage sehr viel. Jedes Mal, wenn ich sie sah, musste ich gleich an eine mondbeschienene Wiese denken. Sie war wie ein Engel, der erst aus der Schale ausbrechen muss.

Schliesslich entschied ich mich, sie um ein Date zu fragen. Ich schrieb ihr einen Zettel:

Liebe Luna
Du gehst mir nicht mehr aus
dem Kopf. Können wir uns
heute um zehn beim schwarzen
See auf dem Steg treffen?
Jonas

Ich band den Brief an eine Eule und schickte sie zu Luna.

Kurz darauf bekam ich schon eine Antwort. Auf der Rückseite des Pergaments stand:

Ja, klar! Ich freue mich darauf.

Mein Herz tat einen Hüpfer. Nach dem Essen ging ich direkt zum Steg, wo kurz darauf schon Luna erschien.

Sirius Pov.

Irgendwie ärgerte mich das Date, welches Luna hatte. Vor einem Monat hatte sich Nick an ihr vergriffen und jetzt hatte sie schon den nächsten. Als ich meine Meinung äusserte, meinte sie nur, sie könne sich ja nicht für immer verstecken.

Remi war etwas traurig über das Date, zeigte dies Luna jedoch nicht. Wenn das nur gut kam...

Luna Pov.

Langsam trat ich zu Jonas auf den Steg und setzte mich neben ihn. Ich zog meine Schuhe aus und liess meine Füsse ins Wasser baumeln, dass sie etwas die Wasseroberfläche streiften.

Wir redeten etwas smalltalk. Das taten wir eigentlich immer. Für tiefgründige Gespräche war er wohl nicht geschaffen.

Jonas Pov.

So wie Luna da im Schein des Halbmondes sass, sah sie noch schöner aus. Ihre helle Haut reflektierte das Licht und liess sie schon fast leuchten.

Nach einigen, meiner Meinung nach sehr tiefgründigen Gesprächen, legte sie ihren Kopf auf meiner Schulter ab. Viele aus meiner Klasse hatten mich beneidet, wegen diesem Date.

Lächelnd drehte ich meinen Kopf zu ihr und sah sie an. Mitlerweile hatte sie sich von meiner Schulter erhoben und sah mir in die Augen.

Langsam hob ich meine Hand an ihre Wange.

Luna Pov.

Jonas und ich kamen uns immer näher. Schliesslich traffen sich unsere Lippen in einem zarten Kuss.

Doch das stimmte nicht. Irgendwas daran fühlte sich falsch an. So sollte es nicht sein.

Nicht, dass Jonas ein schlechter Küsser war. Im Gegenteil! Aber es fühlte sich nicht richtig an.

Nach dem Kuss sahen wir uns in die Augen. "Du hast es auch gespürt, nicht wahr?", hauchte ich. Unsere Köpfe waren noch sehr nahe beieinander.

Langsam nickte er. Irgendwie sah er traurig aus. "So sollte es nicht sein", flüsterte er. Langsam nickte ich. "Vielleicht sollte ich gehen", meinte ich, stand auf, drehte mich um und ging.

Das Letzte was ich von Jonas sah, war wie er alleine am Steg sitzen blieb.

Ruf der Nacht - Rumtreiber ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt