Kapitel 7

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Remus Pov.

Als der Vollmond schliesslich in unser Blickfeld rückte, brachen wir nebeneinander zusammen. Ich jaulte vor Schmerz auf. Als die Verwandlung vollendet war, blickte ich sie an. Es war seltsam, einen andern Werwolf zu sehen. Luna näherte sich mir langsam. Dann sprang sie mich an und warf mich zur Seite. Wir purzelten auf dem Boden herum. Auf ein Mal rollten wir einen Hang runter, direkt auf einen Teich zu. Mit einem lauten 'Pflatsch' landeten wir im Wasser, wo ich mich wieder auf sie stürzte.

Nach einiger Zeit kletterten wir wieder aus dem Wasser. Luna schüttelte sich so, dass alles Wasser auf mich spritzte. Dann rannte sie mit Höchstgeschwindigkeit davon. Sofort nam ich die Verfolgung auf, ich war ihr dicht auf den Fersen, doch plötzlich war sie verschwunden. Verwirrt sah ich mich um. Ihr Geruch hing noch immer in der Luft, doch sehen konnte ich sie nicht.

Auf ein Mal spürte ich ein Gewicht auf mir. Es war Luna. Sie war auf einen Baum geklettert und nun auf mich herab gesprungen. Erschrocken jaulte ich auf. Sie rollte sich von mir runter.

Wir beschlossen auf eine Art 'Zeichensprache' , dass wir etwas essen wollten. Leise schlichen wir über den Waldboden. Nach einiger Zeit entdeckten wir eine Horde Kaninchen. Langsam bewegten wir uns darauf zu. Ich sprang aus dem Gebüsch und scheuchte sie in einer niedrigen Steinschlucht entlang, an dessen Ende Luna wartete.

Als wir einige der Kaninchen getötet hatten, begannen wir zu essen. Sie schmeckten wunderbar, musste ich zugeben. Nachdem wir aufgegessen und uns das Blut vom Fell geleckt hatten, streiften wor durch das Unterholz. Wie ich so nachdachte, merkte ich, dass es ziemlich Spass machte. Die frischen, leicht süsslichen Düfte des Waldes durchströmten meine Nase. Glücklich lief ich neben Luna her.

Irgendwann kamen wir an eine Lichtung. Das Gras schimmerte im silbernen Mondlicht, ein sanfter Wind umspielte die Halme und es roch herrlich nach Wald. Wir legten uns nieder und sahen zum den Himmel empor. Irgendwann, um 05:00 Uhr oder so, schliefen wir ein.

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Luna Pov.

Am nächsten Morgen erwachte ich neben Remus, der noch friedlich schlief. Langsam stand ich auf und machte mich auf die Suche nach unseren Decken. Als ich sie gefunden hatte, wickelte ich mich in die eine ein und legte die andere über den nackte Remus. (Die wichtigen Stellen waren zum Glück von seinem restlichen Körper bedeckt)

Als er wach war, blinzelte er einige Male, dann sah er mich an. Er lächelte mich leicht an, als er sich wieder an die Nacht erinnerte. Er stand auf, dann liefen wir zusammen zum Schloss zurück. Er ging in den Krankenflügel, weil er das so mit Professor Dumbledore abgemacht hatte. Ich selbst lief zum Mädchenschlafsaal, da niemand meine Abwesenheit bemerken sollte.

Schnell zog ich mit einen grauen Rock, weisse, hohe Strümpfe, ein kurzärmliges Hemd, meine Gryffindorkravatte und meinen Umhang an. Als ich fast fertig war, wachte langsam Lily auf. Schnell schlüpfte ich aus der Tür. In der grossen Halle zetzte ich mich zu den restlichen Rumtreibern, welche mich erwartungsvoll ansahen.

Als ich mich setzte, wurde ich von Fragen geradezu überrumpelt. "Was habt ihr gemacht?", wollte Sirius wissen. "Alles, was man als Werwolf halt macht... zum Beispiel gejagt...", antwortete ich ihm. Dann wollte der kleine Peter wissen: "Wie ist es gewesen?" "Gut. Es war... lustig", gab ich auch ihm die Antwort. "Wie gehts Remus?", fragte schliesslich James. Ich sah ihn an und entgegnete: "Soweit gut, denke ich..."

James und Sirius hatten jetzt Kräuterkunde, während ich Zaubertränke hatte. Ich trat in den Kerker ein und setzte mich an einen Tisch. Auf ein Mal lehnte sich eine Person auf die Tischplatte. Als ich aufsah, erblickte ich Ashlyn.

Sie funkelte mich an. "Wen haben wir denn da?", fragte sie, "Etwas das Mädchen, welches keine Freundinnen hat und damit angibt, sich in einen Wolf verwandeln zu können?"

Sie lächelte spöttisch. Langsam stand ich auf und lehnte mich auf die andere Seite des Tisches. "Ich sag dir mal was:", begann ich mit langsamer, bedrohlicher Stimme. "Ich hab mir das mit dem Wolf nicht gewünsch oder will damit angeben. Wenn du deine grosse Klappe jedoch nicht unter Kontrolle bringst, so werde ich liebend gern meine Reisszähne in deine Hauptschlagader versenken." Sie sah mich an. Ich sah zurück.

Als sie sich wieder vollends gefasst hatte, quikte sie: "Deine leeren Drohungen bringen auch nichts. Selbst wenn du mich töten würdest, würdest du Sirius nie bekommen. Dafür bist du viel zu... hässlich!" Meine Hände begannen zu beben.

"Wenigstens zeige ich mich so, wie ich bin. Von dir kann man das nicht grad behaupten. Ich wette, dass ich neunzig Prozent deiner 'Schönheit' mit einem nassen Lappen und etwas Abschminke abwischen kann", konterte ich. Eingeschnappt drehte sie sich um und lief davon.

"Ist da noch frei?", fragte da eine Stimme neben mir. Als ich meinen Kopf drehte, erblickte ich Severus. Ich lächelte ihn an und nickte. Als er sich neben mich fallen liess, lachte er: "Der hast du es aber gegeben." Er deutete mit dem Kopf zu Ashlyn rüber, weswegen ich lachen musste.

Ruf der Nacht - Rumtreiber ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt